annemarie
Montag, 5. August 2013
abschied III
05.08.2003
10 jahre ohne meine kleine omi.

kurz vor ihrem 99en geburtstag starb sie, friedlich und nach einem abschiednehmen, was uns alle verblüffte (und erfreute), da sie mit multiplem organversagen schon im koma lag.
a. kam von der arbeit und wir fuhren halsbrecherisch schnell ins krankenhaus.
als wir in ihr zimmer traten, ich sie ansprach, öffnete sie die augen und lächelte, krächzte leise unsere namen und streckte ihre hände nach uns.
so saßen wir einige zeit und hielten sie, auf jeder seite einer.
sie schloß die augen und wir drei waren still.
ihr atem wurde ruhig und langsam.
vorsichtig lösten wir die hände und wollten uns hinausschleichen - da schlug sie wieder die augen auf, ich sagte "tschüß omi" sie lächelte und sie winkte, schwach aber als winken erkennbar mit einer hand, bis ich um den türrahmen herum gegangen war.
eine stunde später hörte sie auf zu atmen.
 
 
 
2001 in unserem garten. sie hat noch fleissig zeitungen gelesen, war geistig sehr fit, mit 97!

mandelkern

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Montag, 15. Juli 2013
abschied II
zwischen zwei happen grünen curry sagte mir pa, daß der onkel heute morgen gestorben sei.
aß weiter.
ma guckte, aß weiter.
mir hingen die glasnudeln aus dem mund.
ich konnte nicht weiteressen.
die beiden waren fertig und lehnten sich zurück - in erwartung meiner fragen?
ja, obwohl unwillig, weil eigentlich ginge mich das nichts an, hielten sie es für nötig, mir das mitzuteilen und waren bereit ein wenig darüber zu reden.
abgesehen davon, daß pa von "den hinterbliebenen" sprach und ich ihn daran erinnerte, daß das sein bruder sei, nein war, möchte ich nichts über die umstände seines todes schreiben.
meine fragen wurde beantwortet und ich würde mir die fingerkuppen flach tippen, wenn ich nur anfinge darüber zu schreiben....
ich lief nach dem essen langsam zu mir nach hause und versuchte beides zu verarbeiten, nu - eigentlich erst einmal zu begreifen.
die art und weise, wie meine (leiblichen!) eltern uns zwei kinder als nicht zugehörig zur familie behandeln, immer und immer wieder.
und das onkel w. nun nicht mehr lebt.

onkel w. war das älteste von 4 kindern, wurde studienrat wie sein vater, heiratete eine sehr viel ältere frau und führte dann mit ihr eine kosmetikerschule. sie hatten keine kinder.
das alles trug wohl nicht zum familienfrieden bei, aber mein opa war dann tot und es wurde nicht mehr darüber gesprochen.
ich denke, weil auch seine geschwister nicht unbedingt zeitkonforme lebenstile pflegten.

als kind erinnere ich mich, ihn als eine art eule gesehen zu haben; einen kleiner mann mit schwarzem wenigen haar, wenigen worten und einer enormen brille, auch schwarz. seine frau überragte ihn kühl und blond, immer perfekt überschminkt und so behangen mit gold, daß man denken könnte, sie kippt gleich vorne über.
ein kinderhassender dackel lief stets an ihrer seite.
für mich gab es teure steife puppen, die ich sofort auseinandernahm. einmal, zweimal; jeweils zu weihnachten und dann tauchten die beiden auch dabei nicht mehr auf.
nach langem überlegen komme ich auf 10 bis 12 begegnungen in unserem leben.
das letzte mal verweigerte er mir hartnäckig das du und siezte mich durchgehend, machte einen diener zum abschied - das tat weh.
dazu muß ich erkären, ich bin seine einzige nichte, der einzige neffe ist mein bruder. es gibt die 3 geschwister, es gab noch eine cousine, 25 jahre jünger als ich, aber vor einigen jahren, mit 20, brachte sie sich um.
da ist noch eine großcousine plus mann und kind.
das war es.
(hätte es die nazizeit nicht gegeben, dann würde ich erstens diese zeilen nicht schreiben und zweitens in einem riesentrumm an familie verschwinden.... aber vielleicht wäre es dann auch nicht nötig gewesen, für mich, auf die welt zu kommen.
hätte, wäre, würde, könnte.
es gab sie aber und so stirbt nun dieser familienbaum ab.)
eine handvoll personen, in alle winde zerstreut lebend.
es ist nicht so, daß nur ma und pa keinen zusammenhalt wünschen, sie alle leben am liebsten in distanz zu allen und allem.

ich trauere.
ich trauere um die verlorenen chancen sich kennzulernen.
um nie mehr stattfindene versuche so etwas wie ein familiengefühl zu entwickeln.
ich trauere; weil mein pa sein eigene trauer so tief in sich verbirgt, daß er sie nicht wiederfindet.
sein lächeln ist schief, seine augen die eines erstaunten kindes - das anzusehen macht mich sehr traurig.
ich trauere, weil der tod meines onkels mich einen schritt weiter an meinen tod führt.
der, sollte ich lange genug leben, der des letzten mitgliedes dieser familie sein wird.
familie?
irgendwie schon.
die sehnsucht läßt mich doch trauern!
ich hätte onkel w. so gerne onkelchen genannt.
gelacht und gestritten, gelangweilt zugehört, mir geschenke für ihn ausgedacht. ihn geärgert und mich von ihm trösten lassen.
seinen geruch beim hallo!-sagen eingespeichert.
ach, so vieles noch... nie mehr.
die unnahbarkeit und unerreichbarkeit meiner familienangehörigen läßt mich zweifeln.
sogar mir als ein asperger ist diese kälte und distanz zuviel.
man hat familie und hat sie überhaupt nicht;
eine papierne familie, geschrieben, lesbar, aber nicht lebendig.

ach, onkelchen.
ich hätte dich gerne einmal im leben in den arm genommen und wünschte, du mich auch.
wir hätten beide etwas sehr schönes davon gehabt.
ruhe in frieden.

mandelkern

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Freitag, 12. Juli 2013
abschied I
gestern legte er mir das letzte mal seine riesigen hände an meine wangen.
vorher fuhrwerkten sie in meinem mund und - es ist, wie immer, alles in ordnung.
mit unfaßbaren 70 jahren hört er nun damit auf.
absehbar war es und ich dachte oft nach, wann es soweit sei.... verließ aber die praxis unter schock, daß es nun wirklich soweit ist.
ich verließ sie, ohne meine jacke, brille und tasche, so verwirrt war ich.

als ich zu ihm kam, war ich ein haufen elend.
ein traumatisiertes, zitterndes etwas, was nur aus angst bestand.
beim ersten termin hatte er eine alte dame auf seinem stuhl, die keine narkose vertrug, wegen herzproblemen, und deren wimmern und stöhnen den warteraum füllte.
flucht, das war mein einzig streben.
aber dann kam er in den raum, setzte sich neben mich und erklärte mir die situation, nahm das erste mal mit seinen enormen händen meine und sagte, wie leid es ihm tue, daß ich das mitanhören musste. ob ich denn jetzt trotzdem beginnen möchte?
ich wollte.
er wußte über den frisch passierten "unfall" und wollte das abenteur wagen, mich zu behandeln.
da lag ich mit zerstörtem kiefergelenk, angst vor lauten geräuschen, vor ärzten, vor situationen aus denen ich nicht herauslaufen kann und mein damaliger mann durfte meine füße halten, die beiden assistentinnen, r. und c., hielten jeweils eine hand.
andere patienten waren in der anfangsphase meiner behandlung nicht anwesend; diese zeit hatte er so eingerichtet, daß er in aller ruhe, mit all dem pausen, die ich brauchte, arbeiten konnte, ohne daß es stressig werden würde.
es mußte viel gemacht werden; an zähne dachte ich vorher wenig, ich hatte genug mit überleben zu tun.
ich weiß nicht mehr, wieviele monate ich brauchte um vertrauen zu fassen; immer wieder bot er an, die behandlung zu unterbrechen, falls ich nicht mehr könne; das gab mir das gefühl, daß ich doch weglaufen könnte, wenn ich es denn garnicht mehr durchhielte.
und so brauchte ich nicht davonlaufen.
es normalisierten sich die termine, aber immer blieb die vorsicht und diese fast zärtlich zu nennende einfühlsamkeit dabei.
die beiden ladys schafften es mich zum lachen zu bewegen; es herrschte eine angenehme stimmung in dieser praxis, da es seine philosophie war, freude am und beim arbeiten zu haben.
so fuhr er einmal im jahr mit seinem team zusammen in einen urlaub, es gab keine hightechapparate aber immer echte gute laune, warten war nie angesagt, es sei denn ein notfall kam herein, die sprechzeiten waren kurz und nie überfüllt.
man lernte sich kennen, im laufe der jahre....

dann kam die trennung und wieder war ich nur noch ein haufen.
wieder hatte ich angst, eine andere, aber auch die alten ängste waren wieder hervorgekrochen.
ich traute mich kaum einen termin auszumachen, auch weil ich nun alleine kommen würde.
ach.
ich kam dort an und es war wie ganz zu beginn, kein anderer patient mehr dort und sie sagten, es käme auch keiner mehr nach mir.
dann redeten wir.
dann nahmen sie mich in die arme.
ich, steif und knurrig, in dem versuch meine gefühle zu verbergen, konnte garnicht anders als zu weinen.
die drei erzählten auch von sich (im nachhinein erst erkannte ich das große vertrauen, das mitgefühl) und schafften es, daß ich mich wohl, aufgehoben und getröstet fühlte.
behandelt wurde ich, glaube ich zumindest, auch.
und wieder vergingen die jahre, in denen diese drei menschen mich herzlich und liebevoll begleiteten, bis ich aus dem schlimmsten heraus war - was sage ich! - bis heute habe ich freude zu meinem zahnarzt zu gehen.
ich werde sie vermissen.
ich schwanke zwischen weinen und der freude, daß ich dort gelandet bin.

mandelkern

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Samstag, 6. Juli 2013
hier they are:
 
 
rechts liegt 1kg orange....

funkel

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Donnerstag, 4. Juli 2013
alles gut und
alles sanft im sande verlaufen.
meine freundin hat den vertrag abgelehnt und ihre ironie kam beim chef nicht als ironie an, sondern er dachte sie wünsche ihm wirklich einen fachlich gut ausgebildeteten gesellen, der zu seinen konditionen auch bei ihm arbeiten möchte.
daher - frieden.
gut so.
sie kann sich nun wieder ganz dem überleben mit hartz4 widmen.
#
heute um 14:25 am bahnhof breitenbachplatz dachte ich das erste mal von mir in worten, die ich vorher noch nie benutzte.
#
in gewisser weise habe ich einen sponsor, jedenfalls was pigmente betrifft.
pigmente sind schon mehr als sommersprossen, werte mitleser.
aus ihnen sind alle farben gemacht und wer reine pigmente hat, hat schon das halbe bild zum leuchten gebracht.
morgen 13:00 uhr und ich bekomme einen orgasmus, einen aus farben.
dann hole ich mir nämlich10 verschiedene beim sponsor ab.
also: wenn sie um diese uhrzeit in berlin-friedenau ein lautes stöhnen hören, wissen sie wer das von sich gibt.
ha.
#
in der türkei passiert andauernd eine menge, nur unsere medien berichten nicht mehr davon.
einer der punkte, warum ich fb mag; ich stehe mit einigen dort in verbindung und bekomme in echtzeit informationen.
mit fb ist das doch so - es ist benutzbar und ich benutze es, wie es mir gefällt. mich kann man dort weniger bis garnicht lesen*, auf jeden fall weniger als hier.
es sei denn, man ist mit mir befreundet und zwar real.
(* ausser natürlich der nsa.)
#
und um 14:28, bereits im bahnhof breitenbachplatz, dachte ich daran, wie unumstößlich und unwiderruflich das alles sei.
#
sonst alles gut.
#
edit:
ich vergaß -
meinen respekt zu äussern; oma und mutter und enkelin, auf den tod verfeindete fußballclub-fans, mit tuch oder mit spagettiträgertop, all diese todesmutigen menschen haben meinen größten respekt.
sie alle sind gemeinsam in der türkei am kämpfen.
mich berührt das sehr und es macht hoffnung.
#

myself in many words

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Freitag, 28. Juni 2013
so, da sind wir also.
meine freundin in schwerin hat ein jobangebot.
über das dortige amt; gesucht wurde für parchim.
sie ruft an, obwohl krankgeschrieben hat sie - nach monaten ohne jegliches angebot - großes interesse endlich wieder zu arbeiten.
sie ist hart4-empfängerin und hatte große mühen zum arbeitgeber zu gelangen, solch fahrgeld ist nicht im existenzminimum enthalten.
erfährt daß sich die arbeit auf 3 orte verteilen würde, nämlich parchim, lüchow und dannenberg; zwei orte in niedersachsen.
einer davon mit einer fahrzeit von über 4 stunden verbunden.
einer ist überhaupt nicht mit irgendeinem verkehrsmittel zu erreichen.
sie ist aber an parchim interessiert und steigt in die verhandlungen darüber ein.
sagt klar, was geht und was nicht.
sie solle doch einfach (!) umziehen, wurde ihr immer wieder gesagt. ist ja nur ab und zu, wenn urlaubszeit ist oder jemand krank wird.
der stundenlohn wird ihr genannt, brutto 7,01€ für 3 tage die woche und ein wenig an fahrtkosten. den rest könne sie ja über das amt aufstocken lassen, damit sie auf ihren hartz4-satz kommt.
sie verhandelt mit dem juniorchef, denn bisher hat das geschäft keine weiteren ausgebildeten akustiker, (nur die beiden chefs), sondern nur angelernte teilzeitkräfte.
und ihr wird andauernd gesagt, daß die anderen damit auch zufrieden seien -
junior sichert ihr 9€ zu und nach der probezeit 9,50€.
per fax kommt der vertrag zum angucken und sie fällt fast in ohnmacht.
alle drei orte stehen dort als feste arbeitstellen -
lohn bleibt bei 7,01€ -
verbot eines nebenjobs -
ärztliche untersuchung auf eignung muß jederzeit unternommen werden -
sollte sie kündigen, muß eine strafe gezahlt werden -
sollte sie durch eigenes verschulden (??) erkranken wird kein lohn ausgezahlt -
urlaub 14 tage -
- keine weiter-fortbildung (ist in unserem beruf unerläßlich und wird von den firmen angeboten)
- kein lohnerhöhung in aussicht
- dafür aber:
sobald sie das 60te lebensjahr erreicht ist sie gekündigt.
zitat seniorchef (weit über 60): wir wollen doch den jungen platz machen und unsere firmenphilosophie ist ein junges frisches team zu präsentieren.

wenn sie diesen vertrag nicht so unterschreiben würde, dann wird das dem amt leider gemeldet werden müssen....
(das gibt dann die sanktionen, die bekannten)

sie kann also bis 60 unter dem existenzminimum arbeiten um dann wieder zum amt zu gehen.
weil, rente ist da nicht drin und sonst auch nix.
nebenjob? darf sie nicht, aber ohne kann sie sich nicht mal die fahrkosten leisten.

ich weiß nicht mehr, wie ich sie trösten kann.
mir fällt kein guter ratschlag mehr ein - ausser dem, abzusagen.
dann aber kommt der ärger mit dem amt.

sauer, wütend und - das macht mir auch angst.
nicht nur um sie.

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Montag, 24. Juni 2013
jetzt aber!
nachdem ich einen morgen früh
mich erhob
und erst am nächsten tag mich niederlegte
war mir bewußt
wie alt ich mich fühlen sollte.
die männer in der bar saßen saßen nicht mal halb so lang
und daß
obwohl einige sogar jahrzehnte jünger waren.
mit beiden augen schielte ich
und konnte
daher nur leicht nach links versetzt noch geradeheraus laufen.
wir haben
der persische taxist und ich
zusammen lächelnd geschwiegen.
er versprach mir es so zu machen wie ich
auch mit
grauem schopf die nacht zu verplempern
und
philosophisch in den sonnenaufgang von der rückbank eines sicheren taxi zu lächeln.

in berlin

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Freitag, 14. Juni 2013
bilder meiner ausstellung
bruderherz hat mir den fim auf dvd kopiert und nachdem wir ihn dann zusammen angeschaut haben, fragte ich " und? darf ich mir das selber noch oft angucken?" er, der mich gut kennt fragt nur trocken warum und ich "na, wird man dadurch nicht egozentrisch oder sowas?" - "ach was! ach quatsch!!" -
tröstliche wärme durch verstehen ohne viel erklärung ich zehre noch davon ich brauche das.
denn heute habe ich das gefühl als hätte man mir ein loch in die fontanelle gesägt einen haken hineingehangen und zöge mich nun daran über den boden wie um ihn mit meinem leib zu verwischen
-
der film, der film; ich war so aufgeregt und nach all den jahren dann - dann traute ich mich nicht ihn mehr als einmal anzuschauen. gedreht im winter 1981/82 zeigt er, neben einer etwas skurillen handlung, die atmosphäre der stadt west-berlin in wunderbaren bildern, kein mensch ist auf der straße (wir drehten nicht sonntag morgen) der wannsee ver-und zugefroren, sonne, trübsinniger himmel, die mauer als selbstverständlicher anteil, etwas sex, eine puppenhafte annemarie und zwei menschen, die nicht mehr am leben sind -
die vergangenheit die ich nicht mehr erfühlen kann die besänftigend sein könnte
die vergangenheit, die meine knochen schändet und sich morgen wieder selber feiert als den tag den man jahrestag nennt
ich nenne ihn nicht so da mir die autos wieder unter die haut fahren der balkon sich neigt um zu verschwinden der gestikulierende passant mir seine faust ins gesicht hauen wird, gleich, der tag ist für mich der höhepunkt an fluchtreflex
-
während ich versuche ruhig auf meinem balkon zu sitzen, erbsen an herrn katz verschenke (er liebt erbsen) denke ich über das gespräch nach. über das besitzen von baby-und kinderfotos. vor wenigen jahren habe ich einige bekommen und traue mich nicht sie anzuschauen. die ausstellung; v.g. und bruderherzens liebster haben so schöne fotos geschossen; ich habe sie sogar hier veröffentlicht, aber ich habe sie mir nicht mehr als einmal angeguckt. -
das recht zu leben das recht auf leben, immer und immer wieder als frage. -
ich erinnere mich an das weihnachten 1963 in frohnau, mein opi zeigt dias und ich erkenne mich auf einem. das erste mal nehme ich mich von ausserhalb wahr und juchze, meine mutter dreht sich um, um mir eine ohrfeige zu verpassen und opi fängt ihre hand im fluge ab. sie nahm mir beides sehr übel und ich, mit hochentwickeltem überlebensinstinkt, merkte es mir.
seit dem lege ich fotos, auf denen ich zu sehen bin, beiseite, weg, fort. -
heute, in erwartung von morgen, habe ich mir schöne begräbnismusik ausgesucht.
ich schaue auf den wetterbericht und verziehe von innen nach aussen mein gesicht ich wünsche mir so sehr daß es regnen möge ich kann keinen bordeauxblauen sommerhimmel ertragen. nicht morgen. auch nach 17 jahren noch nicht.
bitte.
-
heute fühle ich mich alt und zu jung für all die abbilder zugleich.
das verknüpfen fällt mir schwer, ich denke ich habe das nie gelernt. -
ich, die die worte als ihren kosmischen raum betrachte zärtlichkeit einzelnen buchstaben gegenüber empfindet an bleistiften riecht mit feder und tusche wonnige stunden verbringt (das kratzen einer feder auf dem papier - ahhhhh) habe nur so wenige bis gar keine da mir gesagt wurde wenn man schläft und dabei frontal mit einem anderen auto zusammenstösst nur noch der mandelkern zuständig ist.
für diese langen moment und für immer.
es gibt keine verbindung.
das macht mich traurig.
mehr als alles andere.
-
und wenn herr katz von all den erbsen pupsen wird, fliegt er vom bett, das ist die erste entscheidung.
die zweite, - ich werde mal gucken.
so alles mögliche; fotos, film und der himmel wird nicht in meine offene fontanelle fallen.
denke ich.
hoffe ich.
morgen.
-

mandelkern

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Montag, 10. Juni 2013
R.I.P.
Walter Jens.

ein toller geist, intellekt und ein feines herz weniger.

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Sonntag, 9. Juni 2013
klein und schön:
die frühmorgendliche sonne landet auf meinem balkon, ich sitze und sehe das erste mal einen kleinen bauch an mir.
herrrlich.
ich wiege 54kg, so viel, wie nie zuvor.
hinlegen und die wärme bis auf die knochen dringen lassen, dabei an die schlagsahne im kühlschrank denken, die neben den erdbeeren auf uns wartet.
#
bald kann ich ohne angst ihm zu begegnen, aus dem haus gehen.
mein exmann baut irgendwo im speckgürtel.
richtfest war schon.
diese nachricht und die, daß mein exschwiegervater noch lebt, machen mich glücklich.
#
sommersprossen zählen wird unmöglich.
#
alle anträge wiegen mehr, vor lauter tinte.
ausgefüllt!
#
von den zwei neuen pflanzen geht eine ein, die andere gibt sich solche mühe das auszugleichen und blüht ohne unterlaß.
#

momente

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das finale bild und gefühl zu meinem vater ist...
by ach annemarie (2024.07.24, 19:03)
herzlichen dank. in all...
herzlichen dank. in all dem streß wegen meines...
by ach annemarie (2024.06.16, 09:48)
danke sid. ich brauche...
danke sid. ich brauche noch einige zeit....
by ach annemarie (2024.06.16, 09:43)
vielen dank.
vielen dank.
by ach annemarie (2024.06.16, 09:42)

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