annemarie |
Montag, 17. Dezember 2012
das tat mir weh.
ach annemarie, 10:00h
da war mein entsetzen, als ich von dem amoklauf hörte.
für mich unfassbar; erst mochte ich nicht glauben und, da ich kein tv sehe, setzte ich mich an den computer....tagesspiegel, berliner zeitung und spon lesen. ein zweiter schock. der bruder des täters gab (per telefonauskunft) an, der täter habe an einer persönlichkeitsstörung gelitten. daraus machte spon -" er war ein asperger". spon verknüpfte soziopathische verhaltensweisen (asperger ist keine persönlichkeitsstörung!) wie zurückgezogenheit, schweigen, empathielosigkeit, bindungsunfähigkeit, etc., munter mit der diagnose (ferndiagnose) autismus. in amerika wird es ab 2013 asperger nicht mehr "geben", es wird nur noch von autismus gesprochen werden und viele religiöse gruppen halten asperger für vom teufel geformte wesen; nur mal so nebenher erzählt. es gab auch einen spon"hintergrundartikel" zum thema amokläufer in der geschichte und ihr autismus. nachweislich, war kein bekannter täter autist. keiner! aber das kam erst gestern abend und heute nacht durch.... dank dem protest etlicher kommentatoren. ich war sehr wütend und hatte dann im selben moment angst, das auch nur irgendwo zu äussern - ich könnte ja verdächtigt werden zur waffe zu greifen. ich habe mich nicht mehr getraut auch nur einen piep von mir zu geben. es ist auch mode zur zeit, menschliches verhalten als autistisch zu bezeichnen, man schmeisst inflationär mit diesem begriff um sich. die überflutung mit reizen von aussen, die alle menschen aus dem autisitischen spektrum sich zurückziehen lässt, ist kein zeichen von fehlender empathie. das ist eine der häufigsten fehlinterpretationen. ich zum beispiel, empfinde so dermaßen viel, daß ich enorme ruhephasen brauche, um wieder nach "draussen" gehen zu können und es wieder auszuhalten. alle 3 oder 4 jahre werde ich auch wütend, so wütend , daß ich froh bin über die großen abstände, der anfälle. das letzte mal (und ich glaube auch das einzige mal) habe ich jemanden aufgrund meiner wut geschlagen, da war ich alleine gegen 6 andere und ich war 7 jahre alt. danach war ich so erschrocken über mich selbst, daß ich mir schwor - niemals mehr einen menschen zu schlagen. ... comment
ach annemarie,
Montag, 17. Dezember 2012, 10:14
um mißverständnissen vorzubeugen:
meine wutanfälle; die mache ich mit mir alleine fertig. sollte mal ein anderer mensch in der nähe und gar betroffen sein - ich kann gut mit worten um mich schlagen. ... link
carodame,
Mittwoch, 19. Dezember 2012, 23:43
Wutausbrüche haben auch etwas erlösendes finde ich, den Zorn verrauchen zu lassen und mit den Beinen auf dem Boden zu landen, nachdem man das richtige Ventil geöffnet hat, ohne nennenswerten Flurschaden(kleines Tässchen oder so lasse ich durchgehen... )gehören zum Sein, auch wenn man älter als sieben ist.
Newton ist entsetzlich. Die vorschnelle Einschätzung durch die Medien typisch. Eine multifaktorielle tragische Entgleisung im unglücklichen Nährboden eines Target versessenen Umfeldes. Wegfall jeder natürlichen Hemmung, warum auch immer. Lassen Sie die 12 entspannt ausklingen und freuen Sie sich auf eine kreative Dreizehn mit vielen guten Augenblicken zum Verweilen. ... link
ach annemarie,
Donnerstag, 20. Dezember 2012, 11:34
danke liebe carodame,
ich werde es versuchen. das entspannt sein. (ich habe mich auch ziemlich abgeregt, da es viele stimmen gibt, die sich gehör verschafft haben.) fein, mal wieder von ihnen zu lesen und ich wünsche ihnen - nur das beste!- für das neue jahr. ... link ... comment
sturmfrau,
Donnerstag, 20. Dezember 2012, 11:54
Wie gut ich Ihre Wut und Ihren Schmerz darüber verstehen kann. Mir ging es immer genauso, wenn in den Medien behauptet wurde, ein Gewalttäter/Amokläufer sei depressiv gewesen. Die Leute leiten dann daraus her, dass alle Depressiven irgendwann Amokläufer werden müssen, und schon ist man ausgegrenzt als Soziopath, als einer, der nicht richtig tickt.
Bei solchen Ereignissen wie jetzt diesem brauchen die Leute das "Anormale", von dem sie sich abgrenzen können. Die anderen sind verrückt, auf keinen Fall man selbst. Wer ein Abweichler ist und wer dazu gehört, das bestimmt das Auge der Betrachtermehrheit. Das ist kränkend, diskriminierend, unfair. Ich habe keinen Trost. Außer dem, dass Sie in Ordnung sind, so wie Sie sind. Lassen Sie sich auch von Spiegel Online nichts anderes einreden. ... link ... comment
arboretum,
Samstag, 22. Dezember 2012, 19:08
Im Tagesspiegel hat Hartmut Wewetzer klar gestellt, dass die Tat dagegen spricht, dass der Täter Asperger hatte. Er nahm dabei auch auf die Artikel im Online-Magazin Slate Bezug (siehe da, dort und dort).
... link
ach annemarie,
Sonntag, 23. Dezember 2012, 08:59
ja, das hatte ich auch schon entdeckt; der tagesspiegel ist so fast tägliches blatt....
dankeschön frau arboretum! "slate", das kannte ich garnicht; habe ich gestern abend durchgestöbert. bei der ganzen diskussion über diesen amoklauf hatte ich - trotz meiner persönlichen beziehung zur ursachenverdrehung - die erinnerung an das kleine pakistanische mädchen (kopfschuß wegen eintretens für schulbesuche von mädchen) und an die 9 afghanischen mädchen (bombentod beim feuerholzsammeln, einen tag vorher) in meinem gedanken: egal welche und egal wo kinder brutal ermordet werden es ist so grausam, unbegreiflich. nur, die wertigkeit ihrer geschichte, die ist schon sehr sehr unterschiedlich. traurig. das mädchen in pakistan, ich weiß nicht, ob sie das nun wirklich überlebt hat. es gibt keine informationen darüber, es interessiert keinen mehr. ... link ... comment
dhonau,
Sonntag, 23. Dezember 2012, 09:53
volle ...
unterstützung für annemarie unsererseits
die dhonau-werke ... link
ach annemarie,
Sonntag, 23. Dezember 2012, 10:03
das ist wunderbar;
wie immer sie auch aussehen mag - (ich hoffe die werke ruhen still und sind festlich gestimmt.) ... link
dhonau,
Sonntag, 23. Dezember 2012, 14:58
ja, zudem ist ...
das thema der pathologien und pathologisierungen von großem belang. menschen unter ihren vermeintlichen oder tatsächlichen störungen zu verhandeln — das sollten die betroffenen nicht mitmachen. wettbewerbsgesellschaften bringen naturgemäß persönlichkeiten hervor, die die vereinseitigung, spezialisierung etc. auch psychosozial spiegeln. das auszubalanzieren ist sowohl individuell wie gesellschaftlich äußerst schwierig. die sogenannte störung ist das natürlichste der welt in hochkomplexen "systemen", ob es sich dabei um leben oder anderen phänomenen handelt. jede form von konzentration zeitigt ausblendung von anderen dingen – mit den unangenehmen nebeneffekten, die nicht selten soziale konflikte im gefolge haben. auch die sind so was von natürlich in so hochkomplex organsierten gesellschaften wie der unseren.
dabei gehören zum beispiel solche pathologisierungen besonders in ihren unzulässigen verallgemeinerungen auch in die sparte SOZIALKAMPF. das soziale leben ist immer auch eine kampfzone. bewertungen sind teil dieses kampfes, im dem sich oft sehr verdeckt interessen artikulieren. in diesem kampf kompetent, verhandlungs-, konflikt-, bündnis-, freundschafts- und liebesfähigkeit zu entwickeln, beschreibt den prozeß modernen erwachsenwerdens. diesen kampf sollten wir ernst nehmen, aber uns nicht zu sehr beeindrucken lassen, also das zu entwickeln, was neudeutsch standing heißt. menschen, die asperger oder andere autistische störungen haben, tragen oft symptome der gesellschaft aus, haben fähigkeiten überausgeprägt, die uns erschrecken. unter anderen leistuingsrelevanten aspekten würden wir von außerordentlicher fähigkeit etwa zur fokussierung (=ausblendung von "kontexten") sprechen. damit ist nicht gesagt, daß solche menschen nicht hilfe, verständnis bräuchten, aber bitte, wer braucht das nicht. gerade die protagonisten der winner-gesellschaften brauchen das, wenn sie merken, daß sie außerhalb der wettbewerbsspären, in denen sie beispielsweise olympisches erreicht haben, womöglich flügellahme wesen sind. ... link
ach annemarie,
Montag, 31. Dezember 2012, 19:33
das hat mir pfeffer in meinen hirnwindungen verstreut....
ich habe eine weile gebraucht, um zu verstehen wohin sie wollten. daß ich nun asperger und auch noch flügellahm bin (schultersyndrom, zum kotzen; ich kann doch nicht einseitig fliegen!) haben sie wohl nicht gelesen....aber ich bin weiterhin am lernen, nicht alles wörtlich zu schlucken. ... link
dhonau,
Dienstag, 1. Januar 2013, 13:59
au, das ...
haben Sie anscheinend falsch verstanden, tut mir leid. das "flügellahm" bezog sich nicht auf Sie oder asperger, sondern im gegenteil auf die sogenannten leistungsträger unserer gesellschaft (im text als "protagonisten der winner-gesellschaften" bezeichnet), bezog sich also auf die machtinhaber, die außerhalb ihrer domänen oft flügellahme, ohnmächtige, inkompetente wesen sind, etc.
tut mir leid, wenn ich Sie unnötig gestreßt habe, wollte ich wirklich nicht. ... link
ach annemarie,
Mittwoch, 2. Januar 2013, 11:25
ach;
herr dhonau, falsch verstanden habe ich das nur beim ersten lesen. ich hätte genauer lesen müssen/sollen. mir ist jetzt wiederum peinlich, daß sie sich entschuldigen! ich wünsche ihnen ein wohl gefülltes, wohl gefühltes 2013. ... link
dhonau,
Dienstag, 8. Januar 2013, 00:21
vielen dank!
bin erleichtert, daß sich das so auflöst.
und schicke Ihnen ein paar gute schwingungen aus unseren werkstätten in Ihr haus fürs neue jahr. der oberhauptgeschäftsführer unseres konzerns ... link ... comment |
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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
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danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |