annemarie
Samstag, 10. Mai 2014
so ist es gut.
ich träumte so schön über ein rapsfeld zu gehen gar zu schweben mein füsse berührten nur die spitzen der blüten
das gelb war hart und fing mich
dann stand ich an der ampel ein bus kippte zur seite schleuderte quer auf mich zu
das kleine mädchen vor mir riss ich zurück
ihm dadurch aber beide beine bis zu den knien ab.
sie starb in meinen armen, verblutete und ich flüsterte ihren namen fing dann an zu schreien - warum nicht ich? warum nur?
das kind war ich und ich war ich.

ja, der unfalljahrestag rückt näher.
gestern fragte mich jemand,( nachdem ich erklärte, daß ich auch nicht fliegen kann), warum man "das" nicht wegmachen kann; "das" ist die frischheit der erinnerung.
ich schlief und war so vertrauensvoll, ich fühlte mich sicher und geborgen.
durch den zusammenstoß wurde mein körper zwar geweckt, aber ich hatte keine zeit zu erwachen.
alles was passierte ging ungehindert ungefiltert ungeschützt direkt in mein stammhirn.
ich blieb danach noch viele jahre in dem schlafenden zustand.
inzwischen kann ich damit leben und bin meistens wach, doch in diese tiefe meines hirnes kann ich nicht dringen, um daran zu arbeiten.
so gerne ich das auch möchte.
daher ist es so wie-eben-passiert und deshalb kann ich weite strecken nicht mehr reisen.
angst haben viele menschen, aber sie können sie erfogreich verdrängen.
ich nicht.

ich weiß was ich alles versäume, verpasse, was ich nicht zu sehen bekomme, was ich nicht riechen, fühlen und schmecken kann.
fremde sprachen, die mich ja faszinieren, werden von mir ungehört erklingen.
es wird ohne mich an einer, an jeglicher küste geschnorchelt werden.
niemals werde ich den riesigen mond in asien bestaunen... und so weiter und so vieles .
wenn ich merke, daß es zeit wird, wenn ich weiß ich werde sterben, dann mache ich mich noch einmal auf den weg und werde reisen.
(sollte es mir vorher bewußt sein, vorausgesetzt natürlich)
ich möchte sehr gerne im okavangodelta sterben, denn dort komme ich her.
es ist alles geplant, finanziert und gut durchdacht von mir, aber das ist noch nicht aktuell.

dieses jahr ist ein neues gefühl hinzugekommen.
das wissen was mir entgeht, meine eingeschränktheit und die begrenzung meiner aktivitäten,
-
das ist alles nichts gegen das wohlgefühl.
zum ersten mal fühle ich mich nicht nur als überlebende, als davongekommene.
nein!
ich bin da ich bin wach ich bin manchmal ganz ich und ich bin alles ganz gerne.
ich lebe!
an einen ort gebunden, aber das ist mir egal.

mandelkern

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:'( <3 :-*

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ich verstehe, bernice...
letzteres auch für dich.

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Ich kenne deine Geschichte in groben Zügen - die vielen Feinheiten zu teilen, dazu bräuchte es wohl mehr als ein Menschenleben.

Ich glaube, jeder Mensch hat Träume, die ungelebt bleiben. Orte, die ungesehen bleiben. Taten, die nie getan werden. Die Welt ist zu gross, um von allen gesehen zu werden, in aller Vollkommenheit. Ich hadere manchmal, manchmal zucke ich gleichgültig mit den Schultern. Leben ist das, was man draus macht, und schön ist es, wenn man allen Widrigkeiten zum Trotz das Beste rausholt.

Und Ängste.... ich verdränge, aber nicht erfolgreich. Man fürchtet am meisten das, was man bereits erlebt, durchlebt hat, habe ich mal gelesen. Ich glaube, da ist was dran. Woher sonst weiss man um die fürchtenswerte Situation?

Viele liebe Gedanken.... du weisst, wie ich was meine.....

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Im okavangodelta hatte ich das gefühl alles leben kommt von dort. Ein so unfassbarer ort. Kein anderer hat mich bisher so beeindruckt, umhüllt, ein teil von mir liegt da immer noch. Und doch scheint mir der ort in uns am wichtigsten, an dem du sagst: ich lebe.

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ja, das ist bestimmt der wichtigste ort; in uns, mitten im, mitten ins leben.
ins okavangodelta möchte ich ja auch erst, wenn ich sagen kann: nun sterbe ich, jetzt kann der kreis sich schließen.
(ich bin dort gezeugt worden)

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