annemarie |
Donnerstag, 6. Dezember 2018
bin ja nicht lebensmüde....dafür aber ziemlich stolz.
ach annemarie, 11:59h
ohne daß ich es forciert hätte war der moment da und ich outete mich gestern
vor pa. nach 9 jahren sprach ich aus. erst zerknautschte sich sein gesicht wie üblich in eine "was für quatsch" - grimasse, das verging jedoch nach sekunden. dann gingen wir durch die angehörigen und versuchten herauszufinden woher es kam. letztendlich schaute er mir ins gesicht und sagte "aber du bleibst die die du bist, es gibt nun gute erklärungen dazu." dann kam "und sag bloß nichts deiner mutter davon. du wirst es wohl von ihr haben." ja pa, sagte ich, ich werde mich hüten ihr davon zu erzählen. ... link (0 Kommentare) ... comment (674) Sonntag, 17. Juli 2016
was für ein schöner name!
ach annemarie, 19:02h
in einen spiegel schaue ich sehr selten.
ich sehe mich nie als ganzes, ich sehe nur was ich anhabe oder ob noch zahnpasta am kinn hängt. ich sehe zwar meine lippen, die ich gleich rot einfärben möchte, aber im spiegel sehe ich dann weiterhin nur die farbe - auch wenn ich von weiter weg hineinschaue. ach, es ist schwierig zu erklären und auch nicht so wichtig. heute aber habe ich in einen menschlichen spiegel gesehen. die mitleser, die lange dabei sind können sich vielleicht noch erinnern, daß ich 2007 mein erstes blog als rachel eröffnete. diesen namen liebe ich sehr, aus vielerlei gründen, aber ich möchte nicht abschweifen.... heute nun lernte ich eine "natürliche" rachel kennen und schaute auf eine person, die mir absolut nicht ähnlich sieht. die ein leben führte und führt, welches meinem in keinster weise gleicht. daß sie wie wild gestikuliert, wäre mir ähnlich, hätte ich mir das nicht mühsam abgewöhnt. die grundliegenden erfahrungen, die wir machten, die sind dieselben. als aspergerinnen. sie, gebürtige amerikanerin, wurde einer harten schulung unterworfen, als sie diagnostiziert worden ist. sie hat es geschafft ihr gehör zu trainieren und ist nicht mehr überempfindlich. darüber kann ich nur staunen und hoffe auf weitere gespräche, um mir erzählen zu lassen, wie das geht. sie schreibt, hat etliches veröffentlicht, ist umweltaktivistin und gründet im moment, mit anderen zusammen, eine tagesklinik für soldaten die unter der postramatischen belastungsstörung leiden. alles themen an den ich mich auch abarbeite. sie wollte mich unbedingt kennenlernen, da sie bisher nur männliche asperger getroffen hat. als mir das zugetragen wurde, habe ich nach einigem überlegen festgestellt, daß es mir genau so erging. bis heute. bis ich rachel hope getroffen habe. ich bin ganz schön fertig, weil mich das sehr bewegt und ich erinnere mich an das gefühl, als ich "snowcake" zum ersten mal angeschaut habe und mich darin wiedererkannte. wie meist nach einem kontakt, der nur mit asperger zu hat - egal in welcher weise - , denke ich darüber nach, ob ich mich zu sehr darüber definiere. aber, ich komme mir sooft vor wie eine ausserirdische unter weltlern und da ist es einfach schön, mal eine andere ausserirdische zu treffen und in ausserirdisch zu schnacken. ... link (0 Kommentare) ... comment (425) Mittwoch, 1. April 2015
und in mir donnerte es und mein wille gebar einen wunsch.
ach annemarie, 13:44h
ich werde alt.
nicht daß das daran festzumachen wäre, daß ich komischer werde. nein, im gegenteil. je älter ich werde, desto mehr entarne ich mich. je mehr schichten von antrainiertem wegfallen, desto klarer und frischer schippert die fregatte durchs leben. ich fühle mich wunderbar. morgen ist wieder welttag des autismus und arte brachte gestern abend einen sehr intensiven und aufschlußreichen film dazu. eine kurze randbemerkung des französischen autors, philosophen und asperger josef schovanec verband augenblicklich meine fortdauernde freude mit einer frage. was passiert in zukunft mit alten autisten? wohin können sie gehen? was geschah bisher mit pflegebedürftigen autisten? ich vermute die pharmaindustrie verdiente und verdient gut an ihnen. ruhigstellen und "abschiessen", wie es so in pflegekreisen heißt. da schon der einstieg ins leben, als aspergerin die erst mit 49 jahren diagnostiziert worden ist, mühsam war, sollte ich mir langsam gedanken machen, was aus mir wird. ich will nicht wiedererleben, was kindergarten und schule anrichteten. ich will etwas tun; ich will eine altersgerechte versorgung für menschen wie mich. so wie es inzwischen pflege für türkischstämmige pensionistats oder wgs für demente und/oder alzheimer erkrankte gibt, so sollte es auch etwas für autisten geben. eine diskussion anstossen, mich vernetzen, politiker nerven....ach, mir fällt eine menge ein. wenn ich erst einmal sehr sehr alt bin - wer weiß, ob ich mich noch verständlich oder gar wehren kann? ... link (0 Kommentare) ... comment (537) Samstag, 14. Dezember 2013
fazitias keksum
ach annemarie, 09:48h
du sollst nicht alle auf einmal essen, (schon gar nicht in union mit heisser schokolade, die sich hinter rum versteckt.) auch wenn sie selbstgefertigt sind, wird dir davon übel.
ausser heftigem keksmißbrauch hatte ich eine wonderfull woche; ich habe gearbeitet und mich dabei wohl gefühlt. der schreibtisch des chef war nicht mehr sichtbar, er versank unter papierstapeln. alles durcheinander, von 2010 bis aktuell. der ist nun blankgeputzt, bis auf einen haufen, der die von ihm begangenen verkehrsvergehen betrifft. den laß ich ihm, da mische ich mich nicht ein. er hat brav befolgt, was ich zum unterschreiben, überweisen und ausfüllen hinlegte; insgesamt habe ich über 200 briefe und formulare wegsortiert. und das alles in 3 mal 3 stunden. nebenbei hat mich die buchhalterin schon eingewiesen und ich glaube, sie kann beruhigt in den urlaub gehen. sie hat keine ahnung gehabt, wie schnell ich lerne und dementsprechend staunt sie. allerdings reichte mir es, zweimal am tag mit u-bahn und bus durch die stadt zu rumpeln, abends muckerten die narben und ich war müde. der kopf aber war endlich! wieder klar, die 87 minuten vollnarkose sind auch wie weggeputzt. dienstag abend hatte ich den termin bei meinem wirren psychater, der wieder mal sehr müde war und mich bat, nicht zu viel zu reden. immerhin warf er mir beim verlassen des raumes meine diagnose nach: ich: "sie wollen heute nicht einmal den hauch einer anamese mit mir machen?" er: "nein, wozu denn?" wedelt mit etlichen vollgeschrieben zetteln "es ist doch schon so viel da!" ich: "das ist erst der anfang." er: hat schreckgeweitete augen - "wovon? wozu??" ich: "na ich bitte sie. ich will endlich eine offizielle diagnose. deshalb komme ich doch zu ihnen. haben sie schon die fragebögen angeschaut? ich habe alle 427 fragen beantwortet." er: "das habe ich doch alles schon gelesen....murmel murmel...." seufzt laut "autismus ist ja ein spektrum, das heisst die grenzen verschwimmen da etwas ..." ich: verdrehe die augen nach oben er: sieht das ich: "das weiß ich." er: "also gut: ob nun asperger oder high-function-autism, ist nicht so klar...." seufzt wieder ich: " was denn nun? und wie können wir das rausfinden, welches von beiden?" er: " das dürfen sie mich nicht fragen!! soweit bin ich da auch nicht spezialist!" verdreht nun auch die augen und öffnet die tür - ich: "also eines von beiden?" er: "ja." schiebt sich an mir vorbei aus der tür und geht ins vorzimmer. ich: "na dann. tschüß." er: mumelt was.... ich fliege also nach hause und werfe noch im mantel den computer an, weil etwas an seiner aussage mich irrritiert. und siehe da: beides ist das gleiche, mal nennt man es asperger mal hochfunktionalen autismus. das hat damit zu tun, daß herr kanneberger und herr asperger zur selben zeit diese "lebensform" erkannten und sich damit beschäftigten. eigentlich müsste ich bei meinem psychater vorbeischauen und ihn zum spezialisten machen. aber ich laß das, es reicht wenn ich, was mich betrifft, speziell bin. die kölner psychologen, die hammenser, die berliner, die reichten den ämtern nicht. sie wollten es unbedingt von einem psychater bestätigt haben. alles andere gilt nicht und hat für behörden den nimbus der selbstdiagnose. nu, da habt ihr. so blöde ich das auch finde, dieses amtsdeutsche doktortitelhörige verhalten, so habe ich nun auch meine ruhe und bin zufrieden. und da ich mich nicht mehr genau erinnern kann, wie übel mir anfang der woche war, sollte ich meiner ziehtochter melden, daß die kekse schon wieder alle sind. ... link (0 Kommentare) ... comment (544) Sonntag, 21. April 2013
überraschenderweise, aber nur einige sekunden lang.
ach annemarie, 17:45h
manchmal verschieben sich die stricke, die mich zu verschlingen versuchen.
durch die lücke, die dabei entsteht, quillt freiheit. ich weiß dann, daß es sie gibt. ... link (11 Kommentare) ... comment (892) Samstag, 2. März 2013
langsam, vorsichtig und behutsam glücklich werden.
ach annemarie, 09:19h
per zufall habe ich rudy simone entdeckt, gelesen, nein - verschlungen und kontakt zu ihr aufgenommen.
ein kapitel las ich pro tag, dann hatte ich genug zum arbeiten und verarbeiten, nachdenken, erinnern, relativieren und vor allem zum staunen. ich fühle mich, als hätte ich mich vom erdball gelöst und hätte ihn mehrmals umrundet. wrumms, da sitze ich wieder; am gleichen ort, umfaltet mit der gleichen haut, doch als ein vollständiges (ehemaliges) puzzle. das geht so weit, daß ich mir einiges antrainierte wieder abtrainiere; jedoch ohne mühe, ohne bewußtheit; zum beispiel gebe ich dem drang nach ausgleich - bei überflutung - einfach nach. solln die leute doch gucken! selbstbewußtsein, ein vielgeschundenes überstrapaziertes wort, theoretisch ersehnt, gedanklich erfleht. nu, da isset. als frucht gefallen, beiss ich hinein. rudy, eine erfolgreiche schreibende und singende aspergerin hatte auch gerade solche zeit, wie ich eine habe. zusammengefaltet, nichts mehr hören und sagen können, man putzt sich mit pausen die zähne, weil es so wehtut, ißt nicht, trinkt nicht - und dann steigt man wieder auf. das war bisher immer so, das wird immer wieder so sein. das wissen darum und das wissen warum, das aber macht DEN unterschied. das macht sogar in einem gewissen sinn, glücklich. ... link (0 Kommentare) ... comment (440) Mittwoch, 20. Februar 2013
schrittchen für schrittchen.
ach annemarie, 08:34h
"Wir alle sind Opfer einer Ideologie des Egoismus. Sie wurde für eine Welt des Krieges entwickelt und verheert heute den Frieden. Eine Ideologie der Kälte und des Autismus. Eine Ideologie von Psychopathen für Psychopathen."
aufgrund dieser aussage ( herrn j. augstein über das neue buch von f. schirrmacher in s.p.o.n.) überwand ich meine hemmungen und schrieb einen offenen brief an herrn augstein. da nichts passierte, schrieb ich dann einen zweiten. noch sauerer, weil die "zeit", auf ihrer ersten seite, auch mit der benutzung des begriff autismus das schreckliche regime in nord-korea beschrieb. der erste schon löste eine diskussion unter meinen freunden aus - die einerseits in england andererseits in den usa leben und mittenmmang die deutschen - das war sehr interessant. (leider habe ich den größten teil verschlafen.... ;) ) auf den zweiten gab es eine reaktion. auch wenn er sich aus der verantwortung herauswandt; daß sich ja die allgemeinheit der diagnose bemächtigt, um sie als adjektiv zu benutzen; nehme ich seine entschuldigung ernst und an und freue mich, daß er das wort autistisch in zukunft nicht mehr gedankenlos benutzen will. hier findet man eine feine beschreibung, worum es wirklich geht, bei dem wort autismus.... und hier ein artikel zur berichterstattung im zusammenhang mit amokläufern, etc. ... link (0 Kommentare) ... comment (452) Montag, 7. Januar 2013
nachschlag
ach annemarie, 19:19h
zum 17.12.
ich habe meine rettungsschwimmerin lange nicht gesehen und konnte heute endlich alles besprechen, was die tage im dezember bei mir auslösten. sie fand, daß ich an einzelnen stellen sehr selbstbewußt mit dem asperger-dasein umgehe, an manchen mich verstecke. beruflich zum beispiel berechtigterweise. ich hatte ja auch noch die mail meines integrationsassistenten bekommen, die mir einen schlag verpaßte; da er mir schrieb, daß sich die verhältnisse deutschlandweit ( die des geschäftsgebahren der akustiker) so verändert hätten, wie ich es erlebt habe. so sehe ich also doch nach beendigung der krankschreibung, der frühverrentung oder/und hartzIV entgegen. um mich zu schützen werde ich noch einmal richtung köln fahren und mir einen unanfechtbaren "schein" abholen. da ich mich nicht nur darüber definiere, hat mir die bisherige diagnostik ausgereicht, doch eine erhöhung der schwerbehinderung (!) durch asperger ist nur so möglich. ich möchte nicht noch einmal mit jobangeboten wie umzugshelferin oder s-bahn-fahrkartenkontroleurin konfrontiert werden. da hatten mir nicht einmal meine bestehenden 40% geholfen! ein unumkehrbarer schritt, ein schwerer und ein tänzelnder - trotz allem. ... link (3 Kommentare) ... comment (522) Montag, 17. Dezember 2012
das tat mir weh.
ach annemarie, 10:00h
da war mein entsetzen, als ich von dem amoklauf hörte.
für mich unfassbar; erst mochte ich nicht glauben und, da ich kein tv sehe, setzte ich mich an den computer....tagesspiegel, berliner zeitung und spon lesen. ein zweiter schock. der bruder des täters gab (per telefonauskunft) an, der täter habe an einer persönlichkeitsstörung gelitten. daraus machte spon -" er war ein asperger". spon verknüpfte soziopathische verhaltensweisen (asperger ist keine persönlichkeitsstörung!) wie zurückgezogenheit, schweigen, empathielosigkeit, bindungsunfähigkeit, etc., munter mit der diagnose (ferndiagnose) autismus. in amerika wird es ab 2013 asperger nicht mehr "geben", es wird nur noch von autismus gesprochen werden und viele religiöse gruppen halten asperger für vom teufel geformte wesen; nur mal so nebenher erzählt. es gab auch einen spon"hintergrundartikel" zum thema amokläufer in der geschichte und ihr autismus. nachweislich, war kein bekannter täter autist. keiner! aber das kam erst gestern abend und heute nacht durch.... dank dem protest etlicher kommentatoren. ich war sehr wütend und hatte dann im selben moment angst, das auch nur irgendwo zu äussern - ich könnte ja verdächtigt werden zur waffe zu greifen. ich habe mich nicht mehr getraut auch nur einen piep von mir zu geben. es ist auch mode zur zeit, menschliches verhalten als autistisch zu bezeichnen, man schmeisst inflationär mit diesem begriff um sich. die überflutung mit reizen von aussen, die alle menschen aus dem autisitischen spektrum sich zurückziehen lässt, ist kein zeichen von fehlender empathie. das ist eine der häufigsten fehlinterpretationen. ich zum beispiel, empfinde so dermaßen viel, daß ich enorme ruhephasen brauche, um wieder nach "draussen" gehen zu können und es wieder auszuhalten. alle 3 oder 4 jahre werde ich auch wütend, so wütend , daß ich froh bin über die großen abstände, der anfälle. das letzte mal (und ich glaube auch das einzige mal) habe ich jemanden aufgrund meiner wut geschlagen, da war ich alleine gegen 6 andere und ich war 7 jahre alt. danach war ich so erschrocken über mich selbst, daß ich mir schwor - niemals mehr einen menschen zu schlagen. ... link (13 Kommentare) ... comment (890) Dienstag, 2. Oktober 2012
- und ich mache mir fast in die hosen;
ach annemarie, 12:09h
aber nur weil ich hektisch und panisch überlege
- ob der mir alles durcheinander bringt - ob der auf meine toilette will - ob der etwas zu sich nehmen will - ob alles anfassen will - ob - ob - ob meine herrn, da bricht der asperger in mir durch. volle kanne. ... link (1 Kommentar) ... comment (550) ... nächste Seite
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