annemarie |
Freitag, 15. Juni 2012
inzwischen! ja!
ach annemarie, 10:59h
heute also wieder der tag, den ich nicht hätte überleben dürfen, wenn ich nicht überlebt hätte.
gedenke madame R., die ihn nicht überleben wollte. nachmittags fahre in einem auto mit und - es wird nicht schlimm sein; das weiß ich, da ich mich freue zu leben. ... link (0 Kommentare) ... comment (439) Donnerstag, 29. Dezember 2011
weiter.
ach annemarie, 09:14h
heute schieben sie mich in die röhre; radioaktiv gespritzt; manmanman bin ich dieses jahr am leuchten.
gestern auf´m parkplatz verwandelte sich das stück beton unter mir in strand, der wind und das schreien der eichelhäher verschmolzen zur phantasie am meer zu stehen. ich bin schwach und träume ängstlich, habe aber gute laune. ich starre auf mein malwerkzeug, auf die bleistifte, auf all das papier und ziehe resümee. nicht weil das ende des jahres naht, ich schule mich in endlichkeit zu denken. mit fassung beobachte ich die durch den körper wandernden schmerzen und verspreche mir dauernd was. den drang zu putzen, aufgeräumtes nur zu hinterlassen, den kenne ich schon; nur unter anderen voraussetzungen. ich mach einfach. ... link (1 Kommentar) ... comment (254) Donnerstag, 8. Dezember 2011
3/5 mensch
ach annemarie, 17:16h
ein absichtlich erblinden keinen schimmer von aussen hineinlassen und dann und dann und dann
allein in gänze sich ansehen sich fügen die unvermeidbarkeit spuren zu spüren, so wie man raste, fuhr, rollte, still gestanden hat den körper als heim zu lieben und zu ehren, dies geschenk im katzensack zu verknüpfen mit seele, psyche und dann und dann und dann das gesamtding das man sieht zu mögen. fürwahr(-heit) eine schmerzliche, wenn nicht zu schwierige übung. (um das jahr1865 wurden die sklaven in einem zusatzartikel der amerikanischen verfassung als 3/5 personen bezeichnet. ihr stimme durften sie abgeben, aber sie zählte nur 3/5 einer stimme eines weissen menschen. indianer zählten weiterhin mit null. 1869 wurde mit einem weiteren artikel für ca. 10 jahre die rassentrennung ganz aufgehoben (jedenfalls theoretisch), bis das oberste gericht das wieder kippte - bis ins 20te jahrhundert blieb alles beim alten. ich dachte viel darüber nach, wie die farbigen es geschafft hatten selbstbewußtsein zu entwickeln; mussten sie das aussen nicht ausblenden, in sich gehen um diesen 3/5 status nicht als richtigkeit gelten lassen? tagelang las ich darüber, bis ich erkannte, daß in diesem interesse an der geschichte auch selbstinteresse steckte; mein altes problem: selbstwahrnehmung und fremdwahrnehmung. (selbstlosigkeit, ein unerreichbar fernes ziel....)) ... link (0 Kommentare) ... comment (258) Mittwoch, 14. September 2011
auseinandersetzen.
ach annemarie, 11:06h
ich habe nicht irgendwann angefangen, aus welchen gründen auch immer, ich wurde rauchend geboren.
ma, mich ignorierend, rauchte und trank massiv, wohl auch hoffend mich so zu vertreiben. aus ihrem bauch heraus bekam ich ich eine rauchpause, als ich einige monate hinter glas auf der isolierstation lag. doch in meinem umfeld wurde munter im kinderzimmer, was auch unser eßzimmer war, gequalmt. (erinnert mich an die serie "der kommissar", wo das fernsehbild stark vernebelt rüberkam, die haben da gesoffen und gepafft ohne pause.) so war das in den sechziger jahren, alle rauchten wie die essen. in jeder situation, ob da nun babys oder kinder anwesend waren oder auch nicht. mit knapp vier, meine eltern rauchten eine nach dem essen, steckte mir mein vater eine filterlose senior service in meinen kindermund und bepfiff sich. sie brannte natürlich, meine erste an die ich mich erinnern kann. mein bruder fing mit sieben jahren an zigaretten zu klauen und zu rauchen, als ich älter wurde half ich fleissig mit. (er rauchte viel und lange, hörte dann auf und kifft sich bis heute einen....) mit zwölf jahren brauchte ich es nicht mehr zu verstecken, jedenfalls zuhause, ich durfte. mit vierzehn jahren fing ich an zu drehen und pa erzählte mir, wie er als junge lernte in der hosentasche (!) eine kippe zu drehen - mit einer hand und ohne daß es jemand merkte. meine eltern haben beide, als kinder, in den letzten kriegsjahren angefangen zu rauchen. zum ende des krieges wurden zigaretten gold wert, als schwarzmarktwährung. ein onkel hat damit den grundstein seines vermögens gelegt, er war und ist fanatischer nichtraucher. haha. in meiner kindheit war das erleben meiner eltern immer präsent, auch ich litt hunger und entdeckte rauchen als befriedigungsersatz. und, es war eines der raren dinge, die uns verbanden und keine negativen reaktionen auslösten. wenn ich genauer nachdenke, sogar das einzige. ma steckt mir heute noch, wenn sie es besonders gut mit mir meint, eine schachtel zigaretten zu. als trost, als belohnung, als streichelersatz. ich bin fünfzig jahre alt und von denen rauche ich nun dreiundvierzig bewußt. insgesamt ja wohl länger. das rauchen kam immer vor dem essen und ich habe noch 1991 nach einer krebsoperation mit billigung der ärzte ersteinmal eine rauchen dürfen. im zimmer mit offenem fenster und danach konnte ich praktischerweise nicht umkippen, weil ich schon lag. ich erinnere mich an meinen hausarzt, der wenn er wusste er hat einen raucher vor sich, eine schublade seines schreibtisches aufzog und dort eine qualmende kippe rausholte. (er lebt nicht mehr, er starb mit fünfundachtzig an einem hirntumor.) das rauchen umgab mich wie eine selbstverständlichkeit, ich habe bis auf eine ausnahme, nie ablehnung deshalb erfahren. naja, ausser die letzten jahre, wo der raucher als paria der gesellschaft herangezogen wurde....ich fühlte mich verurteilt, da ich kinderlos, arbeitslos, behindert und auch noch raucherin war. böse frau. ein einziges mal hatte ich keine lust mehr auf das rauchen. 1988 hörte ich an pfingsten von einem tag auf den anderen damit auf. für ein jahr. ich litt eigentlich nur unter meinem noch empfindlicheren riechsinn, sonst fiel es mir nicht schwer. daher weiß ich, daß nur mein wille wollen sollte. ich spüre, daß es soweit ist. komisches gefühl. noch bin ich schwer mit denken beschäftigt. ... link (0 Kommentare) ... comment (320) Donnerstag, 8. September 2011
herbst.
ach annemarie, 19:07h
´s hängt schon gold im blattwerk, noch dominiert das grün, der wein fällt braun, vermodert und duftet.
die meisen picken mir im weihrauch die erde durch und sie krakeelen sehr hübsch. ich knirsche und knacke, mach meinen sport. danach bewege ich mich lautloser. total übergeschnappt backe ich ununterbrochen. doch ich glaube, ich setze etwas gewicht an, das wär ein durchbruch. heute in einer woche habe ich jetzt feierabend. den ersten. ich bin so sehr froh, daß ich ganz ruhig und gelassen bleibe. wieder einen anruf getätigt an dem viel lag. nach 20 jahren die wiederholung in der wiederholung. ein krebstestergebnis abfragen. alles ist im grün-goldenen bereich. vor 10 jahren hatten wir gefeiert, ich galt als geheilt. komischerweise habe ich angst gehabt, damals hatt ich auch eine ausbildung erfolgreich abgeschlossen. nu, es wird nichts wiederholt; es wird angefangen. schau mal an, da kommt tatsächlich madame sonne. und das obwohl seit heute die heizung läuft. ... link (0 Kommentare) ... comment (364) Montag, 29. August 2011
endgültig. kein wider.
ach annemarie, 11:08h
zum abschied murmelte sie mir ins ohr, daß ich doch bitte bald einen urenkel produzieren möchte.
arrgh. gesagt habe ich es ihr, daß ich fast so alt wie ihre tochter sei, aber die freundin des enkel. und einen moment zieht ein schmerz durch mich. mit ihm werde ich das wohl noch öfter erleben; dieser verführung mein alter zu vergessen werde ich aber nicht nachgeben. ich finde diese situation schwieriger, als "hach, sie haben aber eine junge mutti!" oder "na, ihr sohn ist aber wirklich nett zu ihnen" oder als während unseres feurigen begrüßungskuß in hamm um uns alle gespräche erstarben und wir in viele fragende gesichter schauten, nach dem wir wieder daraus auftauchten. damit leb ich (inzwischend) lachend, der hinweis auf die vergänglichkeit der zeit und die biologie aber macht mir zu schaffen, wahrscheinlich weil ich ungewollt kinderlos bin. und endlich einen schlußstrich ziehen möchte. ... link (5 Kommentare) ... comment (341) Freitag, 19. August 2011
dem unbekannten steuerzahler.
ach annemarie, 09:49h
da war er
der anruf anders als befürchtet bis zu ihm öffnete sich jeden tag eine dunkle ahnung, daß in letzter minute etwas schief laufen könnte. man ist es ja irgendwie gewohnt. daß nicht immer alles gewünscht glatt verläuft. die ämter haben schnell reagiert, es liegen alle förderungsanträge im büro und warten auf meine unterschrift. mittendrin dabei obenauf mein arbeitsvertrag. unbefristet ohne probezeit. montag, 13:00 uhr schwing ich den stift. unterschreibe. leider noch mit dem unangenehmen alten namen, die änderung dessen ist ein fast unmöglich ding; einen termin in meinem bürgeramt bekomme ich nicht vor oktober. ist mir schnuppe, die unterschrift ist eine zäsur. eine tiefe, eine sehr symbolische, eine der besten. ich will, ich bin gewollt. eine grandiose neue erfahrung. ich kann mich selber unterhalten (hihi) und sage den abhängigkeiten adieu. ich werde kein sozialfall. ich gebe etwas von dem zurück, was meine gesellschaft mir finanziert hat. meine umschulungskosten lagen bei ca. 3000€ pro monat und das hat über den (renten-)bund, der steuerzahler finanziert. für mich heisst das, daß alle einen teil dazu beigetragen haben. dessen war ich mir bewußt, während der ausbildung und ich bin dankbar. also, falls das hier jemand liest, der steuern zahlt: danke! die sind bei mir gut angelegt worden. ... link (1 Kommentar) ... comment (288) Sonntag, 14. August 2011
revue passieren
ach annemarie, 11:05h
lassen :
das viele reisen hat mein denken beeinflusst immer auf dem sprung gewesen zu sein gepaart mit latenter schnappatmung ich verlangsame nun und fange an zu begreifen daß ich hier bleiben kann einen fuß auf der ice-treppe einen finger im lehrbuch ein auge auf den liebsten und die haare kringeln sich im steglitzer becken zwei fridges gähnten oder übergaben sich mit dem café in der hand stehe ich an allen verfügbaren türrahmen und schaue mich heim einen stammplatz wie schüler ihn einnehmen platt gesessen kleidung gesucht die kilometerweit entfernt hing gewohnheiten krallten sich in den koffern fest ob des tempo gingen dann doch verloren zwischen den bahnhöfen meine hände greifen bedacht in einen hügel aus mehl die hefe kitzelt und der ofen wärmt meine knie eile wäre fatal wie ein soldat beschrieben mich kollegen kippte ich ab 04:30 in die routine klack-klack-klack durch die flure ins wissen dem "frau annemarie, was machen sie denn jetzt schon hier?" ein "ich hab noch so viel zu lernen/machen/schreiben/fräsen/vorbereiten/kopieren/einzustellen/anzupassen/recherchieren/etc" entgegenzuschmettern ohne rückfahrkarte stolpere ich stunden über den gürtel meines morgenmantel und höre mit dem zählen auf fünf jahre des reisens innerlich wie aussen verschliß sechs koffer nie das ziel aus den augen gelassen ja das ziel war der zweck und einmal dort angekommen einmal dort angekommen schlidderte der rest also ich einfach weiter bäuchlings auf dem balkonfliesen liegend bremse ich mich und fahre um 04:30 hoch aus dem bett und sogleich wieder herunter lehne meinen hintern gegen den heissen backofen starre auf das gerahmte stück büttenpapier wandere von einem raum in den nächsten in einen blauen in einen grünen und in einen roten das hat sich so ergeben und ich habe mich das auch. ... link (0 Kommentare) ... comment (271) Sonntag, 7. August 2011
traute (-s)
ach annemarie, 21:46h
das balkoneske paradies blüht auch ohne föhnen
salbei, rosmarin, weihrauch, lorbeer und die hammenser weide sind gepflanzt ein hauch von citronenkuchen schwebt zwischen feuchter erde und sandelholz ich schlafe mehr und steinern erhole mich fasse mich und langsam windet sich der glaube ja er schraubt sich genüßlich in mich hinein mitsamt kuchen, kippe, wein und dem schauen dem zufriedenen, das man nach getaner arbeit nur hat zwar träum ich des tags beim klingeln des telefon das nun der anruf kommt der mich des lügens überführt pahh das sind alte riten ein rest an angst alter gewohnheit und ich schwamme da doch drüber ich wage mich nach vorn zu blicken wie ich immer mir vorstellte mal glücklich zu sein hat gar nichts mit dem glück des momentanen zu tun es geht mir gut es geht weiter es geht - ... link (0 Kommentare) ... comment (276) Mittwoch, 3. August 2011
kuchenbuch
ach annemarie, 20:39h
heut nacht schlug mein herz laut aufdringlich ängstlich
ich lag und lag und - dann schaute ich aus dem fenster sterne? auf dem balkon im dunklen lehnen und eine rauchen nach oben schauen netter besuch einer verspäteten fledermaus sterne! # sie ist in sicherheit, meine freundin ist aus ihrer hölle erfolgreich geflüchtet und er weiß nicht wo sie wohnt. heut nacht wird mein herz sich fügen. das gebirge auf ihm ist gefallen. # backen und in dem duft lesen backen und im duft lesen # ... link (0 Kommentare) ... comment (298) ... nächste Seite
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herzlichen dank. in all dem streß wegen meines... by ach annemarie (2024.06.16, 09:48) danke sid.
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danke sid. ich brauche noch einige zeit.... by ach annemarie (2024.06.16, 09:43) |