annemarie
Montag, 10. Oktober 2016
R.I.P.
Axel Atta Maikath
21.10.1955 - 03.10.2016
 
 
 
meine erste liebe, mein schwarzer kater, mein freund bis zum letzten montag, an dem du nun fortgeflogen bist.

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Montag, 3. Oktober 2016
ca. 1978, berlin-friedenau, (für anja)
wir sehen wenig horizont,
man könnte meinen alles ist grau.
aber nein, wir leuchten von innen nach aussen.
unter einem braunen jackett oder schwarzem leder blitzt es
bei einigen neonfarbig;
wichtiger ist die energie die uns antreibt.

sammelt sich die truppe zur rückfahrt nach spandau, gehe ich mit an die haltestelle, sitze mit dir auf dem geländer.
wir hören nicht auf zu reden.
bis dann der bus kommt.
ihr habt ja immer einen so langen weg, man sieht sich fast nur am wochenende.
so um 01:00 oder 02;00 nachts sind unsere haare schwärzer als das pflaster.
bedrohlich sehen wir nur aus, wenn unser kichern nicht hörbar ist.

das shizzo - die kleine insel auf unserer insel, fast dreieckig und doch haben wir ein allumfassendes gefühl.
lebenslust, volle kanne, immer mit musik.
ohne die geht garnichts.
phantasie und kreativität sind ungezügelt und frei.
und erst die neugier, auf alles auf jeden mit augen ohren und ganzkörperpogo!

viel vertrauen und die lebensdefinition musik, das blieb bis heute.
pogo gab´s auch noch, im herz und im gefühl.
mit deinem tod ist mir zwar etwas gutes weggebrochen, der boden aber auf dem ich stehe und mit dem ich lebe, ist auch aus unserer freundschaft gebaut.

momente

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Montag, 26. September 2016
tschüß.
meine zahnschiene schmeckt nach spekulatius,
es ist ruhig.
ein wenig bin ich durcheinander mit meinem sonst üblichen ablauf,
aber ich hangele mich an der struktur entlang, wie an einer reeling.
in meinem kopf flattern weit über 1000 kommentare, viele mails von mir
unbekannten, die ich versuchte zu trösten.
beim schneiden der tomaten versuche ich mich selber zu trösten.
indem ich esse, trinke, erinnerungsfetzen suche die mich zum
lachen bringen könnten.
so ernst, so gefaßt kenne ich mich nicht.
irgendwie noch mehr erwachsen; all diese zäsuren die sich kreuz und quer
in mich schneiden - denen habe ich mich ergeben.
ich fühle mich demütig und habe aufgehört auf eine jahreszahl zu
schimpfen. so hilflos bin ich nicht mehr.
es kann sein, daß sich alles mögliche, alles möglich schreckliche sich in einem
engen zeitraum drängelt, doch seit gestern stelle ich mich der frage, was ich daraus mache.
damit mache.
was mir wichtig ist.
wie ich meinen tod vorbereiten würde, auch für die anderen.
das ist natürlich untrennbar verbunden mit der wichtigkeit des augenblicklichen lebens.

idole starben, solche die ich als selbstverständlich nahm,
es starb eine meiner großen lieben.
an diesem letzten faktum zerkaue ich mir das innere fleisch, versuche aber
- dank sei der zahnschiene - die zerstörung zu begrenzen.
vor einigen monaten bekam ich post.
darin schrieb er mir, daß er sehr wohl wisse, was ich gerade durchmache, aber....
wir müssten abschied nehmen.
ich schrieb steif und stotternd zurück, er jedoch schaffte es, mich entspannter
mit seiner situation zu befassen.
er wußte wie begrenzt seine zeit war und beschäftigte sich mit mit meiner trauer!
unfassbar.
vor 2 wochen schrieb ich ihm, da die namensänderung einiges mit ihm zu tun hat.
es kam keine antwort, auch gab es keine weiteren venylalbencover mehr zu sehen.
ich ahnte was sich tat.
gestern früh starb er.
und trotz einer art vorbereitung lief ich ersteinmal gegen einen türrahmen,
suchte in allen räumen nach halt und versuchte ein begreifen zu finden.
unwiderruflich, unwiederholbar, für immer, niemals mehr.
dieser text stottert auch.
eigentlich unsagbares in buchstaben zu kleiden, eine schwere arbeit.

er gehörte mit zu den besten menschen, die mir in einer meiner besten
lebenszeiten begegnet sind.
es ist unübersehbar, daß das vielen menschen so geht;
was für eine aussergewöhnliche gabe, so viel von sich zu verteilen!
danke mein lieber hagen.

(du wolltest keinen nachruf, aber meiner ist eigentlich keiner. is nur jestotta.
irjenwohin muß ick doch damit, sonst platz ick, wa?!)

mandelkern

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Sonntag, 25. September 2016
R.I.P.
Hagen Liebing
18.02.1961 - 25.09.2016
 
 
bassist bei den ärzten, autor, u.a. beim berliner TIP, musikliebender, familienmensch und ein guter freund.
 
 
wieder solch ein moment, bei dem die welt kurz stehenbleibt.
einen nachruf wollte er nicht, das muß also reichen.
auf wiedersehen freund.

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Donnerstag, 1. September 2016
noch mehr....glück.
ein amtlicher brief im postkasten, ich wollte ihn schon in den rucksack stecken.
aber dann doch aufreissen und mitten in der prallen sonne die gänsehautbedeckten arme in die luft werfen.
laut juchzen.
am dem 26.august ist meinem antrag auf änderung der (bisherigen) vornamen r.l. in die namen p.r.l. mit verfügung entsprochen worden.
(originaltext)
((natürlich heisse ich nicht annemarie))
nach genau 38 jahren wird es keine probleme mehr mit der postzustellung, dem vorstellen, dem unterschreiben geben.
und keinerlei rechtfertigungen oder langwierige erklärungen.
noch ein wenig bürokratie und der neue ausweis wird kommen.
ich bin glücklich.

funkel

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Sonntag, 28. August 2016
"glück" gehabt!
diffus aber enorm groß war meine angst, all die jahre, vor dem was gestern
nun passiert ist.
ich wagte nie genauer zu überlegen, wie es mir gehen und was es für mich ändern
würde.
jeglichen gedanken schob ich schnell beiseite, dachte auch, was einmal geschah, wird es
nicht zu einer wiederholung bringen.
gestern....
 
da ging ich voller vorfreude zu meiner physiotherapie, stand wartend an einer ampel
und genau vor mir stiessen 2 autos zusammen. eine frau hatte die fußgängerfurt trotz
rotlicht überquert, der abbieger musste scharf bremsen.
dieses geräusch fuhr mir durch den körper und schaltete mein hirn aus.
ich drehte mich um, ging in eine andere richtung weiter, versuchte nicht zu keuchen.
zu verdrängen, was an erinnerungen sofort hochkam.
das klappte ganz gut, der tag verlief recht angenehm.
ganz aus dem gefühl heraus hatte ich den kleinen vorfall erst einige stunden
später, aber immerhin.
am nachmittag wurde ich abgeholt, es stand eine gartenparty in mahlow an;
wie immer fuhren wir quer durch die stadt, um die autobahn zu vermeiden.
das wäre mir, nach dem morgendlichen vorfall, sowieso zu schwer gefallen.
auf einer 6-spurigen straße in karlshorst schaute ich von meinem gekrame
nach einem bonbon auf und die dunkle rückwand eines transporters kam in zeitlupe
auf mich zu - auf die art, wo man genau weiß, daß es kein entkommen gibt.
da wir ungebremst auffuhren, war der aufprall sehr laut;
mehr kann ich nicht beschreiben, ich glaube mein gehirn befand sich noch etliche
meter hinter mir.
so etwas passiert so schnell und es passiert so unendlich langsam,
beides zugleich.
das könnte ich eigentlich faszinierend finden.
im moment aber lasse ich beim nachdenken die logik aussen vor, ich laß meine gedanken
wild durcheinader toben und spielen.
ausser ein wenig nackenbeschwerden habe ich, haben alle beteiligten!, keine verletzungen abbekommen.
mich verwirrt daß ich nicht ab-so-lut und to-tal zusammenbreche.
in sachen trauma ein alter hase, halte ich das ständige ablaufen der situation vor meinem großem inneren auge gut aus und durch;
die nacht war nicht schön, jedoch habe ich mir das vorher ziemlich oft selber phrophezeit.
der unfall, der dies jahr seinen 20en gefeiert hatte, schob sich wechselnd vor den
aktuellen film -
aber!
ich merkte was ich da so vor mich hindachte:
es war nicht so schlimm.
ein unauffälliger, kleiner, ja fast schüchtern wirkender satz, der es schafft meine berge zu versetzen.
 
( auf eine weitere erfahrung dieser art kann ich sehr sehr gut verzichten.)
(ausserdem möchte ich bemerken, daß ich von 2016 nichts mehr wissen will.
ich möcht´so gern ein maulwurf sein.)

mandelkern

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Donnerstag, 18. August 2016
kuhle liebe
in den kuhlen wie von fersen in einen feuchten sand gedrückt -
da finde ich mein leben
schmiege mich hinein und zerstöre sie
mit wärme aus dieser komischen flamme
die in mir lodert
laut faucht
ich hab nichts zum löschen, denn ich kann nicht mehr weinen

es gibt essen, ich trinke, ich lache und laß mir die haare wachsen, gestern erst fühlte ich das erste mal das killern einer kleinen locke in meinem nacken -

während die s-bahn zum anhalter bahnhof unter die erde gleitet, sehe ich daß
die tunnel hell erleuchtet sind, jeder pfeiler hat seinen tag
"danke." denke ich und höre das lied, aus dem ich die zeilen klaute,
um sie auf seiner feier zu singen -

die pflaumen sehen aus wie durch asche gezogen
ich wasche sie so lang, bis blau und rot glänzen als wären sie frische prellungen
der saft füllt die kuhle, umhüllt mein kinn und ich liebe den herbst jedes jahr aufs neue -

es knistert in meiner körpermitte
und das kommt nicht vom vielen rauchen -

was ist mit deinen unerfüllten träumen?
soll ich sie beenden?
weißt du noch?
als ich das licht tag und nacht am brennen hielt?
das ging gut, weil ich kaum schlafen konnte.
als ich fast ununterbrochen ein gespräch mit dir führte?
das ging gut, weil du mir wie nie zuvor nahe bist.
als ich vergaß zu essen und zu trinken?
das ging gut, genau wie sonst immer auch bei dir.
weißt du noch, daß es nun ein halbes jahr andauert, daß ich schreie?
das geht gut, weil niemand mich hören kann.
weißt du daß du tot bist?
es geht mir nicht gut, aber ich weiß es.

der himmel ist leise bewölkt, ich suche wieder eine kuhle.

mandelkern

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Mittwoch, 27. Juli 2016
die wildheit, wird sie mich vermissen?
auch wenn ich weiß daß sie nicht an ein bestimmtes alter gebunden ist
nahm ich sie doch an die leine und nur selten noch
schaue ich auf brandblasen in den flächen meiner hände
ein sänger mit ruinierter stimme schafft es in seinem lied alles mit diesem wort zu umspannen
und ich?
tanze jedesmal
vor dem bild auf dem mike sich an den ketten hält um nicht aus seiner rundreise geschleudert zu werden
diese schönen hände ein lachen voller wildheit und
mit dem anblick des größten lachenden mundes den ich je sah
muß man nicht dann nicht die zügel locker lassen
tanzen?
wie der sommer das leben präsentiert
durchzogen mit dem duft vom regen auf asphalt und gurkensalat
ich wildere sanfter
oder träume ich nur?
ich kann noch meinen kleinkindtrotz hervorlocken
dein lachen
wenn ich tanze kann ich nicht mehr denken
daher liebe ich das so sehr
es ist alles da


 
 
 

funkel

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Sonntag, 17. Juli 2016
was für ein schöner name!
in einen spiegel schaue ich sehr selten.
ich sehe mich nie als ganzes, ich sehe nur was ich anhabe oder ob noch zahnpasta
am kinn hängt.
ich sehe zwar meine lippen, die ich gleich rot einfärben möchte, aber im spiegel sehe ich dann weiterhin nur die farbe - auch wenn ich von weiter weg hineinschaue.
ach, es ist schwierig zu erklären und auch nicht so wichtig.
heute aber habe ich in einen menschlichen spiegel gesehen.
die mitleser, die lange dabei sind können sich vielleicht noch erinnern, daß ich 2007
mein erstes blog als rachel eröffnete.
diesen namen liebe ich sehr, aus vielerlei gründen, aber ich möchte nicht abschweifen....
heute nun lernte ich eine "natürliche" rachel kennen und schaute auf eine person,
die mir absolut nicht ähnlich sieht.
die ein leben führte und führt, welches meinem in keinster weise gleicht.
daß sie wie wild gestikuliert, wäre mir ähnlich, hätte ich mir das nicht mühsam abgewöhnt.
die grundliegenden erfahrungen, die wir machten, die sind dieselben.
als aspergerinnen.
sie, gebürtige amerikanerin, wurde einer harten schulung unterworfen, als sie diagnostiziert worden ist.
sie hat es geschafft ihr gehör zu trainieren und ist nicht mehr überempfindlich. darüber kann ich nur staunen und hoffe auf weitere gespräche, um mir erzählen zu lassen, wie das geht.
sie schreibt, hat etliches veröffentlicht, ist umweltaktivistin und gründet im moment, mit anderen zusammen, eine tagesklinik für soldaten die unter der postramatischen belastungsstörung leiden.
alles themen an den ich mich auch abarbeite.
sie wollte mich unbedingt kennenlernen, da sie bisher nur männliche asperger getroffen hat.
als mir das zugetragen wurde, habe ich nach einigem überlegen festgestellt, daß es mir genau so erging.
bis heute.
bis ich rachel hope getroffen habe.
ich bin ganz schön fertig, weil mich das sehr bewegt und ich erinnere mich an das gefühl, als ich "snowcake" zum ersten mal angeschaut habe und mich darin wiedererkannte.
wie meist nach einem kontakt, der nur mit asperger zu hat - egal in welcher weise - ,
denke ich darüber nach, ob ich mich zu sehr darüber definiere.
aber, ich komme mir sooft vor wie eine ausserirdische unter weltlern und da ist es einfach schön, mal eine andere ausserirdische zu treffen und in ausserirdisch zu schnacken.

asperger

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Mittwoch, 13. Juli 2016
stachelbeerkompott!
ich tauche in die höhe und schnappe nach luft,
über und über bekleckert mit kompott.
lebensfreude und genuß sind gewillt, wieder bei mir einzuziehen.

momente

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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
by ach annemarie (2024.06.16, 09:48)
danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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