annemarie |
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Donnerstag, 18. Februar 2016
broken hand
ach annemarie, 13:14h
ich bin gefallen, man könnte auch sagen geflogen.
eine steintreppe hinauf, ohne bremse. zum glück hatte ich einen airbag; man reisst ja instiktiv die arme vor den kopf und ich trug einen vollen müllbeutel mit mir. der hat zumindest meine zähne und die nase gerettet. der restliche körper traf zielgenau auf. die rechte kniescheibe knallte auf den rand, hüfte und schulter dito; meine linke hand ließ handschuhe und schlüssel nicht los, so traf es mein hangelenk. und das sieht nicht mehr schön aus. der bruch ist aber nun ummantelt mit einem schrill-pinkem gips, gehalten von schwarzem klettverschlüssen. ich hätte ja gerne gelben gips gehabt, den gibt es aber nicht. zwei schulunfälle waren vor mir dran, beide mädchen (ca.11 jahre) weigerten sich, den pinken gips zu tragen. beide wollten dunkelblau uns schauten entsetzt auf meinen arm. die ein krückte sich verächtlich schweigend an mir vorbei, die andere meinte "wähhh, son prinzessin-xxx-(hab ich nicht verstanden)rosa is doch voll eklig!" ich "wenn du in mein alter kommst, wirst du das wieder mögen." sie "naja nich, det sieht mit so weißen haaren zusammen nich schlecht aus wa?" ich "hornisse hätte mir weitaus besser gefallen." sie verstand mich und wir haben eine runde kichern können. sie trug noch salzränder auf ihren wangen.... nachdem ich unterrichtet wurde, daß der bruch doch nicht operiert werden muß, bot ich meinem, mir fremden unterarm, das du an. wir zwei müssen ja die nächsten wochen miteinander leben. heute bekomme ich einen großen schraubstock, dann kann ich einiges selber öffnen; vorgekochtes essen für die nächsten tage und am montag wird mich eine freundin in die badewanne begleiten, jedenfalls am rande. man ahnt ja nicht, was alles nicht mehr machbar ist. nun, wie immer hatte ich glück im unglück. und habe es weiterhin. ... link (4 Kommentare) ... comment (635) Mittwoch, 3. Februar 2016
daß ich das geschafft habe....
ach annemarie, 08:37h
... link (10 Kommentare) ... comment (796) Mittwoch, 27. Januar 2016
ach annemarie, 10:28h
es sieht schlecht aus zur zeit,
raif badawi ist während seines zweiten hungerstreiks (ohne nahrung und ohne wasser) in eine besondere isolationshaft verbracht worden. die behörden lehnen jede medizinische hilfe für ihn ab. keiner hat zugang zu ihm, auch die wöchentlichen telefonate mit seiner frau sind nicht mehr gestattet. ich denke auch viel an die jugendlichen, über 70 sind es, die auf die vollstreckung der todesstrafe "warten" müssen. wie hilflos man doch ist. ... link (1 Kommentar) ... comment (180) Montag, 18. Januar 2016
stillgestandene zeit
ach annemarie, 13:38h
mir fehlt ein stück meines herzens und gestern fehlte mir die dauerberieselung mit bowiestücken.
na dachte ich - so schnell gehen wir wieder zum tagesschäft über.... aber dann aber dann, ich legte mich nieder, kuschelte mich an herrn katz, schaltete das radio ein und bekam eine sondersendung geschenkt. dabei dachte ich darüber nach, warum dieser künstler mir so sehr fehlt. lag es daran, daß ich ihn einmal persönlich traf? nein, das ist irrelevant. als mensch war er damals still, zurückhaltend und er war ziemlich blau; jedenfalls auf der einen party, ansonsten war er passant, mitfahrer oder gast im "anderen ufer", so wie wir anderen auch. ganz unaufgeregt und eben einfach dabei. das erste mal gehört habe ich seine musik, unter der bettdecke mit einem röhrenradio auf kleinster lautstärke, anfang der 70er jahre. und ich staunte. seit dem ist er einfach immer da gewesen. die west-berliner lebten ja in einem andauernden hausarrest, ohne diesen bewußt wahrzunehmen. das taten die älteren schon, aber wir waren in diese situation hineingeboren worden und existierten in einem steten vibrieren von bedrohung, inmitten von schuttrecycelten alt- und neubeuten, brachen, historie und den vielbeschworenen nischen. da wir, wir heisst auch die zumeist ärmeren, nicht hinauskonnten, schwangen wir uns heraus aus dem mief und schwebten von nische zu nische. ein mensch dem es schlecht ging, fiel nicht besonders auf, depressiv waren wir alle und wer es nicht war, ließ es trotzdem so als ob raushängen. ohne je direkt darüber zu reden, war uns klar, daß der augenblick wichtig war, jederzeit konnte ein knopf gedrückt werden und wir würden alle zu asche werden. so 1975 herum schien alles festzementiert zu sein, der status der stadt, das leben darin, der zuckerguß aus braunem kohlestaub; ganz west-berlin war wie ein ewiger kreisverkehr. immer an der mauer lang.... aber die nischen, ja die implodierten. es kamen menschen von aussen, die einerseits ihre depressive seite ausleben wollten; andererseits unseren mief und unsere dörflichkeit schicker fanden, als die heimischen. ich glaube, daß die fremden in der fremde sich eher trauten, gepaart mit dem vibrato der einheimischen, all ihrer kreativität und lebenslust freien lauf zu lassen. und wir, wir brauchten z.b. die bodenständigkeit einiger westfalen, die kühle der norddeutschen, etc., um nicht immer nur über allem zu schweben. internationalität gab es zuhauf, allein durch die anwesenheit der allierten, der gastarbeiter und all denen, die sie mit sich brachten, durch künstler wie zazie de paris, mr. bowie und mr. pop, - um nur einige bekanntere zu nennen. daß was diese menschen genossen, war in einem alltag zu leben, der städtebaulich arg beengt war, geistig aber ohne grenzen. musikalisch, literarisch, eigentlich in allen künstlerischen formen war alles möglich. bevor ich diesen zeitabschnitt zu ausufernd beschreibe, möchte ich auf david bowie zurückkommen. mir geht es nicht nur um sein berliner leben; es geht mir darum, daß er für mich davor schon existierte, danach, vor kurzem - er war ein mensch, der ausdrückte, was mich und viele andere interessierte. und das so gut. ich besitze keine platten oder cds von ihm, wozu auch, dachte ich mir immer. er war ja wie eine selbstverständlichkeit immer mit dabei. im moment sind die drei berliner alben und die letzten beiden auf dem weg zu mir; jetzt möchte ich nachhören können. grade die drei berliner sind mir wichtig - es ist immernoch komisch, aus einer stadt zu kommen, die verschwunden ist. seine musik schenkt mir ein bißchen heimatgefühl. ... link (5 Kommentare) ... comment (732) Montag, 11. Januar 2016
R.I.P.
ach annemarie, 09:41h
... link (2 Kommentare) ... comment (300) Montag, 14. Dezember 2015
einen jahresrückblick
ach annemarie, 16:35h
gibt es dieses jahr nicht.
es hat sich bewahrheitet, daß du um so tiefer fällst, je höher du fliegst. ... link (2 Kommentare) ... comment (508) Donnerstag, 29. Oktober 2015
-
ach annemarie, 13:24h
einerseits wurde eben bekanntgegeben, daß raif badawi den europäischen sacharow-preis erhält;
andererseits haben die saudis angekündigt, daß er morgen weiter ausgepeitscht/gefoltert werden soll. ... link (3 Kommentare) ... comment (304) Montag, 19. Oktober 2015
kein geld gegen träume!
ach annemarie, 20:13h
ich träume
daß ich stand und träumte ein spritzer grün floß vorbei an den rispen bis in mein herz im traum des traumes schloß ich mich in meine arme tanzte den walzer wie vor jahren als das parkett noch dunkel war so wie mein damaliges träumen das den raum füllte mit dämonen die mir die tage verschlangen. heute sonnt sich eine katz auf dem gebleichten holz die türen sind geöffnet und ich träume daß ich stehe und lebe. ein wachtraum gefüllt mit allen möglichen farben die die dämonen nun vertrieben haben. nicht malen, nicht schreiben nichts ging mehr. doch ich weiß, was sich davor türmte; all die unternehmungen wie ausstellungen und lesungen, vergangene und die vorstellung zukünftiger sind zusammengenommen ein gebirge. viele menschen sagten mir meine bilder wären kunst und gehörten nicht mir; sie müssten ans licht. desgleichen wurde mir nach den lesungen mitgeteilt; es betraf meine worte. sie haben recht. ich verstehe ja was sie meinen. ich male mit worten und ich male mit farben, mein innerstes heraus. das ist und das bleibt unverkäuflich. ich bin nicht dafür geschaffen mich auf irgendeinem markt durchzusetzen, das ist nicht der sinn meiner arbeit. verschenken und vergeben, zeigen und vorlesen - so werde ich das machen. ... link (2 Kommentare) ... comment (607) Montag, 5. Oktober 2015
R.I.P.
ach annemarie, 15:01h
...ich hatte dich anfang der 90er jahre entdeckt, da musste ich deine 2 bücher über einen kinderbuchverlag bestellen. sie machten mich ziemlich süchtig nach mehr, was ja dann auch kam. das engagement für afrika bewundere ich. wunderbar, daß es dich gab. ... link (0 Kommentare) ... comment (307) Freitag, 21. August 2015
gedanken an peter radszuhn
ach annemarie, 15:10h
ich hörte bis in den morgen radio und dachte an den kommenden tag, den 20. dieses monats.
zwei monate zu früh, sein erster todestag ist der 20.10.; aber was soll´s dachte ich und wenn ich jetzt schon darüber schreiben will, dann tu ich das. die erinnerungen und gefühle noch einmal einzufangen, würde mir nicht mehr gelingen. ausgerechtet bei meinem ersten besuch des stammtischs "der damaligen" traf ich ihn wieder. und leider zum letzten mal. ich saß mit dem rücken zur wand, ganz am ende des tresens und sah wie sich der große mann durch die menge schob; er sah mich an, kam zu mir: ich kenne dich! ohne jegliches fremdeln sprachen wir. mittendrin erst, fragten wir nach unserem namen. das mag sich komisch lesen, hat aber seinen grund in unserer vergangenheit. wie er treffend beschrieb, beide die einzigen weißköpfe in der bar, fremdelnd eher mit der ablaufenden gruppendynamik und ganz in unser gespräch vertieft, als wäre da nichts weiter - so am rand, so trafen wir uns nämlich in früheren zeiten. ohne formelles vorstellen.... ich erkannte ihn als den, den ich als junges ding wahrnahm, der große dünne, der meist an der wand lehnte und schaute, dabei aber nicht abweisend wirkt. neugierig und offen, bewegte er sich genau wie ich durch lokalitäten und treffpunkte; er war nicht in einem bestimmten kreis weggeschlossen, er wollte alles anschauen und mitbekommen was sich tat. durch meine kumpanei mit den menschen, die bei konzerten den einlaß regelten und meinem unvermögen es inmitten der konzertbesucher lange auszuhalten, stand ich bei den unterschiedlichsten meist vorne am halleneingang. (ausser bei dem berüchtigten dead kennedys konzert, da schaffte ich es nicht wieder heraus aus der gepressten masse.) dadurch trafen wir uns immer wieder, ich glaube er nahm soviel musik mit, wie er kriegen konnte. da ich keinen eintritt zahlen brauchte, war ich 3,4 jahre immer dort wo er auch war. oder war er dort wo auch ich war? völlig egal. ohne je enge freunde geworden zu sein, waren wir uns sympathisch, haben guten gesprächsstoff gehabt und ausgiebig genutzt, bis wir uns aus den augen verloren.... an diesem punkt haben wir wieder angeknüpft, die jahrzehnte die dazwischen lagen wischten wir beiseite. in den wenigen stunden die wir hatten fassten wir einen plan. er war es, der die idee formulierte: ein einmaliges treffen derer die zu der zeit, als wir begannen all das neue zu leben, mit uns waren. eine art shizzo-stammtisch, mit absoluter geheimhaltung, damit es auch bei dem angedachten kreis blieb. er wollte "tempo" dafür noch einmal zusammenführen; des weiteren hätten wir versucht soilent green, die betoncombo und/oder stromsperre und noch die eine oder andere band dafür zu begeistern. wir fanden heraus, daß wir uns beide intensiv mit der vergangenheit beschäftigen, daß die jahre 1977/78/79 ziemlich unterbewertet werden, aber doch so wichtig (jedenfalls für uns) waren. erst ende ´79 zerfiel "alles" in strenger getrennte fraktionen; logisch, es gab ja auch mehr und mehr zulauf. bis dahin gab es eine friedliche (!) koexistenz von linken skins, einigen teddys, den ur-punkern und leuten, die sich nicht so exakt einordnen lassen konnten/wollten. man, wir hatten beide irre lust darauf, darüber "was" auf die beine zu stellen! er wollte seine, durch seinen beruf sehr intensive, kontakte nutzen, ich wollte alte wiederauffrischen. erstmal mailen, dann treffen und schauen, wen wir ins boot bekommen würden. so gingen wir auseinander; ich schob das mailen vor mich hin und er starb. jetzt hab ich ihn für immer aus den augen verloren, nicht aber aus meinem sinn. seine neugier, sein unbekümmertheit mit der er über grenzen ging (was hatten sich "die punks" an neuen konventionen erschaffen!), seine warmherzigkeit und diese leuchten innen augen wenn er begeistert war - all das fehlt. unsere idee wollte ich erst im alleingang - zu seinem gedenken - verwirklichen. aber, so etwas kann ich nicht, dazu bin ich nicht in der lage. mittwochnacht lag ich und hörte radio und fand es schade, seine schöne stimme nicht mehr hören zu können. und das, was er so aus´m nähkästchen plauderte.... irgendwann gegen morgen fühlte ich mich dann aber wohlig zuhause in meinen erinnerungen und war auf einmal nicht mehr traurig. ... link (0 Kommentare) ... comment (564) ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2025.06.19, 14:19 status
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innerlich gehe ich auseinander...
innerlich gehe ich auseinander und finde mich in dem... by ach annemarie (2025.06.19, 14:04) Das freut mich sehr!
Willkommen...
Das freut mich sehr! Willkommen zurück! by sid (2025.06.18, 11:29) |