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Sonntag, 25. September 2016
R.I.P.
ach annemarie, 13:43h
einen nachruf wollte er nicht, das muß also reichen. auf wiedersehen freund. ... link (1 Kommentar) ... comment (292) Donnerstag, 1. September 2016
noch mehr....glück.
ach annemarie, 13:11h
ein amtlicher brief im postkasten, ich wollte ihn schon in den rucksack stecken.
aber dann doch aufreissen und mitten in der prallen sonne die gänsehautbedeckten arme in die luft werfen. laut juchzen. am dem 26.august ist meinem antrag auf änderung der (bisherigen) vornamen r.l. in die namen p.r.l. mit verfügung entsprochen worden. (originaltext) ((natürlich heisse ich nicht annemarie)) nach genau 38 jahren wird es keine probleme mehr mit der postzustellung, dem vorstellen, dem unterschreiben geben. und keinerlei rechtfertigungen oder langwierige erklärungen. noch ein wenig bürokratie und der neue ausweis wird kommen. ich bin glücklich. ... link (2 Kommentare) ... comment (560) Sonntag, 28. August 2016
"glück" gehabt!
ach annemarie, 20:17h
diffus aber enorm groß war meine angst, all die jahre, vor dem was gestern
nun passiert ist. ich wagte nie genauer zu überlegen, wie es mir gehen und was es für mich ändern würde. jeglichen gedanken schob ich schnell beiseite, dachte auch, was einmal geschah, wird es nicht zu einer wiederholung bringen. gestern.... da ging ich voller vorfreude zu meiner physiotherapie, stand wartend an einer ampel und genau vor mir stiessen 2 autos zusammen. eine frau hatte die fußgängerfurt trotz rotlicht überquert, der abbieger musste scharf bremsen. dieses geräusch fuhr mir durch den körper und schaltete mein hirn aus. ich drehte mich um, ging in eine andere richtung weiter, versuchte nicht zu keuchen. zu verdrängen, was an erinnerungen sofort hochkam. das klappte ganz gut, der tag verlief recht angenehm. ganz aus dem gefühl heraus hatte ich den kleinen vorfall erst einige stunden später, aber immerhin. am nachmittag wurde ich abgeholt, es stand eine gartenparty in mahlow an; wie immer fuhren wir quer durch die stadt, um die autobahn zu vermeiden. das wäre mir, nach dem morgendlichen vorfall, sowieso zu schwer gefallen. auf einer 6-spurigen straße in karlshorst schaute ich von meinem gekrame nach einem bonbon auf und die dunkle rückwand eines transporters kam in zeitlupe auf mich zu - auf die art, wo man genau weiß, daß es kein entkommen gibt. da wir ungebremst auffuhren, war der aufprall sehr laut; mehr kann ich nicht beschreiben, ich glaube mein gehirn befand sich noch etliche meter hinter mir. so etwas passiert so schnell und es passiert so unendlich langsam, beides zugleich. das könnte ich eigentlich faszinierend finden. im moment aber lasse ich beim nachdenken die logik aussen vor, ich laß meine gedanken wild durcheinader toben und spielen. ausser ein wenig nackenbeschwerden habe ich, haben alle beteiligten!, keine verletzungen abbekommen. mich verwirrt daß ich nicht ab-so-lut und to-tal zusammenbreche. in sachen trauma ein alter hase, halte ich das ständige ablaufen der situation vor meinem großem inneren auge gut aus und durch; die nacht war nicht schön, jedoch habe ich mir das vorher ziemlich oft selber phrophezeit. der unfall, der dies jahr seinen 20en gefeiert hatte, schob sich wechselnd vor den aktuellen film - aber! ich merkte was ich da so vor mich hindachte: es war nicht so schlimm. ein unauffälliger, kleiner, ja fast schüchtern wirkender satz, der es schafft meine berge zu versetzen. ( auf eine weitere erfahrung dieser art kann ich sehr sehr gut verzichten.) (ausserdem möchte ich bemerken, daß ich von 2016 nichts mehr wissen will. ich möcht´so gern ein maulwurf sein.) ... link (0 Kommentare) ... comment (377) Donnerstag, 18. August 2016
kuhle liebe
ach annemarie, 19:24h
in den kuhlen wie von fersen in einen feuchten sand gedrückt -
da finde ich mein leben schmiege mich hinein und zerstöre sie mit wärme aus dieser komischen flamme die in mir lodert laut faucht ich hab nichts zum löschen, denn ich kann nicht mehr weinen es gibt essen, ich trinke, ich lache und laß mir die haare wachsen, gestern erst fühlte ich das erste mal das killern einer kleinen locke in meinem nacken - während die s-bahn zum anhalter bahnhof unter die erde gleitet, sehe ich daß die tunnel hell erleuchtet sind, jeder pfeiler hat seinen tag "danke." denke ich und höre das lied, aus dem ich die zeilen klaute, um sie auf seiner feier zu singen - die pflaumen sehen aus wie durch asche gezogen ich wasche sie so lang, bis blau und rot glänzen als wären sie frische prellungen der saft füllt die kuhle, umhüllt mein kinn und ich liebe den herbst jedes jahr aufs neue - es knistert in meiner körpermitte und das kommt nicht vom vielen rauchen - was ist mit deinen unerfüllten träumen? soll ich sie beenden? weißt du noch? als ich das licht tag und nacht am brennen hielt? das ging gut, weil ich kaum schlafen konnte. als ich fast ununterbrochen ein gespräch mit dir führte? das ging gut, weil du mir wie nie zuvor nahe bist. als ich vergaß zu essen und zu trinken? das ging gut, genau wie sonst immer auch bei dir. weißt du noch, daß es nun ein halbes jahr andauert, daß ich schreie? das geht gut, weil niemand mich hören kann. weißt du daß du tot bist? es geht mir nicht gut, aber ich weiß es. der himmel ist leise bewölkt, ich suche wieder eine kuhle. ... link (0 Kommentare) ... comment (358) Mittwoch, 27. Juli 2016
die wildheit, wird sie mich vermissen?
ach annemarie, 20:22h
auch wenn ich weiß daß sie nicht an ein bestimmtes alter gebunden ist
nahm ich sie doch an die leine und nur selten noch schaue ich auf brandblasen in den flächen meiner hände ein sänger mit ruinierter stimme schafft es in seinem lied alles mit diesem wort zu umspannen und ich? tanze jedesmal vor dem bild auf dem mike sich an den ketten hält um nicht aus seiner rundreise geschleudert zu werden diese schönen hände ein lachen voller wildheit und mit dem anblick des größten lachenden mundes den ich je sah muß man nicht dann nicht die zügel locker lassen tanzen? wie der sommer das leben präsentiert durchzogen mit dem duft vom regen auf asphalt und gurkensalat ich wildere sanfter oder träume ich nur? ich kann noch meinen kleinkindtrotz hervorlocken dein lachen wenn ich tanze kann ich nicht mehr denken daher liebe ich das so sehr es ist alles da ![]() ... link (0 Kommentare) ... comment (386) Sonntag, 17. Juli 2016
was für ein schöner name!
ach annemarie, 19:02h
in einen spiegel schaue ich sehr selten.
ich sehe mich nie als ganzes, ich sehe nur was ich anhabe oder ob noch zahnpasta am kinn hängt. ich sehe zwar meine lippen, die ich gleich rot einfärben möchte, aber im spiegel sehe ich dann weiterhin nur die farbe - auch wenn ich von weiter weg hineinschaue. ach, es ist schwierig zu erklären und auch nicht so wichtig. heute aber habe ich in einen menschlichen spiegel gesehen. die mitleser, die lange dabei sind können sich vielleicht noch erinnern, daß ich 2007 mein erstes blog als rachel eröffnete. diesen namen liebe ich sehr, aus vielerlei gründen, aber ich möchte nicht abschweifen.... heute nun lernte ich eine "natürliche" rachel kennen und schaute auf eine person, die mir absolut nicht ähnlich sieht. die ein leben führte und führt, welches meinem in keinster weise gleicht. daß sie wie wild gestikuliert, wäre mir ähnlich, hätte ich mir das nicht mühsam abgewöhnt. die grundliegenden erfahrungen, die wir machten, die sind dieselben. als aspergerinnen. sie, gebürtige amerikanerin, wurde einer harten schulung unterworfen, als sie diagnostiziert worden ist. sie hat es geschafft ihr gehör zu trainieren und ist nicht mehr überempfindlich. darüber kann ich nur staunen und hoffe auf weitere gespräche, um mir erzählen zu lassen, wie das geht. sie schreibt, hat etliches veröffentlicht, ist umweltaktivistin und gründet im moment, mit anderen zusammen, eine tagesklinik für soldaten die unter der postramatischen belastungsstörung leiden. alles themen an den ich mich auch abarbeite. sie wollte mich unbedingt kennenlernen, da sie bisher nur männliche asperger getroffen hat. als mir das zugetragen wurde, habe ich nach einigem überlegen festgestellt, daß es mir genau so erging. bis heute. bis ich rachel hope getroffen habe. ich bin ganz schön fertig, weil mich das sehr bewegt und ich erinnere mich an das gefühl, als ich "snowcake" zum ersten mal angeschaut habe und mich darin wiedererkannte. wie meist nach einem kontakt, der nur mit asperger zu hat - egal in welcher weise - , denke ich darüber nach, ob ich mich zu sehr darüber definiere. aber, ich komme mir sooft vor wie eine ausserirdische unter weltlern und da ist es einfach schön, mal eine andere ausserirdische zu treffen und in ausserirdisch zu schnacken. ... link (0 Kommentare) ... comment (455) Mittwoch, 13. Juli 2016
stachelbeerkompott!
ach annemarie, 19:17h
ich tauche in die höhe und schnappe nach luft,
über und über bekleckert mit kompott. lebensfreude und genuß sind gewillt, wieder bei mir einzuziehen. ... link (4 Kommentare) ... comment (370) Mittwoch, 15. Juni 2016
staunen, immernoch
ach annemarie, 08:13h
20 jahre bist du tot, ruhe in frieden madame roque. meinen dank an den erfinder der airbags. ![]() ![]() ... link (6 Kommentare) ... comment (681) Sonntag, 5. Juni 2016
ein ganzer tag (nach einer idee von richard gleim)
ach annemarie, 09:27h
um 6 uhr morgens hatte ich schon so große langeweile, daß ich anfange alles was
hängt abzunehmen, um es zu reinigen. ich mahle die kaffeebohnen, stehe lange und atme den duft ein. ein moment auf den ich mich schon beim einschlafen freue. erste dehnübungen während ich die katzentoilette säubere, pflanzen wässere und endlich die 1. maschine fertig gewaschen hat. ich liebe es wäsche sorgfältig arrangiert aufzuhängen. danach sitze ich vor dem bildschirm, herr katz putzt sich neben mir im sonnenfleck, wir lesen die tagespresse. ich beginne eine mail, schaffe aber nur wenige worte. zu schwer, das verabschieden. bevor ich mich bei fb einlogge, muß ich mein morgendliches ritual absolvieren - 3 verschiedene patiencen zu legen und jeweils meinen täglichen rekord zu unterbieten. das macht mich äusserst wach. die 2. maschine piept, einige vorhänge kann ich naß vor die offenen fenster hängen; eine gute übung für meinen, durch den hangelenksbruch geschwächten, linken arm. frühstück vergesse ich, bis mir die bücher über das trauern in den blick kommen. ich zwinge mich etwas zu essen, nur kaffee und kippen geht heute nicht. ich muß mein training machen und würde ohne feste nahrung glatt dabei umkippen. es wird warm, ich lege mich nach draussen unter den schirm, zwischen kühlender wäsche. der kater freut sich wieder den balkon zu erobern, die eichhörnchen sind fort. mein blick bleibt an den pflanztöpfen hängen, sie sehen aus, als hätte ich kleine wiesen angelegt. babyhörnchen hat alle kleeblüten vernichtet. ich schaue nach unten und sehe gewölle. überall und sehr dicht. ich mag spinnen, aber züchten will ich sie nicht. ich fege den balkon, das erste mal seit dem märz und schnaube hinterher in schwarz. schnell lese ich ein buch zuende; weine langsam, danach. sonne! wie sehr hat er die sonne geliebt....lag meine hand neben seiner, leuchtete sie weiß. immer. ein weiterer satz tropft in die mail und auf fb befreunde ich mich endlich wieder mit der fabulösen rudy simone. ich schreibe an ma, ma antwortet sofort. ich schreibe zurück, wir unterhalten uns per mail so viel wie nie zuvor. sie ist fast taub, daher ist es eine erleichterung für sie, mir ist es eine freude. liege dann wieder und denke nach. herr katz meckert, da ich seinen nachmittagssnack verzögere. ein weiterdenken ist nicht mehr möglich. das training möchte gemacht werden, heute schaffe ich nur 130 sit-ups, der rest turnt sich wie gewohnt. mein magen meldet sich; ich halbiere lauchzwiebeln, schreddere jungen knoblauch, mahle chili, erhitze olivenöl und koche spagettini - peccorino darüber und mein magen ist friedlich. im radio spielen sie gewinnspiele. das wird mehr und mehr, ich schalte ab. ich verabscheue jegliches spielen; und nein - patiencen spielt man nicht. man legt sie. inzwischen landet die letzte maschine. ich trinke tee, nehme 4 kekse und schreibe noch einen satz. den ich sofort wieder lösche. im ununterbrochenen denken fällt ein wort um. "anstummen", anstelle von "anschweigen". ein toller versprecher von david. ich mag es, aber leider fällt mein blick auf 2 fotos mit einem weissen autowrack, ich muß sie umdrehen und die vermaledeite mail beenden. ich traue mich nicht sie abzusenden, mache es dann doch. während des abwaschs esse ich ein viertelpfund erdbeeren, lasse wie immer die stiele auf dem teller liegen, bis der saft davon getrocknet ist. das ist ein gutes wohnraumparfüm. den teller wasche ich erst morgen, es duftet lange. ma antwortet, ich schreibe zurück und im radio läuft endlich die "dance-hall", dabei läßt sich gut das katzen-wc reinigen. (man, wo das alles herkommt?) mit einem glas wein, einer kippe, einem blick in den rostigen himmel wird es 9. und ich bin fertig mit diesem tag. ... link (0 Kommentare) ... comment (504) Freitag, 3. Juni 2016
loslassen, du mußt
ach annemarie, 11:47h
habe ich am häufigsten gesagt bekommen.
abgesehen von dem "muß", welches man niemandem ausser sich selbst befehlen sollte, ist das gequirlte kacke. die aussagen nahm ich zunächst ernst und mühte mich daran, bis ich das gefühl hatte, zu versteinern. es ging mir immer schlechter und ich verbarg das, da mir die folgenden bemerkungen einleuchtend vorkamen und ich dachte - so muß das sein: "tot ist tot und er ist nicht gestorben, damit du dich grämst." "seine seele ist frei, es geht ihm gut und du hinderst die ihn engültig befreit zu sein, wenn du festhälst." "jetzt ist aber mal genug." .... ich kam mir vor, als trüge ich die verantwortung für den zustand seiner seele; was immer sie ist und wo immer sie auch sein mag - ich bin mir da nicht sicher. je länger (wer bestimmt was lange ist?) ich also trauere, desto übler für ihn. aha. nur meiner ärztin gegenüber brach mir die fassade einen spalt auseinander und sie gab mir rat, fürsorge und literatur über das trauern. darin erkannte ich mich wieder, nicht mehr essen zu können, nicht mehr zu trinken; das verdrängen/leugnen bis die realität dich erneut mit wucht zurückschleudert; das gefühl irre zu sein und weiter zu werden; nicht mehr zu funktionieren, alles zu vergessen, was vorher automatisch ablief; sich dem gestorbenen nähern zu wollen, vielleicht auch zu vereinigen, indem man am besten auch stirbt. ich zitiere: (augustinus, nach dem tod seines besten freundes, ein 1. halbsatz wird von ihm zitiert, nach ovid) ) "durch diesen schmerz kam tiefe finsternis über mein herz.... ich war mir selbst zu einer einzigen großen frage, und ich forschte in meiner seele, warum sie traurig sei, warum sie mich so sehr verwirre, so wußte sie mir nichts zu antworten. .... denn ich habe seine und meine seele als einzige in meinem körper empfunden (ovid, trist.IV,4,72) und deshalb schauderte es mich vor dem leben, weil ich nicht als halber leben wollte, und deshalb fürchtete ich vielleicht zu sterben, weil er, den ich so sehr geliebt, dann ganz gestorben wäre." und ich zitiere: (verena kast, trauern) "stirbt ein geliebter mensch, so nehmen wir in seinem sterben nicht nur antizipatorisch unser eigenes sterben vorweg; wir sterben in gewisser weise auch mit ihm. es wird uns kaum je so radikal bewußt wie beim tod eines geliebten menschen, in welchem maß wir uns aus unseren beziehungen zu anderen menschen und dingen verstehen und erfahren, in welchem maß der tod einer solchen beziehung uns aufbricht und neuorientierung verlangt. .... die welt tritt dem trauernden anders gegenüber als dem menschen, der nicht trauert. und je stärker die trauer und der tod in einer gesellschaft verdrängt werden, um so weniger spontan wird diese gesellschaft mit den trauernden umgehen, desto schneller wird sie fordern, daß man endlich wieder einmal mit der trauer aufhören sollte." wann wurde eigentlich das trauerjahr abgeschafft? wie jede andere, hatte auch unsere gesellschaft riten und formen, um "ordentlich" trauern zu können. die treffen seiner freunde, um seine wohnung wieder herzurichten, die trauerfeier, seine bestattung, all das gab mir kraft und hielt mich; im moment aber, alleine und wie unter wasser lebend, hält mich nichts mehr fest. okay sage ich mir, ich werde aushalten, denn ich will nicht ertrinken. und die anderen sollten mich (los-)lassen. ... link (2 Kommentare) ... comment (682) ... older stories
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innerlich gehe ich auseinander und finde mich in dem... by ach annemarie (2025.06.19, 14:04) Das freut mich sehr!
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Das freut mich sehr! Willkommen zurück! by sid (2025.06.18, 11:29) |