annemarie
Samstag, 9. November 2019
waschtag.
zuerst habe ich all meine regen/sonnenschirme gewaschen -
und dann habe ich es gestern geschafft .
alle nummern, mailadressen und sonstige spuren von ihnen habe ich endlich
gelöscht.
das war einfacher als ich mir vorgestellt hatte,
nach drei jahren; bis auf zzup und o. nach nur einem jahr.

die letzten reste von axls nachlaß sind gesichtet und sind unterwegs zu einem "behüter".
es sind besondere fotos, einige wenige aus der zeit kurz vor dem mauerbau und viele aus einer
studienarbeit, zum 20. jahrestag des mauerbaus.
axl fuhr damals die gesamte berliner mauer mit dem fahrrad ab und fotographierte sie.
wunderbare bilder, er hatte als filmemacher ein so gutes auge.
daß sie nun bei j. bleiben können; es sind ja historische zeitdokumente; macht mich
richtig froh.

jetzt sitze ich inmitten aufgespannter schirme und geniesse meine 2 freien tage.
denke an den tag vor 30 jahren und an den als die progromnacht stattfand.
innerlich bin ich wie "auf dem sprung"; die letzten monate waren anstrengend und haben
mich viel kraft gekostet. beim bauchkraulen von herrn katz bin ich meist eingeschlafen,
das gefiel ihm ebensowenig wie die schirme hier.
immerhin hat er endlich zugenommen.
das was ich abgenommen habe.
er heißt jetzt herr mops und wird auf diät gesetzt.
draussen leuchten die gelben blätter vom kirschbaum, von den birken und eichen;
ich leuchte innerlich mit.
trotz der wehmut, es ist nur eine kleine, die sich um meinen magen schmiegt.
so klein wie ma+pa geworden sind.
beide sind gebeugt und schnell müde; vor allem pa macht mir etwas sorgen.
sie essen nur noch vogelportionen und ma nicht mal das.
immer läßt sie etwas liegen....dabei ist sie körperlich nur noch ein hauch.
jedesmal wenn ich fortgehe, verabschiede ich mich innig und fahre mit glück davon.
das glück ist größer als die wehmut; das glück ist eines, welches nur wenige menschen
haben.
nach einem großwerden mit kälte, prügel, hunger und dem vergeblichen versuch sie
lieben zu dürfen, von ihnen geliebt zu werden - ist das eine vergangenheit geworden,
die mich heute nicht mehr emotional berührt.
wir sind entspannt miteinander, ehrlich und aufrichtig.
ich tu was ich tun kann, um ihren alltag zu erleichtern;
sie bekochen mich mit meinen lieblingsgerichten.
ich verbringe zeit mit pa allein (sie wohnen getrennt, in nebeneinanderliegenden wohnungen),
ich verbringe zeit mit ma allein. aber wir essen immer gemeinsam.
so viel zeit hatte ich mein ganzes kinderleben nicht mit ihnen.
nun, ich bin ja auch mit 13 schon ausgezogen....
wer hat schon solch glück?
daß am ende des lebens die liebe kommt und gepflegt wird?
wir haben uns vorbehaltlos vergeben, alles und jeder jedem.
ich denke, das ist es.

so. genug gesessen, jetzt werden die wände im bad gewaschen.
der staub muß runter, es wird renoviert.

myself in many words

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Letzte Aktualisierung: 2024.07.27, 13:34
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by sid (2024.07.27, 13:34)
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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
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danke sid. ich brauche noch einige zeit....
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vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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