annemarie
Montag, 16. Januar 2012
es schneit das erste mal.
endlich.

in berlin

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Sonntag, 15. Januar 2012
wegen temple grandin
inmitten in diese situation des aushalten hinein dann der film der mich aufweckt neid gebiert und vorfreude weil - noch habe ich ja zeit - all das steckt in mir drin gesammelt in 5 jahrzehnten, in denen ich mein talent und meine begabung in das lernen und aneignen, ohne es jemals richtig zu verstehen, einbrachte um normal zu werden, normal wie dachte das es normal sei, wie zum beispiel die szene in der mensa als sie alles auf einmal hört und sie entzieht sich der reizüberflutung ohne nachzudenken, was ich mich bisher niemals getraut hätte, ausser daß ich gegen die kühlungstür beim eis schimpfe, weil hinter mir ein mensch so lange und viel in den pommesfritestüten wühlt und ich nach tagen allein zuhause in einem vollen supermarkt an grenzen stoße und ein nicht enden wollendes hadern mit dem was menschen witze nennen und die verfluchten redewendungen, tatsächlich habe ich 1000e situationen in meinem hirn gespeichert um mich bitzschnell abzufragen, damit ich nicht wieder etwas zu wörtlich nehme.

was ich sonst nie tu, mich fragen, was aus mir geworden wäre, wenn....
aber gestern tat ich das.

gestern dachte ich, auch ich wär vielleicht professorin (mechanik? quantenphysik? seufzz) geworden, hätt ich nicht all meine kraft ins überleben stecken müssen.
nu, nichts ist zu ändern, ich finde mir geht es den umständen entsprechend prima, aber es ist so wundervoll zu wissen, daß man nicht allein so verschrägt ist.
das liebe b. hat mir vorgeschlagen, daß ich mir auch einen rinderhaltekasten bauen sollte, zum beruhigen. ich denke ernsthaft darüber nach, muß mir aber auch die konsequenzen vorstellen; inzwischen kann ich menschen in die arme nehmen (besser: sie dürfen mich) sie auch mal so eben berühren, das aber nur mit überwindung der großen großen glaswand, die zwischen ihnen und mir steht. mit kindern hatte ich nie probleme, die akzeptierten es, daß ich nicht kuschelte oder zu anderen zärtlichkeiten neigte. ich habe auch gelernt, daß männer andauernd streicheleinheiten brauchen, nicht nur puren sex. das abstreifen diese dinge wäre die einfachere übung, aber ließe ich mich hineinfallen in das aspergerische, sei es nur herauszufinden, was da noch in mir steckt, könnte ich mich von dem was ich mir antrainierte entfernen. das wäre eigentlich schade, schade um die ganze arbeit.
weiter.
nachdenken.

asperger

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Donnerstag, 12. Januar 2012
....
....steh und schaue mir die packungen, phiolen und gläser an; insgesamt 8 mittel zum schlucken plus eines zum auftragen und denke ob das die mentale vorbereitung auf den alltag einer alten frau sei, muß dann kichern, weil ich doch zerknüllt und schwankelig schon mittendrin bin.
und dazu noch mahagonifarben pinkeln.
alles schmeckt bitter, ich habe hoffnung.

gemurmelt

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Dienstag, 10. Januar 2012
is schon irre.
der nebenschauplatz magen ist in den mittelpunkt gerückt. bis zur biopsie hatte ich keinerlei beschwerden; was durch die anderweitig erklärbare taubheit begründet ist; weitere testergebnisse sagen nun daß der helicobakter phl. schwer resistent ist und meine speiseröhre ist geschädigt.
nur - ich habe bisher nie nie nie was gemerkt. is schon irre. der doc staunt auch.....er war gestern ganz aufgeregt (hihi) und er wünscht "uns" glück, auf daß die antibiotika wirken möge. meine fragen zur pankreas wischte er vom tisch, vorrang hat der magen. für 3 wochen schrieb er mich krank, denn die mittel werden mir zu schaffen machen, alle zusammen ergeben eine handvoll am morgen - ein wenig am mittag - eine handvoll am abend. zwischendurch nasche ich die üblichen verdächtigen. er ist entzückend, er fragte, ob ich das schlucken könne. wenn der wüßte....
auch irre das gefühl, bei einem der zustände etwas zu tun können um es zu behandeln!
meine galgenfrist läuft heute mittag ab, dann hole die mittel aus der apotheke; eines ist ein tuberkuloseantibiotika und und ein anderes so selten, daß sie gesucht werden mußten. schön, daß ich alles zuhause machen kann und nicht wieder im krankenhaus am tropf rumhängen muß.

ich relativiere meine vorstellung von "normal".
ich werd nie mehr gesund sein/werden und bisher hatte ich das nicht akzeptiert, jedenfalls nicht grundliegend als teil meiner normalität. immer dies hadern und wehren und jammern. kraftverschwendung. ich gebe zu, daß ich in den letzten jahren nur die tür zum ausgang gesucht habe, mich nicht als ganzes in demut gefügt.
in das, was ist.
ich hatte mir selber versprochen noch ein mal zu kämpfen, womit ich hiermit beginne.

pankreas

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Sonntag, 8. Januar 2012
mandeln, milch und zuckermäuse
und ein erstes testergebnis.
ein gutes.
ja!

pankreas

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Freitag, 6. Januar 2012
gestern fiel ich einfach um.
ich habe eine harte woche geschafft hinter mich zu bringen.
aufgrund eines wasserrohrbruch fährt bei mir kein bus mehr, die strasse wurde wohl schon eine weile unterspült und am silvesterabend hob sie sich und dann senkte sie sich.
es wird wochen dauern, bis das repariert ist und so lange werde ich morgens laufen laufen laufen um irgendwie eine busverbindung zu erwischen.
fängt der tag so an, ist am abend mein gehwerkzeug am weinen.
ich versuche noch jeden morgen gute laune zu versingen und ich habe sie auch, aber dadurch, daß ich immer schwächer werde, kann ich sie nicht lange spüren....
ich wünschte ich dürfte noch schmerzmittel nehmen, dann erholte ich wahrscheinlich des nachts besser.
gestern fiel ich gegen die flurwand und der schreck holte mich in die aufrechte zurück. heute aber sah ich auf einmal die tapete neben der toilettentür im geschäft einige millimeter vor meinen augen, einfach so, ohne vorwarnsignale. eigentlich bin ich unterfordert gewesen; es waren kaum kunden im geschäft; aber ich war allein und am montag gibt es die untersuchungsergebnisse. ich glaube es ist mein unterbewußtsein, das schleudert.
das glück arbeiten zu können, eine feine stelle gefunden zu haben will sich nicht in mir niederlassen; es flüchtet andauernd.

myself in many words

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Samstag, 31. Dezember 2011
schwierigste wege geht man alleine. hauptsache man geht sie.
ich habe die rosen gebadet.
ich schrieb.
ich buk.
nun leg ich mich doch wieder in das gestell aus dornen und werde schlafen können.

gemurmelt

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Donnerstag, 29. Dezember 2011
weiter.
heute schieben sie mich in die röhre; radioaktiv gespritzt; manmanman bin ich dieses jahr am leuchten.
gestern auf´m parkplatz verwandelte sich das stück beton unter mir in strand, der wind und das schreien der eichelhäher verschmolzen zur phantasie am meer zu stehen.
ich bin schwach und träume ängstlich, habe aber gute laune.
ich starre auf mein malwerkzeug, auf die bleistifte, auf all das papier und ziehe resümee. nicht weil das ende des jahres naht, ich schule mich in endlichkeit zu denken.
mit fassung beobachte ich die durch den körper wandernden schmerzen und verspreche mir dauernd was.
den drang zu putzen, aufgeräumtes nur zu hinterlassen, den kenne ich schon; nur unter anderen voraussetzungen. ich mach einfach.

mandelkern

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Samstag, 24. Dezember 2011
schlucken, schlucken.
.... nun heisst es warten, was der pathologe zu sagen hat.
ich habe drei aussichten; krebs, das eigenständige geschwulst oder unerklärliches mysterium.
na dann.

25.12.
als reminiszenz an den bunten teller zum morgencafé einen lebkuchen essen, trotz verbot, ist genuß pur!
es gab kein essen gestern, es gab trennung.
ich hab mir die nacht nicht leicht gemacht, heut früh dann schwor ich mir,
daß mich keiner mehr so weit so klein bekommt.
ich bin sehr gern allein.
grad in zeiten von schmerz und ungewißheit zahle ich nicht dafür nur um es nicht zu sein.

pankreas

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Samstag, 10. Dezember 2011
ach 2011,
zeit ist´s dich ziehen zu assen.
vorüber ziehen zu lassen.
du warst ein rahmen in dem sich viele "endgültig" nieder ließen.
gewünschte und ungewünschte dinge die bis zum ende gültig bleiben werden, ja, sogar das ende an sich zeigte seine kontur.
mit dir kullerten runde jubiläen in meinen alltag, keine schönen; ich bin froh, daß sie sich durch die rundung von mir wegbewegen....
einige menschen fielen" hinten rüber", aber mehr konnte ich nicht geben.


im januar spielte das universum verrückt mit mir, ich dachte in der menopause angekommen zu sein und wurde dennoch schwanger. das wesen ging von alleine fort und ich blieb erleichtert und ungläubig staunend zurück.

im februar vollendete ich das 50. jahr. für immer alt und so sehr beglückt, dies alter erreicht zu haben.
das ersehnte praktikum war eine große (menschliche) enttäuschung.

der märz brachte mir nadeln, narkosen, röhren, viele fremde hände auf/an/in meinem körper. greifswalder krankenhausflair. nicht der schlechteste, aber anstrengend.
japan.
der gedanke daß der endgültige abschied von der kernkraft nahe sei.
doch, heute .... mich graust es.

der april wurde der monat der ratlosigkeit, was die krankheit betraf und des gedenkens an meine freundin, die vor 25 jahren ermordet wurde; doch ich verdrängte um des lernen willen;

denn der mai barg die schriftliche prüfung.
noch nicht endgültig fertig, aber das schon geschafft.
weiter mit den vorbereitungen für den abschluß, die zeit fing an zu rasen und mein körper fing an zu verschwinden.
zuvor rammte mir der 20.hochzeitstag ein messerchen in den rücken. notoperiert, ohne betäubung, und dadurch endgültigkeit gespürt.

juni.
ach juni.
bis heute kaum zu fassen -
ich wurde gesellin.
fuhr ein letztes mal heraus aus hammcity, im gepäck das stück büttenpapier und eine tiefe freundschaft.
den 15. jahrestag des überleben der selbstmörderischen geisterfahrt der französin überstand ich erstaunlich gelassen. (endlich)

juli?
hm.
kalt aussen, kalt innen.
da ich lange nicht begriff, daß ich am ziel angekommen war.
das stete vorwärtsdrängen war nun nicht mehr nötig.
stillgestanden.
mit voller wucht.

im august versuchte man mich zu reparieren.
das mißlang.
nebenher war ich mit der suche nach einer stelle beschäftigt, konnte kaum glauben, daß ich es mir aussuchen konnte.
mußte aber auch lernen, mir selber einiges zuzutrauen.
mit jedem vostellungsgespräch veränderte ich mich - endgültig.

ein gespaltener september:
beginn des arbeitsleben und bestätigung schlechtmöglichster diagnose.
himmel, war ich aufgeregt; der arbeitsbeginn lenkte mich wunderbar ab.
zwar sackte ich zeitweise in ein löchlein, da ich mir schon wieder nichts mehr zutraute ("das schaffe ich nie! das lerne ich nie!" etc) -
ich habe aber enorm glück mit meiner firma, meiner chefin gehabt.
menschlichkeit und vertrauen wurden mir geschenkt.

erst am ende des oktober kam ich richtig an, wie man so zu sagen pflegt.
die atemlosigkeit und der daraus entstandene druck liessen nach.
mein körper aber muckte weiter auf, so daß ich begann mich mehr zu kümmern.
einen spezialisten gefunden.
alles ist in der schwebe - wie wird es sein, wie lang werd ich sein und vor allem bleibt das warum unbeantwortet.

sonne tanken im november;
lernen, lernen, lernen.
fortschritte spüren!
unsicherheiten beginnen zu verschwinden.
alltagsstrukturen beginnen zu wachsen, halten mich.
noch immer fahre ich morgens vorfreudig durch die stadt, mit diesem aufregenden knistern im bauch.
ich arbeite!
ich kann mich selbst ernähren!
ich zahle steuern!
damit gebe ich ein wenig von dem zurück, was mir die gesellschaft für meine umschulung bezahlt hat.
ein gutes gefühl.
abgesehen von überraschenden baumaßnahmen in meiner wohnung, ein recht ruhiger monat.
mal.

das wird sich im dezember ändern.
leicht krakelig ziehe ich einen schlußstrich.
daß ich mich endgültig geändert habe, merke ich daran, daß ich mir unterstützung für all was ansteht gesucht habe.

aufregend wirst du sein, die letzten wochen, anstrengend, entscheidend
und dann endgültig vorbei.
tschüß.

funkel

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