heute am 27.1. ist das lager ausschwitz befreit worden.
vor so vielen jahrzehnten.
in mir leben sie noch fort, um die ich heute trauere.
ihre enkel hätte ich gern kennengelernt, aber sie wurden nicht geboren. sterbe ich, ist dieser zweig meiner familie endgültig verdorrt.
heute wird mir das wieder einmal bewußt; mein erbe wird mir sehr schwer, zu tragen.
niemand von uns konnte befreit werden, sie waren alle tot.
bin ich verschwunden, verschwindet auch die erinnerung an sie.
wie traurig das ist.

mandelkern

ich liege am offenen fenster und laß den schnee herein ich liege und ruhe denn ich bin müde des kämpfens nachdem ich gestern beim aus-dem-busfenster-gucken eine eingefrorene pflanze in einem vorgarten sah und eine welle traurigkeit mir bis in die nacht hinein die luft nahm. sie sah aus wie die in unserem garten. ich war sehr überrascht von der fülle der empfindungen, dachte vorhin über meine wünsche nach; ich wollt nur, daß ich nicht mehr sooft traurig bin.
dunkel jetzt, ich hab hunger nach ingwer nach schärfe nach licht.
der auftrag lautet für heute: übe barmherzigkeit zu geben. dir selbst.
ja, ach ja. ich kann mir nichts verzeihen. milde im umgang mit mir, macht mir angst. warum das so ist, weiß ich nicht. je strenger ich mich behandle, desto weicher ist die aussenwelt.
aber ein fortschritt ist nicht mehr zu übersehen, ich habe zugenommen. ich wiege so viel wie nie zuvor. ganze 55 kilogramm! vielleicht erscheine ich dadurch auch mal weicher nach aussen hin.

mandelkern

nein von androgyn kann keine rede sein verrutscht ist mir ein stück herz ich habe es gemalt auf die luft auf den atem in den raum zwischen deinen haaren die habe ich dann gezwirbelt und bin los
geflogen ....
ohne angst
den käscher schwirren zu hören, der mich fangen will
ohne angst
du siehst einen imaginären in meiner hand
weil
ich gab mich willig und ich gab mich frei
 
das jahr sollte mal ruhig von mir gehen ich bin überfüllt mit lebenslust und .
himmel, ich habe mich verliebt.
aber nicht so.
so ganz anders.
ohne jegliches strickmuster zauberhaft genäht.
so in etwa könnte ich es beschreiben, müßte ich jemals. ich bin sehr auf meinen 99,2%-tigen füßen stehend, als wär ich ein dicker brocken. was mach ich mit all der theorie, wenn die realität sie übertrifft? ich singe, wie meist.

mandelkern

 
   
 
auf dem boden rumgeschlittert
farben geküßt
papier in den armen gewiegt
ich hab sie so vermißt, die gabe mich auszudrücken ohne nachzudenken die finger flattern zu lassen mich aus dem versteck zu holen zeit räume essen schlafen zu vergessen
meine eierköpfe wollen wieder gemalt werden
ich konnte nicht anders.

mandelkern

ich könnte endlos schreiben ich könnte viele seiten tippen ohne pause aber wie das so ist mit den richtig wichtigen dingen essenziert sich alles auch im kurz+bündig.
yappa-dappa-du würde reichen, ist aber nicht so schön.
 
fast 3 jahre hab ich mich hier gewunden, habe erde gefressen, mich im staub gewälzt, geweint, gelacht, cholerisch in die runde geschaut, die blogs wie die socken gewechselt, pioretten gedreht - immer sehr direkt und so ehrlich wie ich sein kann.
dieses jahr ist das wichtigste in meinem leben.
es kam ganz überraschend; und nichts ist mehr wie vorher.
ich hätte mich noch etliche jahre um mich selbst kreiselnd ermüden können, im vergeblichen versuch eine zu werden, die ich nie sein kann.
all die letzten jahre mit dem gefühl die fassung zu verlieren, sie zu wahren versuchen; bis klar war, daß ich keine habe.
keine hatte.
am 17.11.um ca. 18:35 nahm ich sie in empfang.
es herrschen chaotische zustände seitdem, in mir, aber ich werd sie mit fassung tragen. !
48,9 jahre wußte ich nicht, spät ist es geworden, aber nun verstehe ich.
es ist vollbracht, ich bin fertig.
ich halte mich bedeckt, was die diagnose angeht, entgegen meiner sonstigen offenheit. es würde zu kompliziert; es gäbe zuviel an vorurteilen, im negativen wie im positiven. es ist nur ein begriff; dahinter steckt ein volles leben, meines! hauptsache ich bin zuhause darin.
 
eine weitere renaissance brauche ich nicht mehr. annemarie bleibt aber hier.
 
2009 ansonsten:
- hamm - umschülerin geworden - berlin - hamm - berlin - hamm - berlin - hamm - aufgeblüht, im sexuellen - berlin - hamm -berlin - hamm - die duisburgconnection ist mir entglitten (vermiß dich so sehr) - berlin - hamm - krank, genesen, krank, genesen, ´s übliche eben - berlin - hamm - berlin - hamm - göttingen - danke für alles! - hamm - berlin - hamm - berlin - o. lebt weiter, o. säuft weiter - hamm - berlin - hamm - berlin - die vergewaltigung ohne zusammenbrechen verarbeitet und ohne mir die lust stehlen zu lassen - hamm - berlin - hamm - berlin - unter schmerzen eine krone abgesetzt - hamm - berlin - hamm - berlin - tanzen wieder erlernt - hamm - berlin - hamm - noten: 5, 4, 3, 2, 1, ist jetzt echt wahr, ich werde immer besser, je weniger ich lerne - berlin - hamm - wie trunken die letzte prüfung absolviert, dann auf den rat anderer gehört und - berlin.
 
( ich glaub ich bin die erste mit einem verabschieden des jahres, für mich ist es irgendwie schon vorbei ....)
 
p+s
ja. danke. das ist treffend - trauer und mut. mut der verzweiflung oft genug, aber eine null wollte ich nie festhalten und die neugier auf leben wich nicht von meiner seite.
trotz des glückes eines neubeginn, schulisch menschlich weiblich; summte traurigkeit in allen bewegungen.
die liebe verlor sich (was ich nicht glauben wollte), es bleibt eine erinnerung. nun werd ich nicht mehr lieben. es auch nicht mehr müssen, in genau dieser einen form, die nicht die meine sein kann. ich bin ganz stolz darauf, es mehr als ein jahrzehnt gelebt zu haben. das ist das wunder meines lebens.

mandelkern

bist du zuhause? frag ich mich und weiß es nun ganz genau der blick zurück eierte am anfang und routiert nun ich bin ein ruckzuck nur durch ein einzig begriff im begreifen.
mit der ironie werde ich niemals freundschaft schließen obwohl ich sie auch versuche zu nutzen das wird doch meist ein sprung in den fettnapf.
bitte um verzeihung in die vergangenheit hinein ich wußte es nicht besser.
ich wußte nichts ich ahnte nichts und hab meine 48 jahre warten müssen.
aber immerhin.
alles passiert an einem stück auch das positive schart sich in banden um geeint zu überfallen. womit das im negativen wie im positiven gleich anstrengend wird - nur die früchte schmecken besser.
und dank mein lieber milo -
ich hab die schmalzstullenzeit eingeläutet es sollte doch zu schaffen sein nicht zu verschwinden! schmalzbrote sind auch herrlich laktosefrei.
ich bin mal wieder ordentlich durcheinander aber nie zuvor hat sich das so gut angefühlt es paßt zu advent zum ersten jahr in hamm zum ausklang eines jahres.

mandelkern

genug getankt.
raus in den sunshining tag und ab in den ice back nach hamm.
drei dates am sonntag; ich schätze mich glücklich und bin zufrieden.
alles was ich letzte woche über die amygdala lernte, wurde gestern doch bestätigt.
daher -
es wird zeit!

mandelkern