annemarie |
Montag, 18. Januar 2016
stillgestandene zeit
ach annemarie, 13:38h
mir fehlt ein stück meines herzens und gestern fehlte mir die dauerberieselung mit bowiestücken.
na dachte ich - so schnell gehen wir wieder zum tagesschäft über.... aber dann aber dann, ich legte mich nieder, kuschelte mich an herrn katz, schaltete das radio ein und bekam eine sondersendung geschenkt. dabei dachte ich darüber nach, warum dieser künstler mir so sehr fehlt. lag es daran, daß ich ihn einmal persönlich traf? nein, das ist irrelevant. als mensch war er damals still, zurückhaltend und er war ziemlich blau; jedenfalls auf der einen party, ansonsten war er passant, mitfahrer oder gast im "anderen ufer", so wie wir anderen auch. ganz unaufgeregt und eben einfach dabei. das erste mal gehört habe ich seine musik, unter der bettdecke mit einem röhrenradio auf kleinster lautstärke, anfang der 70er jahre. und ich staunte. seit dem ist er einfach immer da gewesen. die west-berliner lebten ja in einem andauernden hausarrest, ohne diesen bewußt wahrzunehmen. das taten die älteren schon, aber wir waren in diese situation hineingeboren worden und existierten in einem steten vibrieren von bedrohung, inmitten von schuttrecycelten alt- und neubeuten, brachen, historie und den vielbeschworenen nischen. da wir, wir heisst auch die zumeist ärmeren, nicht hinauskonnten, schwangen wir uns heraus aus dem mief und schwebten von nische zu nische. ein mensch dem es schlecht ging, fiel nicht besonders auf, depressiv waren wir alle und wer es nicht war, ließ es trotzdem so als ob raushängen. ohne je direkt darüber zu reden, war uns klar, daß der augenblick wichtig war, jederzeit konnte ein knopf gedrückt werden und wir würden alle zu asche werden. so 1975 herum schien alles festzementiert zu sein, der status der stadt, das leben darin, der zuckerguß aus braunem kohlestaub; ganz west-berlin war wie ein ewiger kreisverkehr. immer an der mauer lang.... aber die nischen, ja die implodierten. es kamen menschen von aussen, die einerseits ihre depressive seite ausleben wollten; andererseits unseren mief und unsere dörflichkeit schicker fanden, als die heimischen. ich glaube, daß die fremden in der fremde sich eher trauten, gepaart mit dem vibrato der einheimischen, all ihrer kreativität und lebenslust freien lauf zu lassen. und wir, wir brauchten z.b. die bodenständigkeit einiger westfalen, die kühle der norddeutschen, etc., um nicht immer nur über allem zu schweben. internationalität gab es zuhauf, allein durch die anwesenheit der allierten, der gastarbeiter und all denen, die sie mit sich brachten, durch künstler wie zazie de paris, mr. bowie und mr. pop, - um nur einige bekanntere zu nennen. daß was diese menschen genossen, war in einem alltag zu leben, der städtebaulich arg beengt war, geistig aber ohne grenzen. musikalisch, literarisch, eigentlich in allen künstlerischen formen war alles möglich. bevor ich diesen zeitabschnitt zu ausufernd beschreibe, möchte ich auf david bowie zurückkommen. mir geht es nicht nur um sein berliner leben; es geht mir darum, daß er für mich davor schon existierte, danach, vor kurzem - er war ein mensch, der ausdrückte, was mich und viele andere interessierte. und das so gut. ich besitze keine platten oder cds von ihm, wozu auch, dachte ich mir immer. er war ja wie eine selbstverständlichkeit immer mit dabei. im moment sind die drei berliner alben und die letzten beiden auf dem weg zu mir; jetzt möchte ich nachhören können. grade die drei berliner sind mir wichtig - es ist immernoch komisch, aus einer stadt zu kommen, die verschwunden ist. seine musik schenkt mir ein bißchen heimatgefühl. ... comment
arboretum,
Mittwoch, 14. Dezember 2016, 00:09
David Bowie in Berlin
Falls Sie in einer knappen Stunde noch wach sind: Das Deutschlandradio sendet kurz nach Mitternacht das Feature Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt - David Bowie in Berlin.
... link
ach annemarie,
Mittwoch, 14. Dezember 2016, 07:42
ach. das habe ich nun verschlafen.
wird man sicher auch nachhören können....hoffe ich. auf diesem wege gute wünsche frau arboretum; und einen formidablen rutsch! ... link ... comment |
Online seit 5768 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2024.07.27, 13:34 status
Menu
post
achannemarieatgmx.de
Letzte Änderungen
herzlichen dank.
in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |