annemarie
Samstag, 18. Februar 2012
ich denke noch viel an fukushima.
betreibe selbstbeobachtung meiner verhaltensweisen in sachen energieverbrauch und so.
tv zum beispiel, was für eine ablenkung! ich starre hin und suche darin herum um weiter zu starren. ich schaue nicht mehr fernsehen, habe alles abgebaut. das mußte sein, ich würde weiter suchen. daß dabei meine lebenszeit verfliegt, die wenige, das gefällt mir nicht. ich erkannte eindeutige suchttendenzen.
kein wunder, beide elternteile sind unauffällige alkoholabhängige, kettenraucher und tv-süchtige. nach diesen drei dingen muß sich alles richten. dazu bringe ich noch irgendeine schaltung im gehirn mit und als asperger liebe ich feste strukturen; also serien die zu den immer gleichen zeiten laufen und den eigentlich immer gleichen inhalt haben, machen mich süchtig danach.
ne, weg damit.
anfangs stand ich da mit dem mehr an zeit und wußte nicht genau wohin nun schauen. inzwischen aber vermisse ich das tv überhaupt nicht mehr.
es wird einem so einfach gemacht energien zu verschleudern und zu verschwenden. zu lernen war, für mich, das genaue hinsehen.
ich benutze jetzt alle plastiktüten, bis sie auseinanderfallen, auch die dünnen die sie einem bei obst+gemüse anbieten. mülltrennung, stark belächelt von vielen, für mich ein handlung, unter den wenigen, die ich vollziehen kann. was andere daraus machen ist schon totdiskutiert worden.... mir ist letzten märz einfach wieder klar geworden, wie kostbar alle rohstoffe sind und wie gedankenlos ich damit um mich werfe. alufolie, benutze ich nicht mehr, es gibt auch butterbrotpapier und andere behältnisse. meine wohnung wird nur noch mit wenig watt beleuchtet, es ist aber nicht düster und schon garnicht kaltes licht darin. aber teuer machen die das einem; diese glühlampen, die ja keine mehr sind, die kann sich sicher nicht jeder leisten.
nur das mit der elektrischen zahnbürste - das klappt noch nicht. ich steh vorm spiegel und warte das sich die analoge bewegt. tut sie nicht. wahh. dann greife ich doch wieder zur anderen.
mein mobiltelefon mache ich jeden abend aus. computer sowieso und es leuchtet nirgendwo ein standby-lämpchen.
noch gewöhnt aus der kaserne in hamm, koche ich weiter auf einer induktionsplatte, bei dem bißchen was ich esse, funktioniert das auch gut. für die heizkörper habe ich thermostate besorgt, die selbständig hoch+runterregeln; ich hab gelernt daß das heizkosten spart (und dadurch energie) als wenn ich sie bei bedarf voll aufdrehe. ein schöner nebeneffekt: ich falle nach der arbeit in warmes schlafzimmer, nach 1 stunde dreht das thermostat dann die heizungvon alleine wieder runter. ich schlafe schön kühl, komme aber nach dem aufstehen in ein warmes bad. etc., etc..
als fukushima hochging lag ich in greifswald, in der uniklinik und 3 der damen in dem 8bettzimmer hatten in dem atomkraftwerk gearbeitet. zwar verstand ich ihr platt nicht besonders gut, aber ihre eindeutige haltung zu dem thema, die verstand ich. es war für mich sehr ungewohnt mit menschen dieser generation, einfachen arbeitern dazu, einig in der ablehnung von atomkraftwerken zu sein. ich glaube, das hat mich angespornt, nicht nur schockiert zu sein, sondern auch mal wieder etwas zu ändern.
informationen aus fukushima gibt es kaum noch.
der 1. jahrestag rückt nahe, mal horchen, was dort los ist.
ob es uns erzählt werden wird?
ich zweifle.
denke ich an tschernobyl, an fukushima und weitere düstere orte, schnürt es mir immer die kehle so zu.

myself in many words

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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
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danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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