annemarie
Montag, 23. September 2013
herbstputz:
ich sortiere kleidung aus und während ich sie hinter mich schleudere
fällt mir ein, daß ich dringend wieder mein testament aktualisieren muß.
ich gehe, nach dem jeweiligen auffrischen des alten, irgendwie beruhigter durch den alltag.
nachdem sich meine besitztümer verändert haben, möchte ich,
daß auch wirklich alles dort hin gelangt, wo ich es gern hinhaben will.
1000e bücher und vor allem mein ganzes arbeitsmaterial sind sorgsam zu verteilen.
die kreiden, farben und pigmente, das schwere papier, all die spezialstifte;
das sind schon werte, vor allem ideelle.
der rest bleibt "beim alten".
ich mache das wirklich gerne, ich finde es nicht morbide oder so;
nein - mein leben hat mir das so beigebracht.

das erste testament was ich je schrieb, stammt aus dem jahr 1996.
ich weiß nicht warum ich es schrieb und habe das, auch nach endlosem denken,
nie herausgefunden.
ich legte es offen sichtbar auf meinen schreibtisch, sagte meinem pa (als wohnungs-und katzenhüter) wo es sich befindet und wurde in eine blöde diskussion darüber verwickelt.
lustig war auch, daß ich zu diesem zeitpunkt unsere wohnungstür mit blechen und einem querschloß verrammeln ließ.
auch das gegen den widerstand aller männlichen familienmitglieder.
was mußte ich mir anhören....
beides hatte seinen sinn.
einen ziemlich tiefen und ernsten.

das mit der tür war noch "lustig";
als wir wiederkamen, war in den umliegenden wohnungen eingebrochen worden.
es gab banden, die die kassetten aus den altbautüren brachen,
da durch kinder hinein in die wohnung schickten, die alles wertvolle mitnahmen.
ich hab wissend gelächelt, allerdings alleine vor mich hin, denn keiner wollte mehr an die debattierei erinnert werden.
das testament aber, hat meinen pa ganz irre gemacht.
schließlich hätten wir eigentlich sterben müssen; das war uns allen klar;
es war der urlaub, der mit der "begegnung" mit der geisterfahrerin endete.
pa besuchte uns im krankenhaus und fragte gleich nach der wiedersehenszeremonie
wie ich denn bloß dazu gekommen wäre. was den ausschlag gab.
er fragte - warum? warum hast du das geschrieben?
er war ganz aufgeregt und er hat sich dann auch für seine anmache von vorher entschuldigt.
seine fragen konnte ich nicht beantworten.

so, die feder wird dann gleich ins tintenglas gesteckt und los kann es gehen -
´s leben weiter putzen.

mandelkern

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by sid (2024.07.27, 13:34)
trauer
das finale bild und gefühl zu meinem vater ist...
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herzlichen dank. in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
by ach annemarie (2024.06.16, 09:48)
danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
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