annemarie
Donnerstag, 29. Dezember 2011
weiter.
heute schieben sie mich in die röhre; radioaktiv gespritzt; manmanman bin ich dieses jahr am leuchten.
gestern auf´m parkplatz verwandelte sich das stück beton unter mir in strand, der wind und das schreien der eichelhäher verschmolzen zur phantasie am meer zu stehen.
ich bin schwach und träume ängstlich, habe aber gute laune.
ich starre auf mein malwerkzeug, auf die bleistifte, auf all das papier und ziehe resümee. nicht weil das ende des jahres naht, ich schule mich in endlichkeit zu denken.
mit fassung beobachte ich die durch den körper wandernden schmerzen und verspreche mir dauernd was.
den drang zu putzen, aufgeräumtes nur zu hinterlassen, den kenne ich schon; nur unter anderen voraussetzungen. ich mach einfach.

mandelkern

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Samstag, 24. Dezember 2011
schlucken, schlucken.
.... nun heisst es warten, was der pathologe zu sagen hat.
ich habe drei aussichten; krebs, das eigenständige geschwulst oder unerklärliches mysterium.
na dann.

25.12.
als reminiszenz an den bunten teller zum morgencafé einen lebkuchen essen, trotz verbot, ist genuß pur!
es gab kein essen gestern, es gab trennung.
ich hab mir die nacht nicht leicht gemacht, heut früh dann schwor ich mir,
daß mich keiner mehr so weit so klein bekommt.
ich bin sehr gern allein.
grad in zeiten von schmerz und ungewißheit zahle ich nicht dafür nur um es nicht zu sein.

pankreas

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Samstag, 10. Dezember 2011
ach 2011,
zeit ist´s dich ziehen zu assen.
vorüber ziehen zu lassen.
du warst ein rahmen in dem sich viele "endgültig" nieder ließen.
gewünschte und ungewünschte dinge die bis zum ende gültig bleiben werden, ja, sogar das ende an sich zeigte seine kontur.
mit dir kullerten runde jubiläen in meinen alltag, keine schönen; ich bin froh, daß sie sich durch die rundung von mir wegbewegen....
einige menschen fielen" hinten rüber", aber mehr konnte ich nicht geben.


im januar spielte das universum verrückt mit mir, ich dachte in der menopause angekommen zu sein und wurde dennoch schwanger. das wesen ging von alleine fort und ich blieb erleichtert und ungläubig staunend zurück.

im februar vollendete ich das 50. jahr. für immer alt und so sehr beglückt, dies alter erreicht zu haben.
das ersehnte praktikum war eine große (menschliche) enttäuschung.

der märz brachte mir nadeln, narkosen, röhren, viele fremde hände auf/an/in meinem körper. greifswalder krankenhausflair. nicht der schlechteste, aber anstrengend.
japan.
der gedanke daß der endgültige abschied von der kernkraft nahe sei.
doch, heute .... mich graust es.

der april wurde der monat der ratlosigkeit, was die krankheit betraf und des gedenkens an meine freundin, die vor 25 jahren ermordet wurde; doch ich verdrängte um des lernen willen;

denn der mai barg die schriftliche prüfung.
noch nicht endgültig fertig, aber das schon geschafft.
weiter mit den vorbereitungen für den abschluß, die zeit fing an zu rasen und mein körper fing an zu verschwinden.
zuvor rammte mir der 20.hochzeitstag ein messerchen in den rücken. notoperiert, ohne betäubung, und dadurch endgültigkeit gespürt.

juni.
ach juni.
bis heute kaum zu fassen -
ich wurde gesellin.
fuhr ein letztes mal heraus aus hammcity, im gepäck das stück büttenpapier und eine tiefe freundschaft.
den 15. jahrestag des überleben der selbstmörderischen geisterfahrt der französin überstand ich erstaunlich gelassen. (endlich)

juli?
hm.
kalt aussen, kalt innen.
da ich lange nicht begriff, daß ich am ziel angekommen war.
das stete vorwärtsdrängen war nun nicht mehr nötig.
stillgestanden.
mit voller wucht.

im august versuchte man mich zu reparieren.
das mißlang.
nebenher war ich mit der suche nach einer stelle beschäftigt, konnte kaum glauben, daß ich es mir aussuchen konnte.
mußte aber auch lernen, mir selber einiges zuzutrauen.
mit jedem vostellungsgespräch veränderte ich mich - endgültig.

ein gespaltener september:
beginn des arbeitsleben und bestätigung schlechtmöglichster diagnose.
himmel, war ich aufgeregt; der arbeitsbeginn lenkte mich wunderbar ab.
zwar sackte ich zeitweise in ein löchlein, da ich mir schon wieder nichts mehr zutraute ("das schaffe ich nie! das lerne ich nie!" etc) -
ich habe aber enorm glück mit meiner firma, meiner chefin gehabt.
menschlichkeit und vertrauen wurden mir geschenkt.

erst am ende des oktober kam ich richtig an, wie man so zu sagen pflegt.
die atemlosigkeit und der daraus entstandene druck liessen nach.
mein körper aber muckte weiter auf, so daß ich begann mich mehr zu kümmern.
einen spezialisten gefunden.
alles ist in der schwebe - wie wird es sein, wie lang werd ich sein und vor allem bleibt das warum unbeantwortet.

sonne tanken im november;
lernen, lernen, lernen.
fortschritte spüren!
unsicherheiten beginnen zu verschwinden.
alltagsstrukturen beginnen zu wachsen, halten mich.
noch immer fahre ich morgens vorfreudig durch die stadt, mit diesem aufregenden knistern im bauch.
ich arbeite!
ich kann mich selbst ernähren!
ich zahle steuern!
damit gebe ich ein wenig von dem zurück, was mir die gesellschaft für meine umschulung bezahlt hat.
ein gutes gefühl.
abgesehen von überraschenden baumaßnahmen in meiner wohnung, ein recht ruhiger monat.
mal.

das wird sich im dezember ändern.
leicht krakelig ziehe ich einen schlußstrich.
daß ich mich endgültig geändert habe, merke ich daran, daß ich mir unterstützung für all was ansteht gesucht habe.

aufregend wirst du sein, die letzten wochen, anstrengend, entscheidend
und dann endgültig vorbei.
tschüß.

funkel

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Donnerstag, 8. Dezember 2011
3/5 mensch
ein absichtlich erblinden keinen schimmer von aussen hineinlassen und dann und dann und dann
allein
in gänze sich ansehen
sich fügen
die unvermeidbarkeit spuren zu spüren, so wie man raste, fuhr, rollte, still gestanden hat
den körper als heim zu lieben und zu ehren, dies geschenk im katzensack
zu verknüpfen mit seele, psyche
und dann und dann und dann
das gesamtding das man sieht zu mögen.
fürwahr(-heit) eine schmerzliche, wenn nicht zu schwierige übung.

(um das jahr1865 wurden die sklaven in einem zusatzartikel der amerikanischen verfassung als 3/5 personen bezeichnet. ihr stimme durften sie abgeben, aber sie zählte nur 3/5 einer stimme eines weissen menschen. indianer zählten weiterhin mit null. 1869 wurde mit einem weiteren artikel für ca. 10 jahre die rassentrennung ganz aufgehoben (jedenfalls theoretisch), bis das oberste gericht das wieder kippte - bis ins 20te jahrhundert blieb alles beim alten. ich dachte viel darüber nach, wie die farbigen es geschafft hatten selbstbewußtsein zu entwickeln; mussten sie das aussen nicht ausblenden, in sich gehen um diesen 3/5 status nicht als richtigkeit gelten lassen? tagelang las ich darüber, bis ich erkannte, daß in diesem interesse an der geschichte auch selbstinteresse steckte; mein altes problem: selbstwahrnehmung und fremdwahrnehmung. (selbstlosigkeit, ein unerreichbar fernes ziel....))

mandelkern

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Samstag, 3. Dezember 2011
wrumm
und weg ist die deutschlandhalle.
mit 14 jahren erlebte ich dort jethro tull (ich hatte freikarten) und bekam sofort hohes fieber; lernte aber nette sanitäter kennen. nie wieder ging ich in solch konzerte, aber rollschuhfahren und jugend trainiert für olympia war schick - dort.
kleines schade....

in berlin

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Freitag, 25. November 2011
ich gebar die eule
sie ruhte und heilte in meinem unterleib
mein kleiner dunkelhaariger freund schob sie in meinen uterus (wie er das machte ist mir nicht bekannt) nachdem sie durch schüsse verletzt zu boden fiel
ich fühlte das ziehen im rücken
die wellen die durch den leib rollen
rief ihm zu daß sie nun käme
sie entwich mir umhüllt von einem dottersack
ich hielt sie und wartete
auf daß sie ihre winzigen lider hob
doch erst mußte ich
sanft und zart um sie nicht zu verletzen
sie reinigen
diese murmeln an augen
sie öffnete eines
dann nach langem zögern das andere
schaute rundherum ohne ihren kopf zu bewegen
auch zu mir hoch
und flog.

ich preise mich glücklich derart zu träumen.

funkel

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Samstag, 19. November 2011
geduldsproben.
es geht immer feiner, das arbeiten, die ersehnte routine wächst. es gibt kunden und es gibt andere kunden und alle gefallen mir. ich glaub, ich gefall den meisten auch. die fähigkeit eine beziehung zu einem kunden aufzubauen, eine die vertrauen schafft, habe ich, trotz asperger; dementsprechend bin ich abends aber erschöpft. macht nichts, ich habe jeden morgen vorfreude.
kommende woche ist die, die ich ein paar tage allein im geschäft stehen werde. natürlich bin ich aufgeregt, hoffe auf mein talent zum improvisieren....
ich selbst gedeihe nicht. jetzt sind alle tests gemacht, die wir machen konnten. es bleibt nur die suche nach einem tumor. es würde mich unendlich erleichtern, fänden sie einen; denn den kann man entfernen, man kann etwas tun! er wäre ja gutartig, nur böse im sinne, daß er die funktionen der pankreas stört, sie quasi übernommen hat und eben eine erklärung ist, für das was in meinem körper passiert. dr. s. rief mich vor ein paar tagen an und wir redeten ein wenig darüber. wird nichts gefunden, müßten wir noch viel mehr reden, meinte er. ich bin froh, daß ich ihn "gefunden" habe, immerhin schickt er mich nicht weiter, nur weil er nicht weiter weiß.
als kassenpatientin habe ich erst nach weihnachten termine für das große suchen bekommen.
warten.
warten.
die zügel nicht lassen, warten.

myself in many words

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Samstag, 12. November 2011
noch ein mal.
und sprech ich es laut, weiß ich daß es nicht bei diesem einen mal bleiben wird, aber ich hoffe die male werden nicht mehr so fundamental.
ich mag nicht aufgeben, mag nicht bitten betteln beten.
ich möchte kämpfen.
noch ein mal.

pankreas

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Samstag, 5. November 2011
ich bin. ich war. ich werde sein?
die müdigkeit hat nichts mit dem blog zu tun.
mein chef sagte am freitag, wenn das leben rund läuft - dann findet es etwas eckiges.
so ist das. meine füße sind heiß und um die augen liegt eis. hier war ich immer sehr offen, fast zu sehr, geboren war das aus der verzweiflung der jahre 07 und 08. (auch wenn das blog nicht so alt erscheint, ich wechselte sie, wie andere ihre schlüpper)
vor einer woche griff die angst kalt und fest um meine knöchel, meine augen waren wie entzündet aus der hitze heraus nicht weinen zu können.
seit tagen denke ich knallhart in würfeln, daher die eckigkeit.
die neue aufgabe.
ich möchte arbeiten, nur fehlt mir die routine damit das mich ablenkt; ich habe noch so viel zu lernen. auf der anderen ebene läuft die angst. ich bin soweit, daß ich mir wünsche das es doch ein tumor sei, um etwas tun zu können. die aussicht darauf besteht, zu einem geringen prozentsatz. sollten die untersuchungen ergeben das dem nicht so ist, dann geht es ans nackte überleben.
ich fühle mich ich werde geliebt ich liebe ich habe arbeit ich lache zicke rum werde sauer koche (für andere)
aber ein teil meines körpers hört nun endgültig auf zu funktionieren
und niemand weiß warum.
träume sind verwirklicht, kämpfe gekämpft, und dann so ein -
ende?
mehr werde und kann ich nicht erzählen. ich bin zu müde.

pankreas

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Freitag, 7. Oktober 2011
ich bin blog
-müde.

huhu sagte ich mal dort hallo oben grrr weit unten
die ruhelosigkeit und das hinterreisen dem zuhausegefühl ohne mit beiden beinen drinnen zu verweilen ist passé
eine weile ruhen, ein weile pause

fassung erlangte ich schwerter schlucken ist vorbei und mit der nase schiebe ich keinen feuchten ackerkrumen sondern berliner luft

kein schnell(ent)schuss zum löschen, aber ich hab nicht mehr zu sagen
.

myself in some words

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by sid (2024.07.27, 13:34)
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by ach annemarie (2024.07.24, 19:03)
herzlichen dank. in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
by ach annemarie (2024.06.16, 09:48)
danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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