annemarie
Samstag, 10. Dezember 2011
ach 2011,
zeit ist´s dich ziehen zu assen.
vorüber ziehen zu lassen.
du warst ein rahmen in dem sich viele "endgültig" nieder ließen.
gewünschte und ungewünschte dinge die bis zum ende gültig bleiben werden, ja, sogar das ende an sich zeigte seine kontur.
mit dir kullerten runde jubiläen in meinen alltag, keine schönen; ich bin froh, daß sie sich durch die rundung von mir wegbewegen....
einige menschen fielen" hinten rüber", aber mehr konnte ich nicht geben.


im januar spielte das universum verrückt mit mir, ich dachte in der menopause angekommen zu sein und wurde dennoch schwanger. das wesen ging von alleine fort und ich blieb erleichtert und ungläubig staunend zurück.

im februar vollendete ich das 50. jahr. für immer alt und so sehr beglückt, dies alter erreicht zu haben.
das ersehnte praktikum war eine große (menschliche) enttäuschung.

der märz brachte mir nadeln, narkosen, röhren, viele fremde hände auf/an/in meinem körper. greifswalder krankenhausflair. nicht der schlechteste, aber anstrengend.
japan.
der gedanke daß der endgültige abschied von der kernkraft nahe sei.
doch, heute .... mich graust es.

der april wurde der monat der ratlosigkeit, was die krankheit betraf und des gedenkens an meine freundin, die vor 25 jahren ermordet wurde; doch ich verdrängte um des lernen willen;

denn der mai barg die schriftliche prüfung.
noch nicht endgültig fertig, aber das schon geschafft.
weiter mit den vorbereitungen für den abschluß, die zeit fing an zu rasen und mein körper fing an zu verschwinden.
zuvor rammte mir der 20.hochzeitstag ein messerchen in den rücken. notoperiert, ohne betäubung, und dadurch endgültigkeit gespürt.

juni.
ach juni.
bis heute kaum zu fassen -
ich wurde gesellin.
fuhr ein letztes mal heraus aus hammcity, im gepäck das stück büttenpapier und eine tiefe freundschaft.
den 15. jahrestag des überleben der selbstmörderischen geisterfahrt der französin überstand ich erstaunlich gelassen. (endlich)

juli?
hm.
kalt aussen, kalt innen.
da ich lange nicht begriff, daß ich am ziel angekommen war.
das stete vorwärtsdrängen war nun nicht mehr nötig.
stillgestanden.
mit voller wucht.

im august versuchte man mich zu reparieren.
das mißlang.
nebenher war ich mit der suche nach einer stelle beschäftigt, konnte kaum glauben, daß ich es mir aussuchen konnte.
mußte aber auch lernen, mir selber einiges zuzutrauen.
mit jedem vostellungsgespräch veränderte ich mich - endgültig.

ein gespaltener september:
beginn des arbeitsleben und bestätigung schlechtmöglichster diagnose.
himmel, war ich aufgeregt; der arbeitsbeginn lenkte mich wunderbar ab.
zwar sackte ich zeitweise in ein löchlein, da ich mir schon wieder nichts mehr zutraute ("das schaffe ich nie! das lerne ich nie!" etc) -
ich habe aber enorm glück mit meiner firma, meiner chefin gehabt.
menschlichkeit und vertrauen wurden mir geschenkt.

erst am ende des oktober kam ich richtig an, wie man so zu sagen pflegt.
die atemlosigkeit und der daraus entstandene druck liessen nach.
mein körper aber muckte weiter auf, so daß ich begann mich mehr zu kümmern.
einen spezialisten gefunden.
alles ist in der schwebe - wie wird es sein, wie lang werd ich sein und vor allem bleibt das warum unbeantwortet.

sonne tanken im november;
lernen, lernen, lernen.
fortschritte spüren!
unsicherheiten beginnen zu verschwinden.
alltagsstrukturen beginnen zu wachsen, halten mich.
noch immer fahre ich morgens vorfreudig durch die stadt, mit diesem aufregenden knistern im bauch.
ich arbeite!
ich kann mich selbst ernähren!
ich zahle steuern!
damit gebe ich ein wenig von dem zurück, was mir die gesellschaft für meine umschulung bezahlt hat.
ein gutes gefühl.
abgesehen von überraschenden baumaßnahmen in meiner wohnung, ein recht ruhiger monat.
mal.

das wird sich im dezember ändern.
leicht krakelig ziehe ich einen schlußstrich.
daß ich mich endgültig geändert habe, merke ich daran, daß ich mir unterstützung für all was ansteht gesucht habe.

aufregend wirst du sein, die letzten wochen, anstrengend, entscheidend
und dann endgültig vorbei.
tschüß.

funkel

... link (1 Kommentar)   ... comment  (356)


Freitag, 25. November 2011
ich gebar die eule
sie ruhte und heilte in meinem unterleib
mein kleiner dunkelhaariger freund schob sie in meinen uterus (wie er das machte ist mir nicht bekannt) nachdem sie durch schüsse verletzt zu boden fiel
ich fühlte das ziehen im rücken
die wellen die durch den leib rollen
rief ihm zu daß sie nun käme
sie entwich mir umhüllt von einem dottersack
ich hielt sie und wartete
auf daß sie ihre winzigen lider hob
doch erst mußte ich
sanft und zart um sie nicht zu verletzen
sie reinigen
diese murmeln an augen
sie öffnete eines
dann nach langem zögern das andere
schaute rundherum ohne ihren kopf zu bewegen
auch zu mir hoch
und flog.

ich preise mich glücklich derart zu träumen.

funkel

... link (3 Kommentare)   ... comment  (457)


Samstag, 1. Oktober 2011
seit 2005 -
- das erste selbstverdiente gehalt erhalten und bücher kaufen gegangen.

die letzten 3 tage hat der betreibsinterne ausbilder meine kollegin vertreten. mir schwirrt der kopf; soviel gelernt und gleichzeitig entdeckt wieviel ich doch schon weiß.
der liebste meint dazu, daß ich beruflich eher schüchtern sei.
er hat recht, mein wissen sprudelt erst jetzt aus mir heraus, mit einer portion vertrauen und dem erkennen, daß das alles keine prüfung ist.
es häufen sich die situationen in denen ich laut denke "ja! deshalb habe ich diesen beruf gelernt!!"
und ich habe die aussicht den lehrlingen das löten schmackhaft zu machen; nur el chéfe muß dem noch zustimmen.

ich bin natürlich geistig müde und hab abends dicke füße, hunger und schlafwollust, aber auf diese art hab ich das alles sehr gerne.
muß mich ja erst gewöhnen.
ach. was für ein leben.

funkel

... link (1 Kommentar)   ... comment  (417)


Donnerstag, 15. September 2011
tschüß!
und ich werd wieder viel früh da sein vor lauter aufgeregheit.
am ersten tag zu spät kommen ist aber mein alptraum.
gesellin annemarie fährt jetzt hörgeräte anpassen, insitumessungen machen, audiometrieren, schallschläuche wechseln, geräte abhören, etc., etc.
auf nimmer wiedersehen altes leben.

funkel

... link (0 Kommentare)   ... comment  (325)


Mittwoch, 14. September 2011
zugenommen:
400 gramm!

funkel

... link (0 Kommentare)   ... comment  (313)


Online seit 5984 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2025.06.19, 14:19
status
Menu
post
achannemarieatgmx.de
Letzte Änderungen
innerlich gehe ich auseinander...
innerlich gehe ich auseinander und finde mich in dem...
by ach annemarie (2025.06.19, 14:04)
Das freut mich sehr! Willkommen...
Das freut mich sehr! Willkommen zurück!
by sid (2025.06.18, 11:29)
dort gewesen
und da bin ich wieder.
by ach annemarie (2025.06.15, 13:47)

by sid (2024.07.27, 13:34)
trauer
das finale bild und gefühl zu meinem vater ist...
by ach annemarie (2024.07.24, 19:03)

xml version of this page

made with antville