annemarie
Freitag, 6. Januar 2012
gestern fiel ich einfach um.
ich habe eine harte woche geschafft hinter mich zu bringen.
aufgrund eines wasserrohrbruch fährt bei mir kein bus mehr, die strasse wurde wohl schon eine weile unterspült und am silvesterabend hob sie sich und dann senkte sie sich.
es wird wochen dauern, bis das repariert ist und so lange werde ich morgens laufen laufen laufen um irgendwie eine busverbindung zu erwischen.
fängt der tag so an, ist am abend mein gehwerkzeug am weinen.
ich versuche noch jeden morgen gute laune zu versingen und ich habe sie auch, aber dadurch, daß ich immer schwächer werde, kann ich sie nicht lange spüren....
ich wünschte ich dürfte noch schmerzmittel nehmen, dann erholte ich wahrscheinlich des nachts besser.
gestern fiel ich gegen die flurwand und der schreck holte mich in die aufrechte zurück. heute aber sah ich auf einmal die tapete neben der toilettentür im geschäft einige millimeter vor meinen augen, einfach so, ohne vorwarnsignale. eigentlich bin ich unterfordert gewesen; es waren kaum kunden im geschäft; aber ich war allein und am montag gibt es die untersuchungsergebnisse. ich glaube es ist mein unterbewußtsein, das schleudert.
das glück arbeiten zu können, eine feine stelle gefunden zu haben will sich nicht in mir niederlassen; es flüchtet andauernd.

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Samstag, 19. November 2011
geduldsproben.
es geht immer feiner, das arbeiten, die ersehnte routine wächst. es gibt kunden und es gibt andere kunden und alle gefallen mir. ich glaub, ich gefall den meisten auch. die fähigkeit eine beziehung zu einem kunden aufzubauen, eine die vertrauen schafft, habe ich, trotz asperger; dementsprechend bin ich abends aber erschöpft. macht nichts, ich habe jeden morgen vorfreude.
kommende woche ist die, die ich ein paar tage allein im geschäft stehen werde. natürlich bin ich aufgeregt, hoffe auf mein talent zum improvisieren....
ich selbst gedeihe nicht. jetzt sind alle tests gemacht, die wir machen konnten. es bleibt nur die suche nach einem tumor. es würde mich unendlich erleichtern, fänden sie einen; denn den kann man entfernen, man kann etwas tun! er wäre ja gutartig, nur böse im sinne, daß er die funktionen der pankreas stört, sie quasi übernommen hat und eben eine erklärung ist, für das was in meinem körper passiert. dr. s. rief mich vor ein paar tagen an und wir redeten ein wenig darüber. wird nichts gefunden, müßten wir noch viel mehr reden, meinte er. ich bin froh, daß ich ihn "gefunden" habe, immerhin schickt er mich nicht weiter, nur weil er nicht weiter weiß.
als kassenpatientin habe ich erst nach weihnachten termine für das große suchen bekommen.
warten.
warten.
die zügel nicht lassen, warten.

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Samstag, 24. September 2011
ich bin genug. ich habe genug.
heute weltweit "tag des nicht-hören", tag der ertaubten,
18 millionen mitbürger sind hörbeschränkt und 6 millionen sind taub;
eine ganze menge, haben mich überrascht diese zahlen.

gestern eine rede gehalten, ganze 30 sekunden lang.
so muß das sein.
wir waren 10 leute und haben nachgefeiert, meinen 50-ten und die gesellin.
ma, seit mittwoch trägerin von hörgeräten, war mittendrin und hat alles verstanden. ich habe sie jahrzehnte nicht mehr so entspannt und lachend in solcher situation erlebt.
ich trat in einige fettnäpfchen; so viele menschen auf einmal um mich empfinde ich als zerreissprobe.
am ende war ich durcheinander und betrunken, ohne getrunken zu haben.

mir hat einer im träumen beigebracht, welche menschen ich verkläre mir schönrede, obwohl sie nie interesse an mir zeigten und nur nahmen. wieder ein abschied von mythen des vergangenen.

eine reguläre arbeitswoche ist vorüber.
ich bin gut genug.
(das wort genug habe ich mir etliche male vorgesprochen, mit wechselnden bezügen, bis ich es fremd fand. ich mag das, einzelne wörter so lang zu schmecken bis sie sich öffnen und ihr eigenleben zeigen.)
noch komme ich mir komisch vor in diesem neuen leben.
in der früh im bus bin nahe am bewußtsein, daß es alles wahr ist.

die werte kamen gestern. die lipase liegt nun bei 22, normal sind 400/500 einheiten.
meine ärztin sagte sie weiß nicht mehr weiter. beide stellten wir fest, daß ich mich gut fühle und auch so wirke; stabil, frisch und stark.
die werte sind so dermaßen schlecht, daß das garnicht möglich sein könnte.
ich habe keine lust mehr. blöde pankreas.
ich habe genug.

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Sonntag, 18. September 2011
weiter schreiten.
zwischen den wolken guckte die sonne auf den tisch essen an der b5 mit einem hahn der einem zum lachen brachte, endlich mal wieder in ribbek doch weiter nach wittstock
mich machten aber all die toten tiere auf der straße fertig.
leichen pflasterten unseren weg.
in wittstock, in einer mückenzuchtanstalt killte ich selbst andauernd und krympte kabel bis in die nacht.
so habe ich eine rückfahrt im nebel und dunklem hinter mir, mein rechter fuß tut weh vor lauter bremsen.

die zufälle, an die ich nicht mehr glauben mag, haben mir am donnerstag, auf dem ersten weg ins andere leben, eine begegnung gebracht, die ich mir selber nicht hätte ausdenken können:
sorgfältig wählte ich meinen lieblingshippie aus, um jenes lied in den ohren zu haben mit dem das akzeptieren begann mit dem ich mich selber in den armen haltend aus meiner ehe tanzte
damit stehe ich an der ampel und schaue auf ob die autos brav bei rot halten und schaue ins gesicht von demjenigen welchem.
ach.
was für ein punkt.

am freitag abend war ich mal wieder wegen überfüllung geschlossen und muß mir gedanken machen daß ich zu hohe erwartungen an mich habe.
alles im geschäft einmal erklärt zu bekommen, heisst wohl nicht daß ich es mir sofort merken kann.
ich verhalte mich weiter wie die praktikantin.
da ich einen schlüssel fürs geschäft überreicht bekam, sollte ich mir klarmachen, daß das nun mein arbeitsplatz ist.
meiner.

beim erwachen heut früh dachte ich daß ich nichts mehr gebacken kriege.
denkste.

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Freitag, 2. September 2011
ich habe geld um mich geschmissen.
gestern im paradies mit tochter r. und schwer tragend wieder herausgekommen.
es fiel uns beiden nicht leicht zu gehen, diese hallen, meterlange regale, riesige kisten, vollbelandene tische und all die gerüche und man weiß genau, daß man nicht alles sehen und erfassen kann.
sie durfte sich für ihren geburtstag etwas aussuchen, meine herren da wurde lang abgewägt!, ich von ihr überredet mir das allerletzte exemplar (von insgesamt nur 1000 aufgelegten) nicht mehr aus den armen reissen zu lassen:
zozoville "make believe" artwork von johan potma und mateo dineen
ich grunze stöhne und gebe orgiastische laute von mir beim hinversinken
tochter r. hat sich nur noch in grinsen flüchten können, aber in einem künstlerbedarfgroßhandel ist man allerhand gewöhnt,
denke ich.
und mich kennen die da auch schon recht gut.
ich möcht aus meiner haut raus, so fein sind die bilder, bis in die kleinste einzelheit hinein.

vor diesem besuch, hatte ich mir, meinem ersten gehalt vorauseilend, alle bücher des lieblingsautors bestellt.
alle die ich noch nicht kannte.
total alle.
14 stück.
zwar taschenbücher, aber 14 stück!
abends lag ich tief in meiner matratze, zozoville in den armen und mir wurde ein wenig schlecht.
heute war ich auf dem finanzamt und es wurde ein bißchen besser, aber immernoch kam ich mir vor wie - das spreche ich nicht aus -
ging nach hause und die kiste wartete schon auf mich.
die überkeit verflog sofort bei dem anblick.
alles schick!
alles gut.
tschüß, ich geh lesen.

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Donnerstag, 18. August 2011
heute hole ich mir die 1 dioptrin wieder, die ich, pro auge, in hamm verloren habe.
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um 06:00 hieß es höchsttemperatur heute 30°. und halbstündlich wurde ein grad abgezogen.
mir egal, heute wird sommer zelebriert.
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trotz snupfen.
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kiloweise plätzchenrezepte in die tonne gehaun.
die kinder sind alle flügge.
tochter r. ist seit einer woche 21 und backt selber.
besser than me.
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in zwei wochen sehe ich die auswärtigen wieder, die nun junge erwachsene geworden sind. ob ich als lady cougar erscheine, also mit dem liebsten, weiß ich noch nicht; ich will sie nicht tollschocken....menschen um die erwachsenenwende sind oft so sehr konservativ.
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wie ist das mit dem älterwerden-akzeptieren?
vielleicht hätte ich die dioptrin überall verloren, einfach weil es soweit ist?
das letzte halbe jahr hatte ich keinen blick mehr auf mich, die prüfung hielt mich auf trab; nun in ruhe schaue ich und es kommt mir vor wie eine rasanz im zerknittern.
hauptsächlich komme ich nach meinem opi, nur mit brüsten und taille, aber meine hände erinnern mich an meine großmutter. das sind nicht mehr meine mir bekannten sommersprossen, nein.
ich finde das interessant, aber ich muß noch lernen, daß das nun mein ist. ein plötzliches erkennen von veränderung ist doch schwerer, als ein einschleichen derer. froh bin ich daß der mund nicht nach unten fällt und ich ein lachlabyrinth um die augen habe.
trotz allem.
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Mittwoch, 17. August 2011
schocker. zergehen, wenn man die zunge einrollt.
gestern habe ich für drei glühlampen 50 euro bezahlt.
eine stellte ich zurück, die sollte allein 40 euro kosten, mir rutschte dabei ein "wass? das teil kostet 80 d-mark??" heraus.
bei größeren ausgaben rechnet mein hirn in alter währung.
hm, die dinger, led-lampen, haben 25 jahre garantie, aber ich fragte mich ob es in 20 jahren noch konrad geben wird und - ich soll die umverpackung und die rechnung aufheben. rechnung okay, umverpackung?
aber sie leuchten schick, 5 watt und die küche ist taghell.
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daß ma und pa und ich gleichzeitig tränen in den augen hatten ist unglaublich.
zehn sekunden lang, dann rettete ich die situation.
zunge ein- und wieder ausgerollt: witz.
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die baumchirugen turnen auf augenhöhe quer um meine wohnung.
knackiger anblick.
ich rolle (zunge).
mach mal ne kanne tee.... es sind wieder engländer.
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Samstag, 13. August 2011
getan:
den balkon wiederaufgeforstet von sturm- steinschlag- hagelschäden
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einen neuen badschrank an die wand gebracht
und
danach mit dem liebsten einen schlagbohrer kaufen gegangen
der wiegt nur noch die hälfte von meinem alten und kann alles was ich will
das ist wahre romantik für mich, sobald ich den ansetze und losbohre werd ich immer an den schatz denken
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heute mittag um punkt zwölf mit den (meisten) berlinern innegehalten -
was habe ich heute vor 50 jahren gemacht?
ich lag in den baracken in der königin-elisabeth-strasse und wurde ins leben zurückgefüttert, purer zufall, daß die im west-teil der stadt lagen
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gehamstert
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Montag, 1. August 2011
wilde rosen, distelblüten und ein bißchen bammel.
der tag begann nicht schlecht, denn mir blieb als erstes eine meiner tabletten im hals stecken. die, die so bitter sind. so saß ich ziemlich vor mich hin bitternd in der s-bahn und verfluchte mich, daß ich nicht abgesagt hatte.
die altstadt von berlin-köpenick streichelte mein weh und meine augen und ich ging in eines der vielen berwerbungsgespräche.
wunderbar so begehrt zu werden, aber die entscheidung muß bei mir aus hirn + bauch kommen. meist war das hirn am nicken und der bauch schwieg.
heute nun saß ich knurrig und wartete auf el chefe.
ein großer mann. freundlich. pferdeschwanz, aber an den seiten ausrasiert.
ömpf.
kurz gesagt, es wurde ein langes gespräch. knappe zwei stunden.
er hat tatsächlich vorher meinen lebenslauf durchrecherchiert.
eigentlich wollte er mich nicht. eigentlich wollte ich diese firma nicht. aber er wollte mich mal begucken, weil mein bild doch schnieke war. ich wiederum bin diszipliniert zum zugesagten termin gefahren wie es so meine art ist.
nu, ich hab ein wenig bammel; aber hirn und bauch sind am routieren vor lauter nicken.
ich habe zugesagt und er will mich.
nicht nur, weil wir eine bewegte vergangenheit (er in der ddr, ich in westberlin) gemeinsam haben gefiel es mir, es ist eine firma, die auch sozial verantwortlich handeln möchte und das auch tut.
mein (fester) arbeitsplatz ist nicht am ende der welt, nach sechs monaten werd ich dann ein springer, d.h. innnerhalb des ehemaligen westberlin (so und nicht anders steht es sogar im arbeitsvertrag) mal eine urlaubs-oder krankheitsvertretung machen. das in den 3 anderen filialen, die auch alle nahe bei mir liegen.
das ist das beste, was passieren konnte.
ich hab mir blumen geschenkt.

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Samstag, 30. Juli 2011
licht.
das viele wasser, was hier herunterkommt erinnert an monsunregen.
woanders dringend benötigt haben wir ein übermaß davon.
wie immer ungerecht verteilt.
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weitere vorstellungsgespräche säumen mein nichtstun.
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beim räumen in entlegenen ecken die katzentoilette gefunden. sie war auch sorgfältig vor mir versteckt.
schwimmt jetzt im keller, weil - was macht man mit diesen riesentrumm an plastik?
das tat nochmal weh.
ich wollte doch, aber ich konnte nicht.
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überraschungsbesuch vom liebsten.
er übernimmt aspergerische handlungen.
es ist merkwürdig, mich so gespiegelt zu sehen,
aber in meinen vier wänden ist mir das sehr recht.
hier herrscht meine ordnung.
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morgens um 06:00 brauche ich kunstlicht.
das verschiebt den rythmus.
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Letzte Aktualisierung: 2024.07.27, 13:34
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by sid (2024.07.27, 13:34)
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herzlichen dank. in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
by ach annemarie (2024.06.16, 09:48)
danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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