annemarie |
Montag, 26. September 2016
tschüß.
ach annemarie, 17:10h
meine zahnschiene schmeckt nach spekulatius,
es ist ruhig. ein wenig bin ich durcheinander mit meinem sonst üblichen ablauf, aber ich hangele mich an der struktur entlang, wie an einer reeling. in meinem kopf flattern weit über 1000 kommentare, viele mails von mir unbekannten, die ich versuchte zu trösten. beim schneiden der tomaten versuche ich mich selber zu trösten. indem ich esse, trinke, erinnerungsfetzen suche die mich zum lachen bringen könnten. so ernst, so gefaßt kenne ich mich nicht. irgendwie noch mehr erwachsen; all diese zäsuren die sich kreuz und quer in mich schneiden - denen habe ich mich ergeben. ich fühle mich demütig und habe aufgehört auf eine jahreszahl zu schimpfen. so hilflos bin ich nicht mehr. es kann sein, daß sich alles mögliche, alles möglich schreckliche sich in einem engen zeitraum drängelt, doch seit gestern stelle ich mich der frage, was ich daraus mache. damit mache. was mir wichtig ist. wie ich meinen tod vorbereiten würde, auch für die anderen. das ist natürlich untrennbar verbunden mit der wichtigkeit des augenblicklichen lebens. idole starben, solche die ich als selbstverständlich nahm, es starb eine meiner großen lieben. an diesem letzten faktum zerkaue ich mir das innere fleisch, versuche aber - dank sei der zahnschiene - die zerstörung zu begrenzen. vor einigen monaten bekam ich post. darin schrieb er mir, daß er sehr wohl wisse, was ich gerade durchmache, aber.... wir müssten abschied nehmen. ich schrieb steif und stotternd zurück, er jedoch schaffte es, mich entspannter mit seiner situation zu befassen. er wußte wie begrenzt seine zeit war und beschäftigte sich mit mit meiner trauer! unfassbar. vor 2 wochen schrieb ich ihm, da die namensänderung einiges mit ihm zu tun hat. es kam keine antwort, auch gab es keine weiteren venylalbencover mehr zu sehen. ich ahnte was sich tat. gestern früh starb er. und trotz einer art vorbereitung lief ich ersteinmal gegen einen türrahmen, suchte in allen räumen nach halt und versuchte ein begreifen zu finden. unwiderruflich, unwiederholbar, für immer, niemals mehr. dieser text stottert auch. eigentlich unsagbares in buchstaben zu kleiden, eine schwere arbeit. er gehörte mit zu den besten menschen, die mir in einer meiner besten lebenszeiten begegnet sind. es ist unübersehbar, daß das vielen menschen so geht; was für eine aussergewöhnliche gabe, so viel von sich zu verteilen! danke mein lieber hagen. (du wolltest keinen nachruf, aber meiner ist eigentlich keiner. is nur jestotta. irjenwohin muß ick doch damit, sonst platz ick, wa?!) ... comment 448 |
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Letzte Aktualisierung: 2024.07.27, 13:34 status
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herzlichen dank.
in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |