annemarie |
Mittwoch, 14. September 2011
auseinandersetzen.
ach annemarie, 11:06h
ich habe nicht irgendwann angefangen, aus welchen gründen auch immer, ich wurde rauchend geboren.
ma, mich ignorierend, rauchte und trank massiv, wohl auch hoffend mich so zu vertreiben. aus ihrem bauch heraus bekam ich ich eine rauchpause, als ich einige monate hinter glas auf der isolierstation lag. doch in meinem umfeld wurde munter im kinderzimmer, was auch unser eßzimmer war, gequalmt. (erinnert mich an die serie "der kommissar", wo das fernsehbild stark vernebelt rüberkam, die haben da gesoffen und gepafft ohne pause.) so war das in den sechziger jahren, alle rauchten wie die essen. in jeder situation, ob da nun babys oder kinder anwesend waren oder auch nicht. mit knapp vier, meine eltern rauchten eine nach dem essen, steckte mir mein vater eine filterlose senior service in meinen kindermund und bepfiff sich. sie brannte natürlich, meine erste an die ich mich erinnern kann. mein bruder fing mit sieben jahren an zigaretten zu klauen und zu rauchen, als ich älter wurde half ich fleissig mit. (er rauchte viel und lange, hörte dann auf und kifft sich bis heute einen....) mit zwölf jahren brauchte ich es nicht mehr zu verstecken, jedenfalls zuhause, ich durfte. mit vierzehn jahren fing ich an zu drehen und pa erzählte mir, wie er als junge lernte in der hosentasche (!) eine kippe zu drehen - mit einer hand und ohne daß es jemand merkte. meine eltern haben beide, als kinder, in den letzten kriegsjahren angefangen zu rauchen. zum ende des krieges wurden zigaretten gold wert, als schwarzmarktwährung. ein onkel hat damit den grundstein seines vermögens gelegt, er war und ist fanatischer nichtraucher. haha. in meiner kindheit war das erleben meiner eltern immer präsent, auch ich litt hunger und entdeckte rauchen als befriedigungsersatz. und, es war eines der raren dinge, die uns verbanden und keine negativen reaktionen auslösten. wenn ich genauer nachdenke, sogar das einzige. ma steckt mir heute noch, wenn sie es besonders gut mit mir meint, eine schachtel zigaretten zu. als trost, als belohnung, als streichelersatz. ich bin fünfzig jahre alt und von denen rauche ich nun dreiundvierzig bewußt. insgesamt ja wohl länger. das rauchen kam immer vor dem essen und ich habe noch 1991 nach einer krebsoperation mit billigung der ärzte ersteinmal eine rauchen dürfen. im zimmer mit offenem fenster und danach konnte ich praktischerweise nicht umkippen, weil ich schon lag. ich erinnere mich an meinen hausarzt, der wenn er wusste er hat einen raucher vor sich, eine schublade seines schreibtisches aufzog und dort eine qualmende kippe rausholte. (er lebt nicht mehr, er starb mit fünfundachtzig an einem hirntumor.) das rauchen umgab mich wie eine selbstverständlichkeit, ich habe bis auf eine ausnahme, nie ablehnung deshalb erfahren. naja, ausser die letzten jahre, wo der raucher als paria der gesellschaft herangezogen wurde....ich fühlte mich verurteilt, da ich kinderlos, arbeitslos, behindert und auch noch raucherin war. böse frau. ein einziges mal hatte ich keine lust mehr auf das rauchen. 1988 hörte ich an pfingsten von einem tag auf den anderen damit auf. für ein jahr. ich litt eigentlich nur unter meinem noch empfindlicheren riechsinn, sonst fiel es mir nicht schwer. daher weiß ich, daß nur mein wille wollen sollte. ich spüre, daß es soweit ist. komisches gefühl. noch bin ich schwer mit denken beschäftigt. ... comment 320 |
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herzlichen dank.
in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |