annemarie |
Samstag, 10. Dezember 2011
ach 2011,
ach annemarie, 13:38h
zeit ist´s dich ziehen zu assen.
vorüber ziehen zu lassen. du warst ein rahmen in dem sich viele "endgültig" nieder ließen. gewünschte und ungewünschte dinge die bis zum ende gültig bleiben werden, ja, sogar das ende an sich zeigte seine kontur. mit dir kullerten runde jubiläen in meinen alltag, keine schönen; ich bin froh, daß sie sich durch die rundung von mir wegbewegen.... einige menschen fielen" hinten rüber", aber mehr konnte ich nicht geben. im januar spielte das universum verrückt mit mir, ich dachte in der menopause angekommen zu sein und wurde dennoch schwanger. das wesen ging von alleine fort und ich blieb erleichtert und ungläubig staunend zurück. im februar vollendete ich das 50. jahr. für immer alt und so sehr beglückt, dies alter erreicht zu haben. das ersehnte praktikum war eine große (menschliche) enttäuschung. der märz brachte mir nadeln, narkosen, röhren, viele fremde hände auf/an/in meinem körper. greifswalder krankenhausflair. nicht der schlechteste, aber anstrengend. japan. der gedanke daß der endgültige abschied von der kernkraft nahe sei. doch, heute .... mich graust es. der april wurde der monat der ratlosigkeit, was die krankheit betraf und des gedenkens an meine freundin, die vor 25 jahren ermordet wurde; doch ich verdrängte um des lernen willen; denn der mai barg die schriftliche prüfung. noch nicht endgültig fertig, aber das schon geschafft. weiter mit den vorbereitungen für den abschluß, die zeit fing an zu rasen und mein körper fing an zu verschwinden. zuvor rammte mir der 20.hochzeitstag ein messerchen in den rücken. notoperiert, ohne betäubung, und dadurch endgültigkeit gespürt. juni. ach juni. bis heute kaum zu fassen - ich wurde gesellin. fuhr ein letztes mal heraus aus hammcity, im gepäck das stück büttenpapier und eine tiefe freundschaft. den 15. jahrestag des überleben der selbstmörderischen geisterfahrt der französin überstand ich erstaunlich gelassen. (endlich) juli? hm. kalt aussen, kalt innen. da ich lange nicht begriff, daß ich am ziel angekommen war. das stete vorwärtsdrängen war nun nicht mehr nötig. stillgestanden. mit voller wucht. im august versuchte man mich zu reparieren. das mißlang. nebenher war ich mit der suche nach einer stelle beschäftigt, konnte kaum glauben, daß ich es mir aussuchen konnte. mußte aber auch lernen, mir selber einiges zuzutrauen. mit jedem vostellungsgespräch veränderte ich mich - endgültig. ein gespaltener september: beginn des arbeitsleben und bestätigung schlechtmöglichster diagnose. himmel, war ich aufgeregt; der arbeitsbeginn lenkte mich wunderbar ab. zwar sackte ich zeitweise in ein löchlein, da ich mir schon wieder nichts mehr zutraute ("das schaffe ich nie! das lerne ich nie!" etc) - ich habe aber enorm glück mit meiner firma, meiner chefin gehabt. menschlichkeit und vertrauen wurden mir geschenkt. erst am ende des oktober kam ich richtig an, wie man so zu sagen pflegt. die atemlosigkeit und der daraus entstandene druck liessen nach. mein körper aber muckte weiter auf, so daß ich begann mich mehr zu kümmern. einen spezialisten gefunden. alles ist in der schwebe - wie wird es sein, wie lang werd ich sein und vor allem bleibt das warum unbeantwortet. sonne tanken im november; lernen, lernen, lernen. fortschritte spüren! unsicherheiten beginnen zu verschwinden. alltagsstrukturen beginnen zu wachsen, halten mich. noch immer fahre ich morgens vorfreudig durch die stadt, mit diesem aufregenden knistern im bauch. ich arbeite! ich kann mich selbst ernähren! ich zahle steuern! damit gebe ich ein wenig von dem zurück, was mir die gesellschaft für meine umschulung bezahlt hat. ein gutes gefühl. abgesehen von überraschenden baumaßnahmen in meiner wohnung, ein recht ruhiger monat. mal. das wird sich im dezember ändern. leicht krakelig ziehe ich einen schlußstrich. daß ich mich endgültig geändert habe, merke ich daran, daß ich mir unterstützung für all was ansteht gesucht habe. aufregend wirst du sein, die letzten wochen, anstrengend, entscheidend und dann endgültig vorbei. tschüß. ... comment
cut,
Montag, 19. Dezember 2011, 22:29
Tschüß
Und bis bald mal hier.
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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
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danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |