annemarie |
Donnerstag, 29. März 2018
einholung
ach annemarie, 12:39h
- wenn mit einem schrillen >piiiep< vor der gefahr gewarnt wird,
tobt in mir der irrsinn und die angst. auch nach verdammten 22 jahren noch. ich erstarre ich bete und ich hoffe, es wird niemand getroffen. von dem geisterfahrer. auch wenn man unschuldig jemanden getötet hat, hat man mit schuldgefühlen zu tun. wenn dich jeden tag die alten wunden schmerzen, denkst du daran, daß der toten nichts mehr weh tun kann. daran hängen wiederum andere gedanken.... ich bekomme jetzt die spätfolgen zu spüren, diejenigen, die mir prophezeit wurden. daß damit auch diese gefühle verknüpft sind, das habe ich nicht erwartet. manchmal weine ich ich und möchte, daß das aufhört; es ist wie schweres kreuz das auf meinen schultern liegt und mich drückt. naja, dachte ich eben beim schreiben, morgen ist karfreitag. wie passend. scheiß auf knickebein. gebt mir wein. ... link (2 Kommentare) ... comment (550) Montag, 23. Oktober 2017
wir müssten schreien, rebellieren.
ach annemarie, 20:06h
die erste zeit dachte ich, es liegt an meiner trauer.
daß ich vielleicht alles zu schwarz sehe, aus diesem grundgefühl heraus. nein. unsere welt, ich beziehe mich jetzt auf die, die uns hier umgibt, liegt im sterben. in den letzten 27 jahren ist dreiviertel der ökologischen masse verschwunden. masse bezeichnet: insekten, vögel, kleinsttiere. ein viertel der vögel ernährt sich von insekten, insekten bestäuben pflanzen. nur ein beispiel aus dem kreislauf. der zerstört ist. ich bemerkte schon vor ein wochen wie ruhig es ist. morgens und abends gibt es keinen gesang mehr. das bienensterben beobachte ich seit jahren. die amseln verschwanden im frühjahr. die eichhörnchen starben im sommer. etc., etc., et. ich wohne im grünen.... und da fallen mir die "grünen" ein, die sich um vizeposten bemühen, aber über den ausnahmezustand, den wir eigentlich ausrufen müssten, sagen sie kein wort. es ist nur noch die farbe grün, die sie zur bezeichnung ihrer selbst gebrauchen. im september trat ich in eine partei ein, um zu versuchen, doch noch etwas zu ändern. pustekuchen. mein bezirksverband streitet sich mit den anderen, weil sie bio-milch kaufen wollen. was die anderen bezirksverbände blöde finden. merkt ihr noch was? es ist 1 minute vor zwölf. aber es interessiert keinen. was nützen uns drei vizekanzler, wenn es keine äpfel mehr gibt und birnen und stare und libellen und wilde blumenwiesen und frösche und - es ist furchtbar. ... link (11 Kommentare) ... comment (823) Mittwoch, 9. November 2016
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ach annemarie, 15:05h
heute habe ich mich entschieden:
kein weiteres r.i.p. mein blog füllt sich mich meldungen des todes; eine fünfte möchte ich nicht schreiben, auch wenn ein weiteres mitglied meiner "familie" gestorben ist. dem horror der aussenwelt kann ich keine gesunde private entgegenstellen. ich leide unter grippe und nicht-mehr-verstehen-können. ... link (0 Kommentare) ... comment (405) Freitag, 28. Oktober 2016
R.I.P.
ach annemarie, 17:21h
das macht mich sehr sehr traurig....für ihn, seine frau, seine kinder. für mich ein mitblogger, der meine ersten versuche hier freundlich und liebevoll gestützt hat. später konstruktive kritik rüberwachsen ließ. und feines lob. ich freue mich, daß ich ihn dann auch persönlich kennenlernen durfte. ich werde ihn vermissen. ... link (3 Kommentare) ... comment (704) Montag, 26. September 2016
tschüß.
ach annemarie, 17:10h
meine zahnschiene schmeckt nach spekulatius,
es ist ruhig. ein wenig bin ich durcheinander mit meinem sonst üblichen ablauf, aber ich hangele mich an der struktur entlang, wie an einer reeling. in meinem kopf flattern weit über 1000 kommentare, viele mails von mir unbekannten, die ich versuchte zu trösten. beim schneiden der tomaten versuche ich mich selber zu trösten. indem ich esse, trinke, erinnerungsfetzen suche die mich zum lachen bringen könnten. so ernst, so gefaßt kenne ich mich nicht. irgendwie noch mehr erwachsen; all diese zäsuren die sich kreuz und quer in mich schneiden - denen habe ich mich ergeben. ich fühle mich demütig und habe aufgehört auf eine jahreszahl zu schimpfen. so hilflos bin ich nicht mehr. es kann sein, daß sich alles mögliche, alles möglich schreckliche sich in einem engen zeitraum drängelt, doch seit gestern stelle ich mich der frage, was ich daraus mache. damit mache. was mir wichtig ist. wie ich meinen tod vorbereiten würde, auch für die anderen. das ist natürlich untrennbar verbunden mit der wichtigkeit des augenblicklichen lebens. idole starben, solche die ich als selbstverständlich nahm, es starb eine meiner großen lieben. an diesem letzten faktum zerkaue ich mir das innere fleisch, versuche aber - dank sei der zahnschiene - die zerstörung zu begrenzen. vor einigen monaten bekam ich post. darin schrieb er mir, daß er sehr wohl wisse, was ich gerade durchmache, aber.... wir müssten abschied nehmen. ich schrieb steif und stotternd zurück, er jedoch schaffte es, mich entspannter mit seiner situation zu befassen. er wußte wie begrenzt seine zeit war und beschäftigte sich mit mit meiner trauer! unfassbar. vor 2 wochen schrieb ich ihm, da die namensänderung einiges mit ihm zu tun hat. es kam keine antwort, auch gab es keine weiteren venylalbencover mehr zu sehen. ich ahnte was sich tat. gestern früh starb er. und trotz einer art vorbereitung lief ich ersteinmal gegen einen türrahmen, suchte in allen räumen nach halt und versuchte ein begreifen zu finden. unwiderruflich, unwiederholbar, für immer, niemals mehr. dieser text stottert auch. eigentlich unsagbares in buchstaben zu kleiden, eine schwere arbeit. er gehörte mit zu den besten menschen, die mir in einer meiner besten lebenszeiten begegnet sind. es ist unübersehbar, daß das vielen menschen so geht; was für eine aussergewöhnliche gabe, so viel von sich zu verteilen! danke mein lieber hagen. (du wolltest keinen nachruf, aber meiner ist eigentlich keiner. is nur jestotta. irjenwohin muß ick doch damit, sonst platz ick, wa?!) ... link (0 Kommentare) ... comment (448) Sonntag, 28. August 2016
"glück" gehabt!
ach annemarie, 20:17h
diffus aber enorm groß war meine angst, all die jahre, vor dem was gestern
nun passiert ist. ich wagte nie genauer zu überlegen, wie es mir gehen und was es für mich ändern würde. jeglichen gedanken schob ich schnell beiseite, dachte auch, was einmal geschah, wird es nicht zu einer wiederholung bringen. gestern.... da ging ich voller vorfreude zu meiner physiotherapie, stand wartend an einer ampel und genau vor mir stiessen 2 autos zusammen. eine frau hatte die fußgängerfurt trotz rotlicht überquert, der abbieger musste scharf bremsen. dieses geräusch fuhr mir durch den körper und schaltete mein hirn aus. ich drehte mich um, ging in eine andere richtung weiter, versuchte nicht zu keuchen. zu verdrängen, was an erinnerungen sofort hochkam. das klappte ganz gut, der tag verlief recht angenehm. ganz aus dem gefühl heraus hatte ich den kleinen vorfall erst einige stunden später, aber immerhin. am nachmittag wurde ich abgeholt, es stand eine gartenparty in mahlow an; wie immer fuhren wir quer durch die stadt, um die autobahn zu vermeiden. das wäre mir, nach dem morgendlichen vorfall, sowieso zu schwer gefallen. auf einer 6-spurigen straße in karlshorst schaute ich von meinem gekrame nach einem bonbon auf und die dunkle rückwand eines transporters kam in zeitlupe auf mich zu - auf die art, wo man genau weiß, daß es kein entkommen gibt. da wir ungebremst auffuhren, war der aufprall sehr laut; mehr kann ich nicht beschreiben, ich glaube mein gehirn befand sich noch etliche meter hinter mir. so etwas passiert so schnell und es passiert so unendlich langsam, beides zugleich. das könnte ich eigentlich faszinierend finden. im moment aber lasse ich beim nachdenken die logik aussen vor, ich laß meine gedanken wild durcheinader toben und spielen. ausser ein wenig nackenbeschwerden habe ich, haben alle beteiligten!, keine verletzungen abbekommen. mich verwirrt daß ich nicht ab-so-lut und to-tal zusammenbreche. in sachen trauma ein alter hase, halte ich das ständige ablaufen der situation vor meinem großem inneren auge gut aus und durch; die nacht war nicht schön, jedoch habe ich mir das vorher ziemlich oft selber phrophezeit. der unfall, der dies jahr seinen 20en gefeiert hatte, schob sich wechselnd vor den aktuellen film - aber! ich merkte was ich da so vor mich hindachte: es war nicht so schlimm. ein unauffälliger, kleiner, ja fast schüchtern wirkender satz, der es schafft meine berge zu versetzen. ( auf eine weitere erfahrung dieser art kann ich sehr sehr gut verzichten.) (ausserdem möchte ich bemerken, daß ich von 2016 nichts mehr wissen will. ich möcht´so gern ein maulwurf sein.) ... link (0 Kommentare) ... comment (355) Donnerstag, 18. August 2016
kuhle liebe
ach annemarie, 19:24h
in den kuhlen wie von fersen in einen feuchten sand gedrückt -
da finde ich mein leben schmiege mich hinein und zerstöre sie mit wärme aus dieser komischen flamme die in mir lodert laut faucht ich hab nichts zum löschen, denn ich kann nicht mehr weinen es gibt essen, ich trinke, ich lache und laß mir die haare wachsen, gestern erst fühlte ich das erste mal das killern einer kleinen locke in meinem nacken - während die s-bahn zum anhalter bahnhof unter die erde gleitet, sehe ich daß die tunnel hell erleuchtet sind, jeder pfeiler hat seinen tag "danke." denke ich und höre das lied, aus dem ich die zeilen klaute, um sie auf seiner feier zu singen - die pflaumen sehen aus wie durch asche gezogen ich wasche sie so lang, bis blau und rot glänzen als wären sie frische prellungen der saft füllt die kuhle, umhüllt mein kinn und ich liebe den herbst jedes jahr aufs neue - es knistert in meiner körpermitte und das kommt nicht vom vielen rauchen - was ist mit deinen unerfüllten träumen? soll ich sie beenden? weißt du noch? als ich das licht tag und nacht am brennen hielt? das ging gut, weil ich kaum schlafen konnte. als ich fast ununterbrochen ein gespräch mit dir führte? das ging gut, weil du mir wie nie zuvor nahe bist. als ich vergaß zu essen und zu trinken? das ging gut, genau wie sonst immer auch bei dir. weißt du noch, daß es nun ein halbes jahr andauert, daß ich schreie? das geht gut, weil niemand mich hören kann. weißt du daß du tot bist? es geht mir nicht gut, aber ich weiß es. der himmel ist leise bewölkt, ich suche wieder eine kuhle. ... link (0 Kommentare) ... comment (332) Mittwoch, 15. Juni 2016
staunen, immernoch
ach annemarie, 08:13h
20 jahre bist du tot, ruhe in frieden madame roque. meinen dank an den erfinder der airbags. ... link (6 Kommentare) ... comment (659) Samstag, 9. April 2016
gestern nun verließ er die stadt
ach annemarie, 16:38h
die er liebte und fuhr im schoß seiner mutter zu dem ort,
wo er unter eine birke gelegt werden wird. als seine familie die urne nahm und damit das obergeschoß im café verließ, fühlte ich großen schmerz. auch körperlichen, ich konnte mich für minuten nicht mehr bewegen. blind stieg ich die treppe herunter, zu den anderen und wir tranken, wir redeten, wir lachten und wir weinten. zuvor hielten wir die trauerfeier ab. zum hineinkommen hörten wir rufus mit "tiergarten"; h., eine franziskanerin aus dem pankower hospiz, führte uns durch diese stunde. die rosa cavaliere (ein phantastischer männerchor, dem mike lange angehörte) füllten den raum mit "hallejula" und dann sprach a., sein mann. anrührend schön beschrieb er ihr gemeinsames leben. h. erzählte von woher er kam, über sein wirken und von seinen träumen, ehrlich und klar. witzigerweise passten zumeist die fotos, die auf eine leinwand gebeamt wurden, zum gesprochenen. danach sprach ich einen kurzen text, der mir in der nacht nach seinem tod aus den fingern kam und ich sang einige zeilen für ihn. und auch die cavaliere hoben noch einmal die stimmen, mit einem lied von der liebe. als letzter sprecher kam o. nach vorn, sein bester freund, seine beste freundin. noch immer habe ich die brüchigkeit seiner stimme im ohr; er erinnerte neben tränentreibendem doch auch so an mike wie er nun mal war, so daß wir lachen konnten. als prince zum endgültigen abschied "sometimes it snows in april" sang, saßen wir still; ich hoffe daß viele, wie ich, dabei an der hand gehalten wurden. prince-symbol anwesend waren viele und wir waren sehr verschiedene menschen. die familie, die freunde, der chor, nachbarn, auch ehemalige - denn er war der weltbeste hauswart - oder zum beispiel die sachbearbeiterin seiner bank. einige nahmen einen weiten weg auf sich, um ihm lebewohl sagen und sein leben feiern zu können. mike bildete die schnittstelle für all diese kreise. (dank an o. für diese treffende beschreibung) und in allen diesen kreisen wird an ihn erinnert werden und sein wesen, sein charme und seine gutherzigkeit werden lebendig bleiben. durch die reden auf der feier, durch erzählungen vorher und nachher habe ich mike noch mehr und noch besser kennengelernt. die tränen in den augen meines gegenüber, das lachen über sein lache (wirklich legendär!), all das ging mir tief ins herz. die liebe für ihn, die ich spürte als mich s.+ s. und auch k-v. umarmten, half die verlorenheit zu verscheuchen. die schönheit von h.s floralen arbeiten boten einen anker, als gefühle den blick verrutschen ließen. ich danke euch allen. ich danke seiner ma, daß sie ihn geboren hat. ich danke für die jahrzehnte, für jede sekunde die er bei uns war. ... link (0 Kommentare) ... comment (1305) Dienstag, 5. April 2016
es ist kalt geworden.
ach annemarie, 20:00h
ich stehe im dunklen
fühle das ende eines meiner schönsten bänder sich bewegen so gerne ich all die anderen losließe nur dies eine will ich halten nun ist mir erklärt was es meint mit dem zerreissen nun weiß ich das noch nie hab ich solcherart schmerz und dunkelheit gelebt kein boxhieb hilft kein zerren hält an die zeit morgen laß ich es los morgen. ... link (0 Kommentare) ... comment (317) ... nächste Seite
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herzlichen dank.
in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |