annemarie
Mittwoch, 27. Januar 2010
gedenken.
heute am 27.1. ist das lager ausschwitz befreit worden.
vor so vielen jahrzehnten.
in mir leben sie noch fort, um die ich heute trauere.
ihre enkel hätte ich gern kennengelernt, aber sie wurden nicht geboren. sterbe ich, ist dieser zweig meiner familie endgültig verdorrt.
heute wird mir das wieder einmal bewußt; mein erbe wird mir sehr schwer, zu tragen.
niemand von uns konnte befreit werden, sie waren alle tot.
bin ich verschwunden, verschwindet auch die erinnerung an sie.
wie traurig das ist.

mandelkern

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Dienstag, 26. Januar 2010
hmpfrrrr?
sie haben mir heute geraten, ich sollte mich outen.
hmpfrrrr, dachte ich, werd ich bald sterben, oder wie oder warum?
es stand mir mein hmpfrrrr wohl ins gesicht geschrieben; nein - es würde denen, die mir wichtig sind, vieles erklären.
ich wäre besser zu verstehen.
es könnte eine befreiung sein. könnte?
ich hatte zeit zum denken.
okay. ich pack aus.

asperger

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Montag, 25. Januar 2010
ach. mensch. nach hause. aber doch nicht so.
ich hab nicht nur das eine, ich hab auch noch das andere syndrom.
ehlers-danlos. genetisch rezessiv vererbt, auch wenn mir noch keine zirkusdynastie in meiner familie begegnete.
einerseits rettete mir die "schwäche", sprich weichheit meines körpers bei dem unfall das leben.
andererseits hinterläßt sie andere spuren.
wie narben in der lunge.
ich stehe kurz vor einer lungenentzündung, obwohl ich brav, fürsorglich, vorsichtig etc., war. vitamine nasche. bettruhe halte. nur telefonsex betreibe. mir heisse brühe aus allen öffnungen quillt.
nützt nichts.
jetzt fängt das wieder an.
antibiotika, darmschutz, pilzschutz.
nach hause fahren, unterricht versäumen.
ich mag nicht, aber ich muß.
ich weiß, es könnte der krebs wiedergekehrt sein, es könnte mein fuß so muckern, daß amputiert werden müsste, es könnte die immunabwehr aufgeben. daneben sieht eine lungenentzündung harmlos aus.
und doch bin ich deprimiert hoch zehn.
narben in der lunge - das ist neu.
wie weiter?
ich bin stark geworden und mein körper schwächelt?
noch mehr????
okay.
ich werd ma packen....

daily hamm

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Sonntag, 24. Januar 2010
die wahrheit findet sich über den 39°.
schmächtiges mittelmaß.
ich weiß.

myself in some words

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Samstag, 23. Januar 2010
aloha
ein bonbonrosa morgen in meinem bonbonrosa leben
mit einer dicken schicht eis verziert
genau so hab ich das gern.
mich selbst hab ich auch ein wenig gern,
das ist der hammer alltag.
der zermürbt strengste strenge.
wobei mir klar ist, daß ich mich noch niemals "gern" hatte.
was der zweite hammer ist.
der dritte wird mich dann umhaun.

(gut, daß ich schon flach liege.)

daily hamm

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Donnerstag, 21. Januar 2010
flachgelegt:
stimmlos + müde + ohne haut + fiebrig =
seitenstrangangina.

grrrr.

daily hamm

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Dienstag, 19. Januar 2010
ich bin ein ei.
nicht glaube ich, was so passiert, nichts erwartet hatte ich, als es passierte.
ich bin soweit.

myself in some words

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Sonntag, 17. Januar 2010
heute ein 2kg-buch eingepackt, eines das ich verschlinge, esse, aufsauge, mir einverleibe. von mr. tony attwood. ich bin ihm jetzt schon dankbar.
#
der halbe zug fehlte, mitsamt meinem reservierten sitzplatz. der kommentar der zugbegleiterin: damit müssen sie rechnen, solange es frostig ist und schneit. wenn es taut, läuft es wieder mit dem gesamten zug. arrrrrgh.
#
er versuchte so zu fahren, daß wir meinen zug verpassen. hat aber nicht geklappt, ich kam auf die sekunde pünktlich.
#
ich habe 2 nächte nicht geschlafen. sehe aber so aus als hätt ich 2 nächte gut geschlafen.
#
allein dafür liebe ich ihn.

daily hamm

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Freitag, 15. Januar 2010
wieder eine hürde genommen.
der weg war umständlich; besonders heute mittag, als die strasse in der der bus fährt wegen bombenalarm gesperrt war; aber ich habe es hingeschafft und bin nun praktikantin in dem geschäft, in dem es mir sowieso am allerbesten gefiel und der chef ist von der (theoretischen) ausbildung in hamm begeistert und was mir an praktischen fehlt, kann ich im geschäft lernen.
aufm rückweg hab ich gesungen, bin durchn schnee gehüpft.
yippie!
#
ich bin mir mehr und mehr bewußt, daß ich ein glückskind bin.
wegen allem.
nicht trotz allem.
nach der todesnachricht gestern, war ich in vielen erinnerungen und spürte doch, daß ich lebe.
#

in berlin

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Donnerstag, 14. Januar 2010
R.I.P.
Petra Schürmann ist gestorben.
verbunden mit ihr hat mich eine "erfahrung", die sie in dem buch - und eine nacht vergeht wie ein jahr - beschrieben hatte.
seit ihre tochter von einem selbstmordgeisterfahrer getötet wurde, konnte sie nicht mehr sprechen.

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