annemarie
Dienstag, 5. September 2023
in einem satz - ein wunder
heute stand ich vor einem großen topf sonnenhut und ging aber
doch immer wieder zum noch größeren busch blaue jungs (kornblume),
wußte ich werd sie nicht tragen können,
überlegte hin
überlegte her,
eine frau sprach mich an " das ist doch keine kornblume! oder?"
und es ging sprachlich hin und her,
sehr nett wirklich,
ich ging ins geschäft und fragte nach lieferung - "nein" -,
was mich fast betrübte, aber die nette bot mir an,
alles mit ihrem e-bike zu mir zu fahren,
ich bezahlte und schrieb meine adresse auf,
vertraute,
ging zu pa und versorgte ihn, fuhr nachhause und wartete,
wieder betrübte mich eine dreiviertelstunde nach der verabredeten zeit
fast daß sie nicht kam und mußte aber lächeln, weil jetzt jemand anderes
sich an den herrlich blüten erfreuen konnte,
jedoch es klingelte
und sie kam.

funkel

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Samstag, 25. März 2023
>ping<
hat es gemacht und ich zog 2 weißbrote aus dem ofen.
yippie sie sind gelungen!

gebacken habe ich seit 2016 nicht mehr,
ach was sage ich - gekocht nur ungerne, eingemacht garnicht.
gegessen selten, so sehe ich auch aus.
kaum putzen, nie mehr aufm balkon, nie mehr malen, lesen fiel sehr
schwer.
friseurbesuch?
nee, haare sind seeehr lang!
alles war mir egal.
habe ich gelebt?
aber ja.
von einer trauer zur anderen.
als ich pa anfing zu betreuen, 2019, und ihn seit 2020 pflege, gab es zwar weitere lebewesen zu begraben, jedoch änderte sich langsam etwas.
es fing an mit 100en büchern. (insg. 1782)
alle weg.
dann die nachlässe, seit vorgestern, bis auf krümelzeugs,
alle weg.
die arbeit schmeckt so gut wie heisses weißbrot;
gestern fiel mir erst beim läuten der kirchenglocken auf, daß ich schon
feierabend habe.
pa spendierte mir einen reiskocher und ich esse wieder mit wonne.
putzen geht auch gut und -
verdammtnochma fühl ich mich in der "leeren" wohnung gut.
vielleicht mach ich mitm kleinen kuchen weiter....
und haare schneiden?
und lesen!

funkel

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Sonntag, 15. Dezember 2019
immernoch eigentlich
eigentlich wollte ich kein resümmè des jahres schreiben.
aber da pa heute doch nicht ins klinikum gehen wird habe ich auf einmal zeit.

# im januar verteilte sich meine wenigkeit zwischen der betreuung von r.,
dem begleiten von pa, dem absolvieren von physiotherapie für mein
lädiertes knie, dem geschäft und etlichen tierärztlichen begebenheiten.

# der februar stellte sich auch so an, hinzu kam mehr betreung von lady h.

# im märz starb r. und den rest im kalender kann ich nicht lesen,
weil er so voll geschrieben ist.

# der april hatte eine beerdigung intus, einen sehr kranken kater;
das reichte. lady h. wurde merkwürdig, dann im

# mai, er kannten wir, daß sie äusserst schnell dement wird.
was mehr an betreuung durch mich brauchte, zu all dem, was schon im januar
beschrieben ist.
immerhin brachte mir der weltbeste chef ein fabulöses ergometer.
aus versicherungstechnischen gründen, darf ich offiziell nicht mehr in der
werkstatt arbeiten, dafür übernahm ich freudig die buchhaltung.

# im juni wurde ich krank und zwar im urlaub.
kaum verließ ich das bett, haute lady h. ab und wurde trotz polizeieinsatz
erst in der nacht wiedergefunden.
wenige tage später haben wir sie in einer tollen dementen-wg untergebracht.
pa hatte einen heftigen schlaganfall; die folgen werden mich so lang er leben wird, "beschäftigen".

# der juli ließ mich nicht tiefer durchatmen, nicht nur wegen der hitze.
da ich das bewässern unserer grünflächen für eine zeit übernahm, lernte ich den garten
vollständig kennen.
sozusagen für stunden mein urlaub.

# im august wurde herr katz wieder malade.
ich war sehr besorgt.
auch um die gesundheit von bruderherz.
da musste sehr schnell einiges organisiert werden.
sonst weiter überfüllung im kalender.

# der september haute mich nochmal um, aber

# im oktober hatte ich tatsächlich eine gesunde freie woche.
die saison der messen begann, somit stand ich viel im geschäft bis

# in den november hinein.
herr katz läuft wieder wohlauf um mich herum, die ziehtochter hatte erfolgreich ihre
abschlußprüfung, die wohnung wurde stück für stück renoviert, was

# jetzt im dezember auf seinen höhepunkt zusteuert.
pa geht wieder schlecht, chef braucht urlaub, damit er nicht umkippt und
ich, ich bin sehr müde.
jedoch -
meine 23jährige traumatherapie habe ich dies jahr beendet und insgesamt bin ich zufrieden und glücklich.

glück und zufriedenheit wünsche ich euch allen.
von herzen.

funkel

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Dienstag, 19. März 2019
gestern habe ich gelogen
und es fiel mir sehr leicht.
ich kann perfekt lügen, muß es dann aber sofort sagen.
das ist meine veranlagung.
nu, jedenfalls mußte ich einen digitalen radiokabelreceiver besorgen,
da hier bald alles abgestellt wird was nicht digital sondern analog ist.
nach der arbeit bin ich zielstrebig in einen technikmarkt, griff mir
meinen lieblingsverkäufer, schwatzte eine weile mit ihm und er riet mir
zu etwas, was ich vorher auch recherchiert hatte.
auf ihn kann ich mich immer verlassen.
da er mich zum ersten mal umarmte, ich mir das gerne gefallen ließ und
zurück umarmte ging ich wohl ziemlich strahlend durch die gänge,
richtung kassen.
ein mensch fischte meinen blick und fragte was, ich verstand nicht, fragte
was er fragte. obwohl ich erkennbar nicht zum verkaufspersonal gehörte.
wir standen bei den saftpressen und ich konnte nicht umhin ihm zu einer
analogen zu raten. wieviele orangen er denn pro tag ausdrücken müsse?
vier.
hm, dazu braucht es keinen strom. meiner meinung nach.
da er immer verzweifelter schaute unterbrach ich meinen energiesparvortrag
und ließ ihn zu wort kommen.
er wolle mit mir einen kaffee trinken.
a-ha.
ein mann, nicht leicht bestimmbar in welchem alter, aber einiges jünger als ich.
sehr gutaussehend, fein und individuell gekleidet.
lächelnd?
(letzteres kann ich bei fremden nicht von zähneblecken unterscheiden.)
ich sagte ich wäre eine alte frau und log in seine erwiderung hinein, daß ich 68 jahre alt sei.
(sogar ich konnte beim wegdrehen und gehen erkennen, daß er schockiert war.)
im grunde rannte ich fort, um zu verhindern diese lüge aufklären zu müssen.
gut, meine haare locken sich inzwischen den rücken hinunter, aber sie sind weiß!
mein gesicht ist voller furchen, falten und knitter.
kreuz und auch quer.
an der kasse fragte ich mich, was zum henker wollte der von mir?
mit guter laune fuhr ich nachhause, nicht weil ich so etwas als kompliment oder
ähnliches empfinde.
nein, ich hatte gelogen und es blieb dabei.
seit ich nichts mehr vom anderen geschlecht will, egal in welcher beziehung, musste ich,
höflich wie ich bin, mich einiger agressionen bei einem klarem "nein." erwehren.
da war dann hinterher nix mit guter laune.

zuhause fiel die laune doch in sich zusammen.
r. ist gestorben.
sanft, friedlich, nicht alleine.
sie wurde (fast) 98 jahre.
kennengelernt hatte ich sie ende 70er jahre, intensiven kontakt hatten wir seit dem letztem
jahr.
ein kämpferin, eine tänzerin, eine politikerin, eine kreative, eine bewußt-lebende, eine mutter.
eine starke und tolle frau.
früher hatte ich so großen respekt vor ihr, daß es an angst erinnerte; die zeit der letzten
monate war jedoch innig und mit zartem gefüllt.
von uns beiden.
dankbar bin ich dafür und froh um ihr ruhiges sterben.

funkel

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Sonntag, 3. Februar 2019
vieles ist weitaus wichtiger,
aber ich bin ganz zufrieden, daß ich nun auch 58 jahre
gelebt habe.
in den letzten wochen wurde ersichtlich, daß ich in einer ruine lebe.
mein versprechen jedoch, welches ich meinem körper
gegeben habe, das halte ich.
keine weiteren ops mehr, keine künstlichen gelenke.
das schaffe ich auch noch.

und nun bitte - schnee!

funkel

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Samstag, 29. September 2018
barfuß
laufen in einer welt aus scherben
sicherlich ja, bildet sich eine hornhaut
bis dahin aber ist es nicht einfach
bis dahin splittern einige zähne und krümeln die nägel
in den nächten
machst du dich tagsüber doch leicht und
fällst erst im schlaf.

atmen ist pflicht
schwarz der schnodder im tuch
die augenwinkel härten aus.

du bist weich geworden
hast es satt
wirst niemandes hunger mehr befrieden
deine finger bilden räuberleiter für
den einen für die andere
du bildest erinnerung ab und gibst
allen saubere tücher bis du
sie nicht mehr sehen kannst.

dein zorn verzeiht dir daß du nie wütend warst.

ist okay sagt er
mach mal was zu essen.
und zieh dir schuhe an.

funkel

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Samstag, 3. Februar 2018
immerhin....
siebenundfuffzig
und ich freue mich, daß ich lebe.

funkel

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Donnerstag, 2. November 2017
....
die dönerbude am heinrichplatz im herbst 1981.
d. und ich haben hunger, wir bekommen unser döner und gehen hinaus zum essen.
auf der anderen seite sehe ich einige punks und rufe ihnen irgendwas zu.
ist sonst nicht so meine art, aber ich habe den ersten ausgang aus der wiegmannklinik und lange
keinen meiner freunde mehr gesehen.
in der klinik, ich bin dort wegen schwerer depressionen, gibt es niemanden da der so ist und denkt
wie ich.
also herübergebrüllt mit vorfreude.
während sie zu uns hin laufen steht die welt auf einmal still.
einer ist dabei, den ich sehe und sonst sehe ich niemanden mehr ich höre nichts mehr, schmecke nichts und reisse eine ecke vom einwickelpapier ab.
um uns bohei und gejohle, aber wir zwei sind allein.
ich schreie nach einem stift und er bekommt meine telefonnummer auf die ecke geschrieben.
es dauert 2 verdammt lange tage, dann ruft er an.
ein punkkonzert im mehringhof, mir wäre alles recht gewesen, ich brezel mich auf und fliege dorthin.
wer dort spielte, keine ahnung, wir haben es nicht mitbekommen.
es war laut, wortlos waren wir uns einig und gingen los.
in die jahre unserer liebe.


es waren gute jahre, bitter und schön.
schwarzhaarig und kreativ.
alle beide.
axel und ich.
und jetzt, wo die trauer sinkt und teil von mir wird, fühle ich sie wieder.
manchmal mitten in etwas, manchmal absichtlich.
davon ist nichts tot, sein tod hat meinen boden aufgewirbelt und - da ist sie wieder!
die liebe.

funkel

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Donnerstag, 21. September 2017
lange-
-weile?
glauben sie mir, ich habe keine.
zur ruhe zu kommen habe ich mir abgeschminkt.
alles seinen lauf zu lassen, auch wenn es mich duchschüttelt.
lauf heisst ja nicht sanft, ruhig oder gelassen.
es gibt tage, da erwache ich mit reichlich blauen flecken und blutigen platzwunden;
ich habe keine ahnung von was, von woher.
dissoziieren nennt man so etwas, meine ärztin meinte heute, diese würden mich schützen.
ausgelöst, so vermuten wir, hat das auch der umstand, daß ein weiteres familienmitglied von mir im sterben liegt.
abschiednehmen darf ich nicht.
eben rief ich im krankenhaus an und fragte, ob ich zu besuch kommen darf.
nein.
aber, das ist eine ganz eigene geschichte.
kommenden montag ist der erste todestag meines alten freundes hagen.
dann kommt bruderherz geburtstag, den ich mir immernoch nicht ohne ihn vorstellen kann.
einen tag später ist axels todestag.
auch der erste.
dann herr pappnase.
dann h.
auf einmal ist solch heftiger schmerz wieder in mir.
gepaart jedoch mit immenser lust auf's leben und freude.
was für wunderbare und auch wunderschöne menschen mir nahe waren!
den begriff dankbarkeit, den verstehe ich nun.
das aushalten der diametralen gefühlslagen ist aber schwer.
ich habe ja "immer" verdrängt, was gerade akut in mir war, als wieder einer gestorben ist.
das verdrängen habe ich bis jetzt beibehalten, stückchen für stückchen nur durfte einiges heraus.
zu gewissen anlässen.
auf einmal wäre es nicht zu verarbeiten gewesen, ist klar.
denk ich an den einen, denk ich an die anderen - also beiseite schieben und ablenken.
ich mache irgendwie weiter und das gelingt mir - verblüffenderweise - sehr gut.
auch wegen frau regina.
erst nur eine nachbarin, mit der ich im hof plauderte und plauderte, bis uns die arme mit den einkaustüten zu lang wurden. schnell duzten wir uns und ich freute mich sehr darüber,
frau regina ist weit über 80.
inzwischen pflege ich sie, organisiere vieles und bin ihr ansprechpartner, wenn die schmerzen sie zermürben.
sie hat nicht nur parkinson, eine wirbelsäulenverkrümmung zur seite kommt auch hinzu.
bei ihr kann ich all mein wissen und meine erfahrungen in den ring werfen, sie profitiert davon.
schmerztherapie gesucht, neue hausärztin, ernährung muß gepflegt werden (bei parkinson verlieren die menschen den geruchs-und geschmackssinn, dadurch auch die lust am essen),
einen innenrollator habe ich ihr aufgeschwatzt (sie liebt ihn inzwischen) und so weiter und so fort - das allerschönste an unserem zusammensein aber ist, daß wir miteinander lachen.
reichlich.
ich gehe nie ohne von ihr fort.
sie ist so tapfer und ich bewundere das, sie ist aber eben auch voll mit galgenhumor, den sogar ein platter asperger, wie ich es bin, versteht.
ich sehe es als glück, sie in ihren letzten lebensjahren begleiten zu dürfen;
ich als person tue ihr auch sehr gut;
wir haben also glück.
und ich bin - glücklich.
trotz dem was kommen wird.

funkel

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Samstag, 27. Mai 2017
10 jahre....
gestern am stutti, abseits des trubels der orangenen, biß ich in den ofenwarmen croissant.
dabei fiel mir ein, daß ich vor exakt 10 jahren und und 2 monaten mein erstes blog
bei blogger online gestellt hatte und prustete mit einem "YEAH" fettige krümel um mich herum.
ich startete mit einem vierzeiler, den ich nicht noch einmal veröffentlicht sehen möchte, unter dem namen rachel.
2 wochen später fing ich an mir die seele aus dem leib zu schreiben.
meine ersten kommentatoren waren café au lait und herr pappnase.
(immernoch schmerzlich vermißt der herr pappnase; jeden tag schaue ich in einige seiner vielen seiten)
zu welch großer veränderung dieser schritt führte, das hätte ich nie zu träumen gewagt.
und das meine ich im sinne der wörter.
gestern - da war eines der themen die verknüpfung meiner schriften mit einem verlag.
ob da nun etwas draus wird oder nicht, ist mir egal. ich bevorzuge ja immer die option mich
zurück- oder rausziehen zu dürfen.
ich habe einfach angst vor solch einem schritt.
aber gestern wirkte das auf einmal so passend.
danke an alle - einen dank in den himmel - die mich gefördert und unterstützt haben!

funkel

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Online seit 5408 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2023.10.07, 08:47
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